Zwischenfazit in der 3. Liga: Stuttgarter Kickers
13 Spiele sind in der laufenden Drittligasaison absolviert. Zeit für liga3-online.de, ein Zwischenfazit der 20 Mannschaften zu ziehen. Heute: Der SV Stuttgarter Kickers.
Bisher können die Kickers 15 Punkte (17:13 Tore) auf ihrem Konto verbuchen, haben jedoch noch ein Nachholspiel gegen den Karlsruher SC. Damit findet sich das Team von Trainer Dirk Schuster aktuell auf dem 12. Tabellenplatz wieder, vier Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Am 13. Spieltag gewannen die Blauen in Erfurt mit 3:0, nachdem man zuvor drei Spiele nicht gewinnen konnte.
Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die bisherige Saison von den Stuttgarter Kickers einmal genauer an.
Das lief bisher gut
Der beste Aufsteiger gehört zu einer der spielstärksten Mannschaften der 3. Liga und zeigt den Fans attraktiven Offensivfußball. Auch gegen namhafte Gegner wie Aachen (3:1) und Osnabrück (3:0) versteckten sich die Kickers nicht, machten das Spiel und zwangen den Gegner in die eigene Hälfte. Der Zusammenhalt der Mannschaft stimmt und die Neuzugänge waren auf Anhieb integriert. Kai-Bastian Evers, Thorben Stadler und Sandrino Braun entwickelten sich zu Stammspielern. Der Trainer, die Mannschaft und das Umfeld hat sich nach den ersten vier Saisonspielen, aus denen man nur zwei torlose Unentschieden ergattern konnte, nicht nervös machen lassen und hat weiter an die eigenen Stärken geglaubt. Dies wurde schließlich am 5. Spieltag mit dem überzeugenden Derbysieg (4:1) gegen VfB II belohnt.
Das lief bisher nicht gut
Die Blauen stehen zwar mit 15 Punkten nach zwölf Spielen für einen Aufsteiger gut da, hätten allerdings viel mehr Punkte holen können, wenn die Torchancen besser genutzt worden wären. Oftmals, wie gegen Rostock (1:2), Heidenheim (1:2) und Bielefeld (0:1), waren die Kickers die bessere Mannschaft und gingen trotzdem als Verlierer vom Platz, da die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlte. Dieses Manko zeigte sich beispielsweise auch im Spiel gegen Halle (0:0), als man gleich zwei Elfmeter verschoss. Oft führen unnötige, individuelle Fehler zu Gegentoren, wie zum Beispiel beim sonst so soliden Sandrino Braun, der sich im Heimspiel gegen Saarbrücken (1:2) im Aufbauspiel den Ball abnehmen lässt, anstatt zum freistehenden Mitspieler zu passen. Nur 4.300 Zuschauer im Schnitt wollen sich die Heimspiele der Blauen ansehen. "Wir haben vor der Saison mit mehr gerechnet und sind etwas enttäuscht. Die Mannschaft hat mehr Zuschauer verdient. Wir hoffen, dass sich die gute Leistung unserer Mannschaft herumspricht, sodass bald auch mal 5.000 Fans auf die Waldau pilgern. Diejenigen, die da sind, sorgen für richtig gute Stimmung bei unseren Heimspielen", erklärt Präsidiumsmitglied Guido Buchwald gegenüber liga3-online.de.
Spieler im Fokus
Landesweit macht Torjäger Marco Grüttner auf sich aufmerksam, der mit acht Treffern fast die Hälfte aller Kickers-Tore erzielen konnte. Damit liegt er in der Torjägerliste auf Platz 2 – nur Bielefelds Fabian Klos traf noch öfter (9). Mit diesen Leistungen macht der 27-Jährige, der meist als einzigte Sturmspitze aufläuft, auch bei höherklassigen Vereinen auf sich aufmerksam. Aber auch Fabio Leutenecker spielt eine starke Sasion, ist sehr laufstark und seine Hereingaben sorgen oftmals für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Deshalb ist er aus dem rechten Mittelfeld nicht mehr wegzudenken. Abwehrspieler Royal- Domenik-Fenell hat im Vergleich zur letzten Saison noch einmal einen großen Entwicklungsschritt gemacht und hält zusammen mit Julian Leist die Abwehr zusammen. Nicht zu vergessen: Sein Traumtor gegen VfB II zum 1:1 leitete die Wende ein, am Ende gewannen die Blauen 4:1 und kletterten auf einen Nichtabstiegsplatz.
Fazit
Die Fans der Stuttgarter Kickers können mit dem ersten Sasiondrittel zufrieden sein. Immerhin steht man als Aufsteiger im Tabellenmittelfeld und hat bisher ein Spiel weniger als die anderen Mannschaften absolviert. Die Mannschaft tritt geschlossen auf, spielt attraktiven Offensivfußball und kann auch gegen ambitionierte Teams punkten. Überraschend ist, dass Marco Grüttner in der Torjägerliste so weit oben steht. Wenn er weiter so trifft, wird er seine Torquote aus der letztjährigen Regionalligasaison (11 Treffer) noch toppen können.
Ausblick
Als Mannschaft ohne echte Stars ist es wichtig, dass die Mannschaft auch in Zukunft als Einheit auftritt. Die gegnerischen Teams werden sich nun besser auf die Spielweise der Blauen einstellen und es wird schwerer werden, das eigene Spiel durchzuziehen. Allerdings sind die Kickers eingespielt, selten wird auf mehr als einer Position umgestellt. liga3-online.de tippt, dass die Schwaben am Ende der Hinrunde zwischen Rang 13-16 liegen. Auch wenn man nach dem 3:0 über Erfurt im Mittelfeld steht, kann das Ziel nur der Klassenerhalt sein.