3:0 gegen Halle! Unterhaching sendet Lebenszeichen
Nach zuletzt zwölf vergeblichen Anläufen landete die SpVgg Unterhaching am Sonntag mit dem 3:0 gegen Halle wieder einen Sieg im Ligabetrieb. Nach der frühen Führung durch Anspach hatten die Hausherren bei mehreren HFC-Angriffen das Glück auf ihrer Seite, ehe sie das Spiel im zweiten Durchgang mit bemerkenswerter Effizienz entschieden.
Haching erst druckvoll, dann glücklich
Über Unterhaching hingen vor der Partie gegen Halle dunkle Wolken, nur ein Zähler im Jahr 2021 sowie sieben Niederlagen am Stück hatten der Schreckensbilanz der Spielvereinigung zuletzt Ausdruck verliehen. Mit Halle war zudem ein Gegner angereist, den die Oberbayern auf heimischem Geläuf noch nie hatten schlagen können (drei Unentschieden, drei Niederlagen). Trotz aller negativer Vorzeichen setzte Haching-Trainer Arie van Lent auf die Elf, die in der vergangenen Woche im S-Bahn-Derby bei 1860 München mit 1:3 verloren hatte. Deutlich entspannter gingen die Gäste von der Saale in die Partie. Nicht erst mit dem Sieg über Lübeck hatte sich die Mannschaft von Florian Schnorrenberg einen Platz im gesicherten Mittelfeld erarbeitet. Der Trainer setzte dennoch auf vier frische Kräfte, anstelle von Eisele, Vucur, Menig und Sternberg durften Müller, Boeder, Vollert und Eberwein starten.
Unterhaching begann motiviert, kam in den Anfangsminuten aber nicht an der HFC-Defensivreihe vorbei. So musste eine Standardsituation herhalten, damit das Gäste-Tor erstmals in Gefahr geriet. Nach einer Ecke bot sich Stroh-Engel die Möglichkeit zum Nachschuss, Boyd klärte am kurzen Pfosten (7.). Die Hausherren blieben am Drücker und erspielten sich kurz darauf den nächsten Eckball. Nachdem auch dieser zunächst geklärt worden war, kam Anspach im Rückraum zum Schuss – und versenkte die Direktabnahme flach im rechten Eck (12.). Halle, das sich die Anfangsphase natürlich anders vorgestellt hatte, befreite sich in der Folge etwas aus der Umklammerung. Im Offensivspiel ging jedoch weiterhin wenig zusammen. Stattdessen boten sich Unterhaching Räume zum Kontern. Einer der Gegenangriffe landete über Schröter bei Marseiler, der rechts im Strafraum abzog, das Gehäuse aber knapp verfehlte (25.).
Halle musste mehr tun – und Halle tat nun mehr. Im Sechzehner gelangte Torjäger Boyd an die Kugel, seinen Drehschuss lenkte ein Hachinger Abwehrbein im letzten Moment neben das Tor (34.). Doch auch die folgende Ecke hatte es in sich, Landgraf nickte das Spielgerät nur Zentimeter neben den linken Pfosten (35.). Die Spielvereinigung geriet zunehmend unter Druck und durfte sich in der nächsten Szene bei Glücksgöttin Fortuna sowie Keeper Coppens bedanken, dass Boyds wuchtiger Kopfball aus der Nahdistanz nicht den Weg ins Netz fand, sondern vom Körper des Torhüter abprallte (37.). Da Derstroff einen weiteren Kopfball ebenfalls nicht im Tor unterbringen konnte (45.), nahmen die Hausherren die mittlerweile glückliche Führung mit in die Kabine.
Stroh-Engel mit der Erlösung vom Punkt
Den Schwung aus der Schlussphase des ersten Durchgangs hatte Halle über die Pause offenbar nicht ganz konservieren können, sodass Haching mit dem dem Wiederanpfiff etwas mehr Luft zum Atmen blieb. Das optische Übergewicht verbuchte der HFC zwar weiterhin für sich, die verbissene Zweikampfführung der Gastgeber störte den Spielfluss aber merklich. Halle versuchte jetzt vorzugsweise mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen, die gegnerische Defensive agierte indes aufmerksam und hatte kaum einmal Probleme mit dem neuen Stilmittel. Es dauerte bis zur 66. Spielminute, ehe sich Halles Boyd wieder einmal zeigte, all seinen Frust in eine Direktabnahme legte und dabei das Zielen vergaß. Gleiches galt für Nietfeld, der den Ball wenig später in Richtung Eckfahne schickte (68.).
Die im Angriff seit Mitte des ersten Durchgangs unauffällige Spielvereinigung traute sich erst mit Anbeginn der Schlussviertelstunde wieder in den gegnerischen Strafraum. Unkontrolliert sprang die Kugel umher, als Anspach und Reddemann jeweils mit dem Fuß zuerst in den Zweikampf gingen. Es kam zu einer Berührung, Schiedsrichter Lars Erbst zeigte auf den Punkt. Routinier Stroh-Engel ließ sich die Chance nicht entgehen und schob sicher ein (76.). Halle warf noch einmal alles nach vorne, Boyd verzog jedoch erneut (77.). Die Gastgeber bekamen nun mehr Platz in der Offensive, den Heinrich kurz vor Schluss per Rechtsschuss nutzte (85). Mit dem 3:0 beendeten die Hachinger nicht nur ihren Negativlauf von zwölf Spielen ohne Sieg, sondern reichten auch die rote Laterne an den VfB Lübeck weiter. Halle verpasste hingegen den Sprung auf einen einstelligen Tabellenplatz. Für den HFC geht es am Samstag mit dem Heimspiel gegen 1860 München weiter, Unterhaching tritt tags darauf beim SC Verl an.