90.+7! Halle kassiert ganz späten Ausgleich gegen Freiburg II
Der Hallesche FC ist am späten Samstagnachmittag gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg trotz zweifacher Führung nicht über ein 2:2 hinausgekommen. Den zweiten Gegentreffer mussten die Saalestädter in der siebten Minute der Nachspielzeit hinnehmen und liegen dadurch nur noch einen Punkt vor den Abstiegsrängen.
Drei Tore in verrückten sechs Minuten
Beim HFC begannen Behrendt und Halangk für Lofolomo (Bank) und Hug (Gelb-Sperre) im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Münster. Auf der anderen Seite gab es ebenfalls zwei Wechsel im Vergleich zur Vorwoche. Schneller und Bichsel ersetzten Uphoff und Ogbus. Das Hinspiel hatten die Hausherren mit 2:1 in Freiburg gewonnen. In den ersten Minuten waren es etwas überraschend die Gäste, die mehr Ballbesitz hatten. Halle agierte aus einer abwartenden Grundhaltung heraus. Die Freiburger waren es auch, die das erste Ausrufezeichen setzten. Stark fasste sich ein Herz und zog aus 35 Metern einfach mal ab. Schulze musste bei der Fackel schon sein ganzes Können aufbieten, um die Kugel gerade so über die Latte zu lenken (15.).
Als wäre der Knaller die Initialzündung gewesen, nahm die Partie danach richtig an Fahrt auf. Erst brachte Halimi Halle aus kurzer Distanz in Führung (20.), nur drei Minuten später glich Breunig nach einer Hereingabe von links aus (23.). Dann war es Baumann, der wieder nur drei Minuten später den HFC erneut in Führung schoss. Bonga legte per Hacke ab und Halles Toptorjäger lupfte den Ball gekonnt ins Tor (26.).
Auch danach flaute das Niveau nicht ab. Beide Teams zeigten, was sie konnten. Es ging hoch und runter, und keiner der Akteure konnte nur einen Gedanken daran verschwenden, einmal durchzuatmen. Gegen Ende der ersten Halbzeit kam dann ein bisschen Ruhe ins Spiel. Deniz holte sich in der 39. Minute die erste Gelbe Karte der Partie ab, zudem verschob sich das Geschehen mehr und mehr Richtung Strafraum der Gäste. Mit dem verdienten 2:1 ging es dann in die Kabinen.
Freiburgs Joker sticht in letzter Sekunde
Wechsel gab es in der Pause keine. Zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigten sich die Hallenser als die aktivere Mannschaft. Jedoch war es Keeper Schulze, der nach 58 Minuten zupacken musste, um den erneuten Ausgleich zu verhindern. Baur erwischte eine Flanke nicht wie gewünscht und brachte die Kugel nur mit dem Nacken aufs Tor. Johansson versuchte es kurz danach aus der Distanz, hatte bei seinem Schuss aber kein Glück (63.). Um die Offensive zu stärken und zumindest noch einen Punkt mit in den Breisgau zu nehmen, nahm Thomas Stamm in der 66. Minute einen Doppelwechsel vor. Lienhard und Lungwitz kamen für Ambros und Fallmann. An das Niveau der ersten Hälfte kam der zweite Spielabschnitt nicht heran. Das Tempo war im Allgemeinen deutlich geringer, und Halle war mehr darauf bedacht, kein Gegentor zu bekommen, als ein drittes zu erzielen.
Mit Beginn der Schlussviertelstunde wurde die Partie dann von jetzt auf gleich deutlich ruppiger. Erst sah Bichsel Gelb für ein Foul an Gayret (74.), dann wurde Halangk nach einem taktischen Foul verwarnt (76.). Inmitten des Trubels um die Gelbe Karte sah der Schiedsrichter einen vermeintlichen Ellenbogenschlag von Stark gegen Landgraf und sanktionierte diesen mit glatt Rot (76.) – eine harte Entscheidung. Mit der Überzahl im Rücken zeigte sich Halle wieder mehr in der Offensive, ohne dabei jedoch großes Risiko zu gehen.
Freiburg fiel nicht mehr viel ein und doch landeten sie in der sieben Minute der Nachspielzeit mit der letzten Aktion noch den Lucky Punch zum Ausgleich. Lungwitz flankte aus dem linken Halbfeld, und Lienhard köpfte am zweiten Pfosten zum vielumjubelten Ausgleich ein. Direkt danach war Schluss. Durch das Remis verpasst es der HFC, an Bielefeld vorbeizuziehen und verbleibt stattdessen auf Rang 16 – bei nur noch einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Freiburg ist weiterhin Letzter und hat angesichts von zwölf Zählern Rückstand auf das rettende Ufer kaum noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt. Für den HFC steht am kommenden Wochenende das Viertelfinale im Landespokal beim SV Stahl Thale an. Die Woche darauf geht es zum Jahn nach Regensburg. Freiburg empfängt in zwei Wochen den TSV 1860 München.