30-minütige Verzögerung: Derby von Krawallen überschattet

Das brisante Ostderby zwischen dem F.C Hansa Rostock und Dynamo Dresden (1:0) ist am Samstagnachmittag von Krawallen auf den Rängen überschattet worden. Der Anstoß der zweiten Halbzeit verzögerte sich dadurch um über 30 Minuten. 

Raketen fliegen hin und her

Die Mannschaften waren nach Ende der Halbzeitpause gerade wieder auf den Platz gekommen, als zwischen beiden Fanblöcken zahlreiche Raketen und Feuerwerkskörper hin und her flogen. Auch Böller explodierten, zudem gab es kleinere Brände. Auslöser soll nach Angaben der Polizei eine zerstörte Plexiglasscheibe im Gästebereich gewesen sein, sodass die Einsatzkräfte über eine Behelfstreppe, die vor der Tribüne aufgebaut worden war, in den Pufferbereich vordrangen, um ein direktes Aufeinandertreffen der Fanlager zu verhindern.

Daraufhin wurden die Beamten, die auch Pfefferspray einsetzten, aus beiden Richtungen mit Pyrotechnik beschossen. Die ersten Raketen waren aber bereits vorher geflogen. Zudem liefen einige Hansa-Fans in die Pufferzone, schafften es aber nicht in Richtung des Gästeblocks. Ob es Verletzte gab, ist noch unklar. Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke wollte schlichten, wurde aber von Ordnern zurückgedrängt.

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Rudelbildung an der Seitenlinie

Schiedsrichter Tom Bauer wartete kurz ab und schickte die Mannschaften, die das Geschehen zunächst auf dem Platz verfolgt hatten, dann an den Seitenrand. Dort gerieten Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke und Hansa-Trainer Daniel Brinkmann aneinander, eine Rudelbildung war die Folge. Nach kurzer Zeit beruhigte sich das Geschehen aber wieder. Bauer schickte sämtliche Beteiligten in die Kabinen beziehungsweise den Spielertunnel, wo sich beide Teams anschließend aufhielten.

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Nachdem sich das Geschehen auch auf den Rängen beruhigt hatte, trat Stadionsprecher Oliver Schubert ans Mikrofon, appellierte "an den gesunden Menschenverstand" der Zuschauer und machte deutlich, dass die Partie bei einem weiteren Vorfall abgebrochen werden würde. "Das ist die letzte Warnung!" Danach kamen die Mannschaften zurück auf den Platz und machten sich nochmal kurz warm, ehe der Ball mit über 30-minütiger Verzögerung wieder rollte. In der Folge wurden zwar erneut Bengalos entzündet, allerdings nur innerhalb der Blöcke, sodass die Partie regulär zu Ende gebracht werden konnte.

Hohe Geldstrafen drohen

Beide Klubs müssen nun mit einer hohen Geldstrafe des DFB rechnen. Zumal aus dem Rostocker Block bereits beim Aufwärmen eine Leuchtrakete auf den Platz geschossen worden war und Dresdens Tom Berger nur knapp verfehlt hatte. Darüber hinaus hatten die Hansa-Fans auf Südtribüne vor Spielbeginn eine große Pyroshow entzündet, wodurch sich der Anstoß um drei Minuten verzögerte. In der laufenden Saison musste die Kogge für Fan-Vergehen bereits 96.105 Euro an den DFB zahlen, was Rang 3 im Liga-Vergleich bedeutet. Dynamo liegt mit 188.200 Euro gar an der Spitze der Strafentabelle.

   

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