3:0 gegen Aue: Duisburg hat Klassenerhalt endgültig sicher
Im Freitagsspiel des 35. Spieltags hat sich der MSV Duisburg mit 3:0 gegen den FC Erzgebirge Aue durchgesetzt. Durch den zweiten Sieg in Serie überholt der MSV den FCE in der Tabelle und rückt auf den 11. Rang. Die Zebras haben somit den Klassenerhalt rechnerisch eingetütet, während Aue hierauf noch weiter warten muss.
Girth köpft MSV in Führung
Um viel sollte es am Freitagabend in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena nicht mehr unbedingt gehen, doch nach einer durchaus durchwachsenen Spielzeit könnten beide Mannschaften mit einem Sieg den Klassenerhalt endgültig eintüten. Einen großen Schritt hierzu machte der heimische MSV bereits in der vergangenen Woche, als Bayreuth mit 4:0 geschlagen werden konnte. Dennoch tauschte Trainer Torsten Ziegner in der Startelf auf vier Positionen und brachte Senger, Pusch, Jander sowie Bakir für Kwadwo, Stierlin, Knoll und den gesperrten Ajani. Aue-Coach Pavel Dotchev brachte im Vergleich zum 1:1 gegen Viktoria Köln drei Neue in die Startelf: Stefaniak, Jakob und Majetschak ersetzten Thiel, Gorzel und Rosenlöcher. Die Begegnung sollte gleich temporeich und mit einem vermeintlichen Treffer starten. Knapp drei Minuten waren gespielt, als MSV-Stürmer Girth 14 Meter vor dem Kasten freigespielt werden konnte, von wo aus er sicher unten links versenkte. Allerdings war die Fahne des Assistenten an der Seitenlinie schon einige Zeit gehisst, sodass der Treffer keine Anerkennung fand.
Im direkten Gegenzug kamen dann auch die Gäste aus Aue zu einer ersten Annäherung, so fand Jakob mit seiner Hereingabe Sijaric im Zentrum, der hier zwar genug Platz gehabt hätte, aber die Kugel nicht so richtig unter Kontrolle bekam (4.). Knapper wurde es dann fünf Zeigerumdrehungen später, als Besong links im MSV-Strafraum an den Ball kam und erst im letzten Moment von Bitter bedrängt wurde, wodurch Keeper Müller das Leder sicher aufnehmen konnte. In der Folge übernahmen die Duisburger dann aber endgültig die Kontrolle. In der 14. Minute hätte dabei der Treffer für den MSV fallen müssen, als Bakir und Kölle frei auf das FCE-Tor zulaufen konnten, doch schloss Bakir zu überhastet ab, ohne seinen Mitspieler einzubeziehen, und schoss am Kasten vorbei. Wenig später wurde es dann besonders aufregend. Nach einer Ecke von Pusch köpfte Senger auf das Tor der Gäste, wo Torhüter Männel mit einer überragenden Parade den Rückstand verhinderte. Die Hausherren reklamierten, dass der Ball bereits drin gewesen sein soll, doch war Schiedsrichter Gansloweit der Auffassung, dass die Linie nicht gänzlich passiert wurde (20.).
Dies sollte aber 180 Sekunden später geschehen. Bitter bekam keinen Gegnerdruck und durfte aus dem rechten Halbfeld in die Mitte flanken, wo Girth das Leder mit dem Kopf optimal erwischte und auf 1:0 stellen konnte. Wenige Sekunden später zeigte sich dasselbe Bild, doch verpasste Girth die Flanke Bitters nun um Haaresbreite (26.). In der Folge rappelten sich die Veilchen etwas auf, ohne wirklich gefährlich zu werden. Erst in der 38. Spielminute entstand erstmals wieder etwas Torgefahr, als der FCE sich sehenswert durchkombinierte, ehe Stefaniak in der Mitte dann über den Duisburger Kasten köpfte. Der Angreifer war es dann auch, der zwei Minuten später aus 35 Metern ein absolutes Traumtor erzielen wollte, aber doch überraschend knapp über den Querbalken zielte. Noch vor dem Halbzeitpfiff musste MSV-Trainer Ziegner erstmals wechseln, da Senger verletzungsbedingt raus musste – Kwadwo ersetzte ihn und meldete sich gleich mit einer starken Grätsche gegen den einschussbereiten Besong in der Partie an (45.+2.). Anschließend ging es dann mit dem verdienten 1:0 für den MSV, der sich nach einer guten Anfangsphase belohnte, ehe er etwas zurückschaltete, in die Pause.
