"30.000 Geister": Dynamo verkauft virtuelle Tickets für Pokalspiel
Trotz pandemiebedingtem Zuschauerausschluss möchte Dynamo Dresden das Rudolf Harbig-Stadion in diesem Jahr noch einmal voll bekommen. Zum DFB-Pokalspiel gegen Zweitligist Darmstadt hofft die SGD auf 30.000 "Geister" auf den Tribünen der Arena.
30.000 Geistertickets im Verkauf
Wann die Fans in die Stadien der Republik zurückkehren können, steht noch in den Sternen. In Dresden soll trotzdem schon bald wieder vor ausverkauftem Haus gespielt werden. Wie auf der Dynamo-Website zu lesen ist, startet am Mittwoch die Aktion "30.000 Geister für Dynamo". Das Prinzip ist ein einfaches: Die SGD gibt für das Pokalspiel gegen den SV Darmstadt 98 am 22. Dezember 30.000 Geistertickets zum Preis von fünf Euro in den Verkauf und hofft auf einen regen Absatz.
"Wir haben gemeinsam mit Vertretern aus der Fanszene des Vereins, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Gremienmitgliedern in den zurückliegenden Wochen verschiedene Ideen entwickelt, um dem einmaligen ‚Dynamo-Gefühl' auch in dieser nie dagewesenen Ausnahmesituation von Abstandsregeln und leeren Fußballstadien auf kreative Weise Sichtbarkeit und Ausdruck verleihen zu können", erklärte SGD-Interimsgeschäftsführer Enrico Kabus. Auch aufgrund der Vielzahl an Unterstützungsangeboten vonseiten der Anhängerschaft habe man sich schließlich für eine derartig großangelegte Aktion entschieden.
"Ziel, die finanziellen Verluste aufzufangen"
Die von Kabus erwähnte Sichtbarkeit soll erreicht werden, indem beim Darmstadt-Spiel für jedes verkaufte Ticket ein Luftballon als "symbolischer Dynamo-Geist" im Stadionrund platziert wird. Neben der symbolischen Wirkung erhofft sich der Verein eine Auffüllung der klammen Kasse, wie der Geschäftsführer ausführt: "Darüber hinaus hat die 'Geisterticket-Aktion 2020' natürlich auch das Ziel, die gravierenden finanziellen Verluste für den Verein zumindest etwas aufzufangen."
Denn pro Geisterspiel verliert der Klub nach eigenen Angaben rund 300.000 Euro. Die speziellen Eintrittskarten sind sowohl im Onlineshop als auch direkt am Rudolf-Harbig Stadion zu erwerben, jeder Käufer soll ein einzigartiges "Schmuckticket" erhalten. Übrigens: Bei einer ähnlichen Aktion vor acht Jahren verkaufte Dynamo anlässlich des Geister-Heimspiels gegen den FC Ingolstadt 41.738 virtuelle Tickets – und stellte damit einen Weltrekord auf.