2:2 nach Chancenfestival: Kein Sieger zwischen Halle und Duisburg

Zum Auftakt des 29. Spieltages trennten sich der Hallesche FC und der MSV Duisburg im Freitagsspiel mit 2:2. Trotz bester Chancen auf beiden Seiten konnte sich kein Sieger finden, wodurch der HFC unter Trainer Ristic zwar auch im siebten Spiel ungeschlagen bleibt, aber das vierte Remis in Folge einfuhr, sodass weiterhin Platz 15 zu Buche steht. Für den MSV ging es einen Platz auf den 11. Rang hoch. 

Turbulenter Beginn mit Treffern auf beiden Seiten

Unter Sreto Ristic noch gänzlich ungeschlagen empfing der Hallesche FC nach zuletzt drei Remis in Serie den MSV Duisburg. Nach dem 1:1 gegen Spitzenreiter Elversberg beließ es der HFC-Coach bei derselben Startformation. Auf der Gegenseite tauschte MSV-Trainer Torsten Ziegner, der selbst zwei Jahre Trainer der Hallenser war, im Vergleich zum turbulenten 3:3 gegen Verl auf vier Positionen und brachte den rückkehrenden Topscorer Stoppelkamp sowie Mai, Ajani und Stierlin für die gesperrten Bitter und Jander sowie Senger und Pusch in die Startformation. Nach großer Choreo der Heimfans starteten die abstiegsbedrohten Hallenser dann auch gleich temporeich in die Begegnung. Keine 180 Sekunden waren gespielt, als eine Flanke von Deniz im Zentrum Zimmerschied fand, der das Leder direkt nahm, aber den Kasten knapp verpasste. Doch auch die Duisburger sollten in der Anfangsphase ihre erste Gelegenheit bekommen – und sich mächtig aufregen. Nach einem Eckball von Stoppelkamp köpfte Mai in Richtung HFC-Tor, wo das Spielgerät Deniz an den Arm sprang, was aber zum Unmut der Duisburger Akteure zu keinem Elfmeter führte (7.).

Die Anfangsphase sollte auch in der Folge temporeich bleiben – und den ersten Treffer bereithalten: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld machte es der HFC blitzschnell, sodass Zimmerschied Stürmer Steczyk suchte, der akrobatisch in den Lauf von Bolyki legte, der aus kurzer Distanz Keeper Müller überwand und auf 1:0 stellte (10.). Keine zwei Minuten später hatte Deniz dann gar den zweiten Treffer auf dem Fuß, doch lenkte Müller die Kugel diesmal nach dem Seitfallzieher des Hallensers über die Querlatte (12.). Wer dachte, dass der MSV Zeit bräuchte, um sich zu sammeln, irrte. Bereits in der 14. Minute kam Mai dem Ausgleich mit seinem Kopfball nach einer Ecke nahe, ehe ein weiterer Eckball dann das 1:1 bringen sollte. Zwar konnte die Hintermannschaft der Gastgeber den ersten Ball noch klären, doch fiel die Kugel auf den Fuß von Bakalorz, der von der Strafraumkante volley abzog und sehenswert ins Eck traf (17.). Es blieb auch jetzt ein Hin und Her. Auf der Gegenseite konnte Steczyk urplötzlich frei zum Dropkick ansetzen, scheiterte jedoch an Müller (19.).

Auch die nächste Chance gehörte dem HFC. Eine Ecke von Kreuzer fand Reddemann in der Mitte, der aus sechs Metern aber per Kopf verfehlte (26.). In der Folge leisteten sich Casar und Stierlin ein kurzes Tête-à-Tête, wofür beide mit Gelb verwarnt wurden (27.). Kurz darauf sah dann auch Zimmerschied für seinen Einsatz die gelbe Karte (34.), ehe er auch wieder spielerisch auffiel und nach 36 Minuten zu einem sehenswerten Solo ansetzte, an dessen Ende er die Kugel aber nicht im MSV-Kasten unterbringen konnte. Die letzten Szenen des so temporeichen ersten Durchgangs waren dann weniger von fußballerischer Finesse geprägt. Erst verletzte sich HFC-Torschütze Bolyki nach einem Sprint und musste von Müller ersetzt werden (42.). Wenige Augenblicke wurde der Eingewechselte dann von Duisburgs Fleckstein gefällt, sodass dieser neben dem Spielstand auch das Karten-Konto mit 2:2 auf Gleichstand setzte (43.). Es war die letzte Szene in einer turbulenten ersten Halbzeit, die erst in den absolut letzten Minuten den Schwung verlor, sodass es mit 1:1 in die Kabinen ging.

