Nur 2:2 nach 2:0 in Köln: MSV verpasst Befreiungsschlag

2:2 endete das Montagsspiel des 32. Spieltages zwischen Viktoria Köln und dem MSV Duisburg. Trotz einer frühen 2:0-Führung konnte der MSV den Sieg nicht über die Zeit retten und kassierte noch vor dem Seitenwechsel das 2:2. Auch eine Überzahl in den letzten Minuten reichte nicht aus, um das sechste sieglose Spiel in Serie zu verhindern. Die Duisburger fallen auf den 14. Rang, während es für die Viktoria auf den 8. Platz hochgeht. 

Duisburgs früher Doppelschlag reicht nicht aus

Während die Heimmannschaft von Viktoria Köln als Tabellenneunter im gesicherten Mittelfeld entspannt dem Saisonendspurt entgegenblicken konnte, ging es für den MSV Duisburg noch um einiges. Spätestens nach dem 0:5 gegen Dortmund II am vergangenen Samstag wurde klar, dass der Klassenerhalt alles andere als gesichert ist. Entsprechend wechselte MSV-Coach Torsten Ziegner in seiner Startelf auch mächtig durch und brachte gleich fünf Neue: Mogultay, Kwadwo, Knoll, Ajani und Feltscher ersetzten Bitter, Senger, Bakalorz, König und Kölle. Auch Gegenüber Olaf Janßen wechselte infolge der 2:3-Niederlage gegen Spitzenreiter Elversberg kräftig durch, sodass Keeper Voll, Dietz, Fritz, Marseiler und Wunderlich für Rauhut, Siebert, Saghiri, Becker und den gesperrten May starteten. Mit zehn Minuten Verspätung aufgrund unpünktlicher Züge der MSV-Fans sollte eine ereignisreiche erste Halbzeit starten.

Keine 240 Sekunden waren gespielt, als die Gäste einen perfekten Spielzeug gleich veredelten. Mit großen Schritten sprintete Außenverteidiger Mogultay den Flügel entlang, ehe er mit einer flachen Hereingabe Hettwer fand, der geistesgegenwärtig mit der Hacke für Frey klatschen ließ, sodass dieser zum frühen 1:0 für den MSV einschieben konnte. Doch auch die Kölner fanden gut ins Spiel. Nach einem Freistoß kam Sontheimer am MSV-Sechzehner zu einem ersten Abschluss, der aber am Gebälk vorbei rauschte (7.). Effizienter wieder der MSV. Zwar ließ Ajani eine gute Gelegenheit in der 16. Spielminute liegen, doch sollte der anschließende Eckball gleich den zweiten Treffer bringen. So fand Frey in der Mitte Mitspieler Girth, der stark an den zweiten Pfosten verlängerte, wo der aufgerückte Knoll im Fallen nur noch über die Linie zu drücken brauchte (17.). Der Traumstart des MSV war somit perfekt – doch die Antwort der Hausherren sollte genauso atemberaubend werden.

Zwar brauchten die Domstädter ein wenig, meldeten sich dann aber mit einem Freistoß von Wunderlich nach 28 Minuten an, den Müller über die Latte lenken musste. Es war nur der Auftakt einer Angriffsserie, die im Folgenden auch den Anschluss bereithielt. Nach einem Fehler von Ajani landete die Kugel bei Wunderlich, der mit Übersicht Meißner einsetzte, der das Leder aus 15 Metern überlegt ins rechte untere Eck zirkelte (30.). Doch damit nicht genug. Vier Minuten später war der auffällige Marseiler bei den Kölnern nicht zu stoppen, sodass er Meißner per Flanke einsetzen konnte, welche Müller zwar zunächst parierte, ehe das Spielgerät aber ans Bein von Duisburgs Mai prallte, von wo aus die Kugel im eigenen Netz landete – der Ausgleich. Die letzten Minuten sollten dann nochmal hitziger werden. Zunächst sah Unglücksrabe Mai Gelb, bevor auch MSV-Trainer Ziegner verwarnt wurde (39.). Auf der Gegenseite sah auch Kölns Philipp für ein taktisches Foul den gelben Karton. Nach einer turbulenten ersten Halbzeit sollte es somit mit vier Toren, die gerecht aufgeteilt waren, in die Pause gehen.

