2:2! Osnabrück schafft späten Ausgleich gegen Wiesbaden

Der VfL Osnabrück hat den vierten Sieg in Folge am heutigen Abend verpasst. Gegen den SV Wehen Wiesbaden reichte es zum Auftakt des 13. Spieltages nur zu einem 2:2-Unentschieden. Vor knapp 10.000 Zuschauern an der Bremer Brücke präsentierte sich zunächst der VfL deutlich aktiver. Bereits in der 27. Minute sollten sie dafür belohnt werden: Gaetano Manno traf zum verdienten 1:0 für die Hausherren. Die Gäste aus Hessen steckten aber nicht auf und kamen noch vor der Pause zum 1:1-Ausgleich. Der zweite Spielabschnitt begann ausgeglichen, es folgte ein umstrittener Elfmeter für den SV Wehen Wiesbaden, den Marco Christ in der 61. Minute verwandeln konnte.

Beste Voraussetzungen

Freitagabend, Flutlicht, Bremer Brücke – die Voraussetzungen für eine packende Partie konnten besser nicht sein. Der VfL Osnabrück empfing am Abend den ,,Remiskönig“ der dritten Liga aus Wehen. Die Stimmung unter den rund 10 000 Zuschauern war erwartungsgemäß gut, dank dem leichten Nieselregen bekamen alle Beteiligten bei bestem Fußballwetter ein umkämpftes Duell geboten. Der VfL gab sich nach zwei Rückschlägen nicht auf und kam in einer hoch dramatischen Schlussphase in allerletzter Sekunde doch noch zum Ausgleich – Timo Beermann traf in der fünften Minute der Nachspielzeit. Letztendlich steht ein 2:2 Unentschieden, welches aufgrund des Spielverlaufs durchaus gerecht ist.

Mitreißende erste Halbzeit

Der VfL zeigte sich von Anfang an bemüht und hatte die Begegnung nach etwa 10 Minuten unter Kontrolle. Den Kombinationen in Richtung gegnerischen Sechszehner fehlte allerdings noch die letzte Präzision. In der 15. Minute drangen die Lila-Weißen dann auf der linken Seite bis zum Strafraum vor, doch der anschließende Flachschuss von Simon Zoller bereitete Wehens Torhüter Gurski keine Probleme. Kurz darauf probierte es Simon Zoller erneut, dieses Mal mit einem frechen Heber aus etwa 30 Meter Entfernung, da Michael Gurski zuvor recht weit aus seinem Kasten herausgelaufen war. Das Leder landete nur Millimeter über der Torlatte, glücklich für Wiesbaden. Nach 20 Spielminuten dann Aufregung: Wehens Steffen Wohlfahrth trifft mit seinem Kopfball ins Tor der Osnabrücker. Jedoch gab es kurz danach einen Pfiff des Schiedsrichters Patrick Alt. Er hatte zuvor eine Abseitsstellung erkannt. Bereits in der Anfangsphase ließ der Referee auf Seiten der Osnabrücker ein Tor nicht gelten. Nach einer Flanke von Innenverteidiger David Pisot in den Strafraum landete das Leder plötzlich im Kasten der Wiesbadener. Allerdings ging der Aktion ein Stürmerfoul voraus. Gaetano Manno gelang in der 26. Minute dann die verdiente 1:0 Führung. Mit einem sehenswerten Abschluss zirkelte er den Ball aus 16 Metern in die linke, untere Ecke. Die Freude sollte nicht lange anhalten, denn nur 10 Minuten später erzielte Wohlfarth für den SVWW den glücklichen Ausgleichstreffer. Nach einem von Marco Christ getretenen Freistoß stieg der 1,86 große Mittelstürmer Wohlfarth in die Höhe und drückte den Ball per Kopf ins Tor des VfL. In der Folgezeit zeigten sich Wehen mutiger und aktiver. Einen abgefälschten Ball konnte VfL-Keeper Manuel Riemann im letzten Moment noch festhalten ehe es schon wieder in die andere Richtung ging. Simon Zoller lief in Bedrängnis auf Torwart Gurski zu, sein Schuss strich nur knapp am linken Pfosten vorbei. Der Schiedsrichter beendete darauf eine brisante und mitreißende erste Hälfte.