MSV-Traumtor-Doppelschlag beseitigt alle Zweifel
Zum zweiten Durchgang tauschte Ziegner gleich ein zweites Mal und brachte für Jander nun Stielin in die Partie. Auch die erste Chance sollte dem MSV gehören – und diese hatte es durchaus in sich. Nach einem Ballverlust des FCE schaltete Frey schnell und setzte Kölle links ein, der es mit einem strammen Flachschuss versuchte, den Männel aber parieren konnte (47.). Auch in der unmittelbaren Folge blieb Duisburg dran. In der 51. Spielminute legte Girth stark per Kopf für Bitter ab, der es artistisch versuchte, das Leder aber knapp am Tor vorbei schoss. Als es dann so aussah, als würde der Duisburger Sturmlauf abebben, schlugen die Zebras eiskalt zu. Zum erneuten Male konnten die Hausherren in Flankenposition kommen, sodass Bakir das Leder an den zweiten Pfosten zirkelte, wo der aufgerückte Kölle sich in die Luft schraubte und artistisch auf 2:0 stellte (62.).
Die Meidericher hatten nun Feuer gefangen, während der FCE keinen Fuß mehr in die Tür bekam. In der 65. Minute legten die Zebras dann mit dem nächsten sehenswerten Treffer nach. Gut 20 Meter vor dem Kasten wurde Pusch nicht angegangen, sodass dieser sich bedankte und stramm in den Knick schoss, was entsprechend das 3:0 für den MSV bedeutete. Aue-Trainer Dotchev gefiel gar nicht, was er in dieser Phase sah und tauschte gleich dreifach: Taffertshofer, Thiel und Gorzel kamen für Schikora, Stefaniak und Majetschak. Bei Duisburg ersetzte Hettwer fortan Bakir (69.). Dass sich noch großartig was am Ergebnis ändern sollte, das konnte keiner wirklich glauben, war doch der Auftritt der Gäste vor allem in der eigenen Hälfte an diesem Abend durchaus ausbaufähig. Besser wurde es aber auch danach nicht. Nach einer Ecke in der 73. Minute verpasste Girth den vierten Treffer nur knapp, da ihm wenige Zentimeter Körpergröße fehlten. Dies sorgte für den nächsten FCE-Doppelwechsel, wodurch nun Huth und Knezevic für Besong und Sijaric spielten (74.).
Auch in den finalen Minuten des Spiels nahmen die Duisburger den Fuß nicht unbedingt vom Gas. Nach einer weiteren MSV-Kombination schloss Stierlin aus gut 16 Metern ab, verfehlte den Winkel jedoch diesmal (79.). Kurz darauf zeigte sich Aues Trainer Dotchev etwas zu aktiv an der Seitenlinie, wofür er Gelb sah – es war seine vierte der laufenden Saison, sodass er nun gesperrt ist (81.). Es war das Signal für seine Mannen auch nochmal mehr zu zeigen. Dies tat Joker Knezevic in der 83. Spielminute dann auch und prüfte MSV-Keeper Müller aus zehn Metern mit einem zu zentralen Schuss erstmalig. Es sollte gleichzeitig das letzte Mal sein. Da auch auf der Gegenseite nichts mehr passierte, blieb es beim 3:0 für den MSV. Die Duisburger holten damit den zweiten hohen Zu-Null-Sieg in Serie, zogen am FCE vorbei auf den 11. Rang und tüteten den Klassenerhalt vier Spiele vor dem Ende endgültig ein. Für Aue ging es runter auf den 12. Rang. Weiter geht es für Duisburg am kommenden Freitag in Ingolstadt, während Aue montags darauf Bayreuth empfängt.