Viktoria nach Fritz-Rot die letzten Minuten in Unterzahl

Janßen brachte bei den Kölnern Siebert für Schultz aufs Feld und tauschte somit in der Innenverteidigung, ehe es in den zweiten Durchgang ging. Dieser sollte jedoch zunächst deutlich weniger aufregend werden als der erste noch. Die erste Chance für die Zebras folgte dennoch früh. Nach etwas Hin und Her am Kölner Strafraum landete die Kugel etwas zufällig bei Jander, der es erstmals probierte, aber Keeper Voll vor keine Probleme stellte (47.). Wenig später suchte Girth mit einer Flanke am zweiten Pfosten Frey, dem der angestürmte Koronkiewicz aber im letzten Moment zuvorkam (54.). Zum Stundenmarker suchte dann Feltscher Stürmer Girth mit einer Hereingabe, den er auch fand, doch kam der Duisburger mit seinem Kopf nicht mehr richtig hinter das Spielgerät und setzte es über die Querlatte. Es folgte ein Duisburger Doppelwechsel, der nochmal neuen Schwung bringen sollte (62.) – was auch gleich gelang. 180 Sekunden nach seiner Einwechslung schnappte sich Joker Pusch die Kugel für einen Freistoß aus 19 Metern und streichelte diesen hauchzart an den Fünfer. Hier touchierte der aufgerückte Bitter den Ball kurz vor dem Kasten, bekam aber nicht genügend Druck hinter seinen Versuch, wodurch Voll gerade noch so für die Kölner retten konnte.

Die Duisburger waren in dieser Phase durchaus das bessere Team, auch wenn die Effizienz des ersten Durchgangs etwas abhanden kam. In der 69. Minute versuchte Mogultay dies zu ändern, nachdem er sich mit einem Solo am Strafraum stark durchsetzte und zu einem Schlenzer ansetzte, der allerdings von Kölns Siebert in höchster Not geblockt werden konnte. Auch Viktoria setzte für die Schlussphase nochmal auf neues Personal, was das Momentum zunächst etwas drehen sollte. Jander unterband dies im Zweikampf mit Joker Dietz regelwidrig und sah dafür Gelb (77.). Die beste Kölner Chance sollte sich dennoch kurz darauf ergeben. Erst flog eine Hereingabe von Koronkiewicz an Freund und Feind vorbei, ehe Wunderlich es aus der Distanz versuchte, was Müller eine starke Parade abverlangte (82.). Doch bevor es dem Ende zugehen sollte, wurde es nochmal knifflig, denn mussten die Hausherren die letzten Minuten in Unterzahl verbringen: Jander kam mit einem möglichen Handspiel durch und ließ Siebert so stehen und fand mit seinem Ball Hettwer, der im Duell mit Fritz gelegt wurde, sodass der Kölner, der letzter Mann war, mit Rot das Feld verlassen musste (84.).

Hettwer musste lange behandelt werden und schließlich für Senger weichen. Die letzten Minuten sollten dann besonders unterhaltsam werden – doch gehörte der Lucky Punch beinahe den Gastgebern. Nach einem kapitalen Fehler von Mai startete Joker Risse urplötzlich frei auf das MSV-Tor zu, schoss aber den herausgeeilten Müller außerhalb des Sechzehners an (90.+1.). Auf der Gegenseite flog ein Distanzschuss von Pusch nochmal über den Kasten (90.+2.). Somit blieb es nach turbulenter erster und schwächerer zweiten Hälfte bei der Punkteteilung, die das sechste sieglose Spiel für den MSV in Serie bedeutet. Damit geht es für die Zebras auf den 14. Rang herunter. Die Kölner rehabilitierten sich nach der Pleite in Elversberg wieder ein wenig und ziehen in der Tabelle an 1860 vorbei auf den 8. Platz. Weiter geht es für die Viktoria am kommenden Samstag gegen Ingolstadt. Der MSV empfängt den Tabellenzweiten aus Wiesbaden.

   

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