Beermanns Einwechslung zahlt sich aus

Die zweite Halbzeit begann erst einmal etwas verhaltener, entwickelte sich folglich aber ähnlich wie in den ersten 45 Minuten. Die erste Chance konnten die Hausherren von Coach ,,Pele“ Wollitz aufweisen. In der 59. Minute kam Adriano Grimaldi am Fünfmeterraum zum Kopfball – zwei Meter vorbei. Wenige Augenblicke später entschied Schiedsrichter Alt auf Foulelfmeter für den SV Wehen Wiesbaden, nachdem Sebastian Neumann an der Strafraumgrenze zuvor Alf Mintzel unsanft vom Ball trennte. Marco Christ verwandelte den Elfer zielsicher zum 2:1. Es wäre der erst zweite Sieg für Peter Vollmann und seine Akteure auf dem Feld. Doch die Heimstärke der Niedersachsen gilt es nicht zu unterschätzen. Einen strammen Weitschuss von Grimaldi kann Torhüter Gurski mit einer guten Parade zur Ecke klären. Die Lila-Weißen präsentierten sich keineswegs geschockt, den schnellen Ausgleich vor Augen. In der Schlussphase wütete das Stadion dann aufgrund einiger fragwürdiger Entscheidungen gegen den Schiedsrichter – nun kam alles zusammen. Zehn Minuten vor Ende machte Grimaldi erneut auf sich aufmerksam, als er aus 3 Metern das Spielgerät nicht richtig traf, welches daraufhin am rechten Pfosten vorbeikullerte. Der VfL tat sich schwer den ersehnten Anschlusstreffer zu landen. Die Anhänger aus der Hasestadt gaben ihr Übriges dazu und feuerten die Mannschaft lautstark an. Wegen Zeitspiels kassierte Wehens Torwart Gurski bereits die gelbe Karte, danach wurde er gnadenlos ausgepfiffen. Nach einer unschönen Geste vor der Heimkurve erntete er den Unmut der Fans. Als die Hoffnung auf den Ausgleich beim VfL langsam schwand, verhinderte eine gehörige Portion Glück das dritte Tor der Gäste, als ein Wiesbadener die freie Schussbahn ungenutzt ließ. Und als die Partie schon vorbei schien und jeder schon den Abpfiff des Schiedsrichters erahnte, schlug die große Stunde vom eingewechselten Timo Beermann. Fünf Minuten vorher eingewechselt, traf er doch noch zum verdienten 2:2 für die Niedersachsen. Das Stadion an der Bremer Brücke stand Kopf; der Punkt erschien wertvoll wie ein Sieg.

Mit diesem Remis bleibt der VfL Osnabrück auf Rang zwei der Tabelle – Wiesbaden verpasst den ersten Sieg seit dem ersten Spieltag und holte nun das siebte Remis in Folge.

Die Stimmen der Trainer

Claus Dieter Wollitz (Osnabrück):

,,Wir sind sehr gut angefangen, sehr geduldig und haben uns schnell ein klares Chancenplus erarbeitet. Ansonsten gab es in der ersten Halbzeit nur einen Fehler, welcher zum Tor führte. Der Raum muss anders besetzt sein, so etwas wird bestraft. Nach der Halbzeit haben wir versucht wieder Druck aufzubauen. Wir machen wieder einen individuellen Fehler, der zum Elfmeter führt. Daraufhin habe ich der Mannschaft das Gefühl gegeben, dass sie mit einem hohen Ball noch zum Erfolg kommen kann. Es war ein offener Fight, Wehen hat alles gegeben und besitzt eine erfahrene Truppe. Die Liga ist eng und es sind Kleinigkeiten, die entscheiden, ob du gewinnst oder verlierst. Das Team hat immer den Kopf oben und versucht sich Möglichkeiten zu erspielen. Trotzdem sage ich: Wenn du in der 94. Minute den Ausgleich erzielst ist es schon glücklich. "

 

Peter Vollmann (Wehen Wiesbaden):

,,In der ersten Halbzeit haben wir schlechter gespielt als in der zweiten Hälfte. Die ersten 45 Minuten gehen im Großen und Ganzen an Osnabrück. Wir haben die ein oder andere Lücke nicht schließen können. Der Elfmeter hat neue Kräfte frei gesetzt. Wir haben in der zweiten Halbzeit besser gegen den Ball gespielt. Osnabrück hat nach vorne gespielt, wir haben auch ein Stück weit Glück gehabt. Dann macht unser Torwart einen schlechten Abstoß, Osnabrück reagiert gut. Es ist für uns sehr ärgerlich, da wir sehr nah dran waren. Wir müssen die Fassung bewahren. Das Unentschieden ist denke ich korrekt, wenn man die gesamten 90. Minuten sieht."

FOTO: Flohre Fotografie

   

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