2:2! Mannheim und Bayern II finden keinen Sieger
Zum Abschluss des 26. Spieltages trennten sich Waldhof Mannheim und Bayern München II mit einem 2:2-Unentschieden. In einer unterhaltsamen Partie gingen die Gastgeber zweimal in Führung, die Münchner lieferten jedoch stets die passende Antwort und verdienten sich damit einen Zähler.
SVW und FCB mit offenem Visier
Zum Mittelfeldduell trafen sich am Montagabend der Tabellenzehnte aus Mannheim und der drei Ränge dahinter platzierte FC Bayern München II. Auch in Sachen Pflichtspielsiege bewegten sich die Mannschaften zuletzt im Gleichschritt, wobei sie vornehmlich auf der Stelle traten – beide warteten bereits seit drei Partien auf einen Erfolg. Um diese Serie zu brechen, schickte Waldhof-Trainer Patrick Glöckner im Vergleich zur Pleite gegen Rostock zwei frische Spieler ins Rennen, Boyamba und Marx spielten für Saghiri und Verlaat. Bei den Münchnern rotierten sogar drei Neue in die Elf: Oberlin, Zaiser und Sieb machten Platz für Jastremski, Scott und Stiller. Platz machte auch FCB-Übungsleiter Holger Seitz, der beim Remis in Dresden trotz Gelb-Rot-Sperre gecoacht hatte und nun gleich für zwei Partien außen vor war.
Eher zufällig erhielten die jungen Bayern damit einen Vorgeschmack auf die nächste Spielzeit, in der sich Seitz wieder auf die Funktionärsebene zurückziehen wird. Dass auch Stellvertreter Dirk Teschke sein Handwerk versteht, bewiesen die die Gäste schon in der Anfangsphase. Bayern suchte den Weg nach vorne, Scott setzte einen Distanzschuss nur knapp neben den Pfosten (4.). Doch Mannheim spielte mit und erarbeitete sich im Gegenzug ebenfalls die erste Möglichkeit: Jastrzembski steckte auf Martinovic durch, welcher frei vor Schneller auftauchte, aber an einem Blitzreflex des Schlussmanns scheiterte (8.). Allzu lange trauerten die Hausherren der vergebenen Chance nicht nach. Nur eine Minute später fing Schuster einen Klärungsversuch der Bayern-Defensive ab und spielte weiter auf den mittig postierten Donkor – der folgende Flachschuss aus rund 25 Metern Torentfernung schlug im rechten unteren Eck ein (9.).
Die Gäste schüttelten sich nur kurz, um dann in den Gegenangriff überzugehen. In Spielminute 16 zahlten sich diese Bemühungen aus: Einen von Marx an Jastremski verursachten Strafstoß versenkte Feldhahn glücklich. Torhüter Königsmann hatte die Ecke geahnt, den Ball aber nicht entscheidend umlenken können. Beide Mannschaften versuchten in der Folge, die eigene Spielidee durchzudrücken. Gefährlich wurden erneut die Gäste, Scott scheiterte nach einer Jastremski-Ablage am stark parierenden Königsmann (24.). Anschließend meldete sich auch der Waldhof zurück – und wie. Unter gütiger Mithilfe von Keeper Schneller durfte Donkor eine Jastrzembski-Ecke zu seinem zweiten Tor und der erneuten Führung einköpfen (33.). Mit gestärktem Selbstvertrauen machte sich der SVW daran, noch in Durchgang eins nachzulegen, ein Kopfball des heranrauschenden Martinovic' strich jedoch über den Querbalken (42.).
Scott zum erneuten Ausgleich
Wie schon zu Beginn der ersten Halbzeit dauerte es auch nach Wiederanpfiff nicht lange, ehe die Mannschaften erste Offensivaktionen präsentierten. Kaum lief der Ball, setzte der starke Donkor auf der linken Seite auch schon zum Sprint an und spielte scharf in die Mitte. Dort stand Costly zwar goldrichtig, schaufelte die Kugel aber aus der Nahdistanz über das Tor (46.). Als doppelt teuer erwies sich die Szene nur einige Sekunden später. Die Bayern fuhren ihrerseits einen Angriff und kombinierten sich gekonnt durch das Zentrum. Am Ende der Kette behielt der frei vor Königsmann auftauchende Scott die Nerven – 2:2 (47.). Es folgte Außergewöhnliches: Die bis dato rasant auftretenden Teams drosselten erst einmal das Tempo und setzten auf längere Ballbesitzphasen.
Mit fortschreitender Spieldauer übernahmen die Münchner mehr und mehr das Kommando, die nächste Möglichkeit bot sich trotzdem dem Waldhof. Martinovic kam links im Sechzehner an den Ball und legte diesen per Schlenzer auf das Tordach (63.). Ansonsten blieb es bei der Feldüberlegenheit der Bayern, die allerdings nicht entscheidend durchbrechen konnten. Eine Szene der unerwünschten Art spielte sich dann im FCB-Strafraum ab. Bei einer Hereingabe spurtete Schneller aus dem Tor, um die Situation zu bereinigen. Der Torhüter traf neben dem Ball jedoch auch Mitspieler Arrey-Mbi sowie Mannheims Seegert. Gerade letzteren erwischte er mit einer solchen Wucht, dass der SVW-Kapitän benommen zu Boden ging und nach einer Behandlungspause mit Verdacht auf Gehirnerschütterung gegen Verlaat ausgewechselt werden musste (75.).
Es blieb eine Viertelstunde, in der aber hüben wie drüben nicht mehr sonderlich viel zusammenging. Stiller versuchte es nochmals, konnte den überzeugenden Königsmann allerdings nicht in Bedrängnis bringen (81.). Einen letzten Abschluss setzte der eingewechselte Arp über das Mannheimer Tor. Noch einmal brenzlig wurde es, als Mannheims Verlaat einen Flankenball zu seinem Torhüter zurückspielen wollte, dabei jedoch den Arm zu Hilfe nahm – die Pfeife von Schiedsrichter Florian Exner blieb stumm. Trotz einer Nachspielzeit von sieben Minuten und zwei bemühten Teams blieb es letztlich beim leistungsgerechten Unentschieden. Nach drei Pleiten in Folge bedeutete das Remis immerhin wieder Zählbares für Mannheim, am Tabellenplatz (10.) veränderte sich für den SVW aber nichts. Die Münchner rückten durch den Punkt hingegen vor bis auf Rang elf. Schon am Samstag kann der Waldhof bei kriselnden Magdeburgern nachlegen, Bayern II empfängt tags darauf das Spitzenteam aus Wiesbaden.