3:0 gegen Würzburg! FCI springt spät an die Spitze
Am Freitagabend eröffneten der FC Ingolstadt und die Würzburger Kickers den vierten Spieltag. Die ambitionierten Gastgeber setzten sich letztlich klar mit 3:0 durch und kletterten zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze. Dabei münzten die Schanzer ihre Überlegenheit erst in den Schlussminuten in Zählbares um.
FCI fehlt die Präzision
Die Ausgangslage vor dem bayerischen Duell zwischen Ingolstadt und Würzburg war eindeutig: Die Hausherren waren mit sieben von neun möglichen Zählern voll im Soll, während es für den FWK nach dem Auftaktsieg zuletzt zwei bittere Pleiten setzte. Veränderungen im Vergleich zum jeweils letzten Auftritt gab es dennoch in beiden Mannschaften. Gäste-Trainer Michael Schiele brachte Schweers, Gnaase und Baumann für Kwadwo, Breitkreuz und Pfeiffer. Auch Schanzer-Übungsleiter Jeff Saibene wechselte dreifach: Kotzke, Sussek und der junge Bilbija ersetzten Keller, Wolfram und Kaya.
In der Anfangsphase tat sich zunächst nicht sonderlich viel. Die größeren Spielanteile hatte zwar der FCI, Torgefahr blieb jedoch aus. Das änderte sich nach rund einer Viertelstunde: Bilbija verzog erst einen Abschluss deutlich (15.), prüfte mit einer abgefälschten Hereingabe wenig später dann doch den aufmerksamen Würzburger Schlussmann Verstappen (16.). Anschließend zeigten sich auch die Kickers erstmals in der Offensive. Über Kaufmann und Sontheimer landete die Kugel bei Gnaase, welcher auf Höhe des Sechzehners abzog – links vorbei (18.). Die Szene war allerdings der Startschuss für eine starke Phase der Gastgeber. In der 22. Spielminute erhielt Sussek den Ball kurz vor dem Strafraum, verschaffte sich mit einer schnellen Bewegung Platz und zielte nur um Zentimeter am rechten Winkel vorbei.
Daraufhin spielte sich wieder der 19-jährige Bilbija in den Fokus: Zunächst bediente er Kurzweg, welcher aus guter Position rechts vorbei schoss (26.), dann versuchte er es selbst, setzte den Abschluss aus 18 Metern Torentfernung aber erneut zu hoch an (30.). Nur eine Zeigerumdrehung später zeigte sich erstmals Rechtsaußen Beister – und verfehlte das Tor aus bester Position ebenfalls (31.). So überstanden die Würzburger die erste Drangphase des FCI unbeschadet. Die Schiele-Elf fand ihrerseits nun besser in das Spiel, zeigte sich gerade in den Zweikämpfen präsenter. Bis auf eine scharfe Gnaase-Hereingabe, die Ingolstadts Torhüter Buntic unter sich begrub, brachten die Kickers jedoch weiterhin nichts wirklich Gefährliches zustande. Anders die Schanzer: Kurz vor dem Pausenpfiff kam Krauße nach einer Ecke am Fünfmeterraum an die Kugel, überwand Schlussmann Verstappen und scheiterte erst am knapp vor der Linie postierten Hansen (45.).
Später Dreierpack lässt Ingolstadt jubeln
Auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts waren Torraumszenen zunächst Mangelware. Bemerkenswert allerdings, dass die Gangart beider Teams deutlich ruppiger wurde. Immer wieder rieben sich die Akteure in harten Zweikämpfen auf, mehrfach musste Schiedsrichter Mitja Stegemann schlichten – Würzburgs Gnaase sah nach einem Foul an Kotzke die gelbe Karte (55.). Mit dem Ball ging erst in der 59. Spielminute wieder etwas: Sussek setzte Beister in Szene, der Offensivmann versuchte es per Volley-Abnahme und verfehlte das Tor knapp. Anschließend sahen beide Trainer die Zeit für erste personelle Veränderungen gekommen. Auf Würzburger Seite kam Baumann für Gnaase (61.), FCI-Trainer Saibene brachte Kaya für den auffälligen Bilbija (63.).
Einen unmittelbar positiven Effekt auf die Offensivbemühungen beider Teams hatten die Wechsel jedoch nicht. Lediglich Ingolstadts Sussek setzte sich einmal sehenswert im gegnerischen Strafraum durch, den folgenden Flankenball verpassten Kaya und Beister hauchdünn (66.). Ansonsten gab es für die gut 6.000 anwesenden Zuschauer vor allem eines zu sehen: Zweikämpfe über Zweikämpfe. Dabei wollten es offenbar insbesondere die Hausherren nicht belassen – bereits unter der Woche beim Auftritt in Kaiserslautern hatte es keine Tore gegeben. So trieb Übungsleiter Saibene seine Mannschaft unermüdlich nach vorne, Paulsen verpasste einen scharf getretenen Beister-Eckball knapp (72.). Dann traten auch die Gäste wieder einmal offensiv in Erscheinung: Sontheimer zielte aus rund 18 Metern Torentfernung rechts vorbei (76.).
Sontheimer spielte auch in der nächsten Szene eine der Hauptrollen: Der Mittelfeldmann verlor zentral in der eigenen Hälfte die Kugel, Ingolstadts Thalhammer bediente umgehend Kaya und der eingewechselte Stürmer schoss zum 1:0 ein (78.). Würzburg musste nun aufmachen, für Ingolstadt ergaben sich Räume. Kurzweg nutzte dies beinahe, scheiterte nach Beister-Vorarbeit jedoch am rechten Pfosten (81.). Nur wenig später war die Partie dennoch entschieden. Nach einem sehenswerten Konter der Hausherren schloss Kaya ab und traf den Arm von FWK-Verteidiger Schuppan – Elfmeter. Kutschke ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und verwandelte sicher in die rechte Ecke (83.). Der Ingolstädter Kapitän war es dann auch, der in der Nachspielzeit aus spitzem Winkel den 3:0-Endstand herstellte (90.+2). Ingolstadt setzt sich mit dem Sieg zumindest bis zum morgigen Samstag an die Tabellenspitze, Würzburgs Negativtrend hält hingegen an.