Ajani antwortet auf Müller-Treffer – Reddemann fliegt

Ohne Wechsel ging es in den zweiten Durchgang. Dieser startete zwar langsamer, sollte aber auch wieder ereignisreich werden. In der 52. Minute nahm Halles Kreuzer dabei erstmals Tempo auf und wollte trickreich in den gegnerischen Sechzehner einziehen, wo er wenige Millimeter vor der Kante von Mogultay gelegt wurde, wofür der Außenverteidiger Gelb sah. Der anschließende Freistoß verpuffte, da Deniz kurz vor seinem möglichen Abschluss ausrutschte. Zwei Minuten später machte es der Hallenser es dann besser, als er aus der Distanz abzog, wobei Schlussmann Müller nicht ganz auf der Höhe wirkte, den eigentlich ungefährlichen Ball aber abwehrte. Die Hausherren übernahmen nun die Kontrolle – und belohnten sich wieder prompt. Am ersten Pfosten konnte eine Flanke von Hug perfekt zu Joker Müller verlängert werden, der aus kurzer Distanz keine Probleme hatte, per Kopf auf 2:1 zu stellen (59.). Im direkten Gegenzug musste dann auch Gebhardt erstmalig aktiv werden und einen Distanzschuss von Stoppelkamp parieren. Die folgende Ecke brachte dann den postwendenden Ausgleich: In der Mitte fiel Ajani die Kugel vor die Füße, welcher aus kurzer Distanz zum 2:2 einschoss (61.). Die Geschehnisse aus den ersten 45 Minuten wiederholten sich somit nahezu identisch.

HFC-Trainer Ristic reagierte umgehend und brachte Herzog für Omladic (63.), doch der MSV blieb am Drücker. In der 66. Minute erreichte ein langer Schlag den durchgestarteten Hettwer, der noch in höchster Not von Landgraf bedrängt werden konnte, sodass kein Abschluss mehr heraussprang. Noch knapper wurde es dann wieder auf der Gegenseite. So trug Herzog das Leder temporeich durch das Mittelfeld, setzte sich stark durch und zog aus 18 Metern ab. Mit seinem Schuss auf das rechte untere Eck ließ er Müller zwar keine Chance, zielte aber womöglich etwas zu genau, sodass das Leder lediglich an den Innenpfosten und von dort wieder heraus sprang (71.). Bei einer Ecke kurz darauf versuchte es Zimmerschied aus spitzem Winkel, schoss aber am langen Eck vorbei (73.). Wie schon im ersten Durchgang entwickelte sich wieder ein absolutes Chancenfestival, bei dem beide Teams viel liegen ließen. So auch HFC-Torschütze Müller, der nach einem Fehler vom Namensvetter im Duisburger Tor nur noch einzuschieben gebraucht hätte, dabei aber bedrängt über den Ball trat nach 77 Spielminuten.

Es folgten Wechsel auf beiden Seiten, und die Zeit lief langsam aber sicher ab. Auch die letzten Minuten sollten hierbei turbulent bleiben. Nach einer weiteren ausgelassenen Chance von Hug, die Müller parierte, bekam der HFC einen Eckball zugesprochen, der verhängnisvoll werden sollte. Zunächst sah Deniz für seinen Einsatz die gelbe Karte, ehe Reddemann sich zu einem Schubser gegen Kölle genötigt sah, für den er mit Rot des Feldes verwiesen werden sollte – eine sehr harte Entscheidung (84.). Die letzten Minuten musste der HFC nun in Unterzahl auskommen. Dies wussten die Gäste beinahe umgehend zu nutzen. Nach einem eigentlich schon verflachten Konter landete eine Hereingabe bei Pusch, der sich gut drehte, dessen Abschluss dann aber von Landgraf in letzter Sekunde mit dem Rücken geblockt werden konnte (86.). Der folgende Eckball landete bei König am ersten Pfosten, der es per Hacke probierte, aber am Pfosten vorbeizielte (88.). Der MSV drückte nun nochmal. In der ersten Minute der Nachspielzeit wurde es dann richtig eng, als Hettwer plötzlich frei vor Gebhardt auftauchte, aus spitzem Winkel aber am Keeper scheiterte. Es sollte dann auch die letzte Chance sein. Entsprechend endete das mehr als kurzweilige Spiel mit 2:2. Für den HFC, der unter Ristic auch im siebten Spiel ungeschlagen bleibt, war es das vierte Remis in Serie, wodurch weiterhin Platz 15 zu Buche steht. Der MSV schiebt sich auf den 11. Platz. Halle reist in der kommenden Woche zu Dortmund II, während die Duisburger die SV Elversberg empfangen.

   

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