3:1! Dresden lässt Bielefeld im ersten Topspiel keine Chance
Dynamo Dresden ist seiner Favoritenrolle zum Auftakt der Saison auf Anhieb gerecht geworden und hat sich im ersten Samstagstopspiel der Saison deutlich mit 3:1 gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld durchgesetzt. Damit grüßen die Sachsen nun gemeinsam mit Viktoria Köln von der Tabellenspitze.
Belkahia als doppelter Unglücksrabe
Der Aufstieg ist das Ziel der Hausherren, daran ließ in Dresden niemand einen Zweifel. Nach dem knappen K.O. im Vorjahres-Finale kann SGD-Coach Markus Anfang in dieser Spielzeit mit einem eingespielten Kader arbeiten – und brachte mit Zimmerschied und Meißner somit auch nur zwei Neuzugänge für die Startelf. Auf der anderen Seite war die runderneuerte Arminia aus Bielefeld gefordert, bei der – abgesehen von Kapitän Klos – alles neu war.
Die Anfangsminuten vor 29.589 Zuschauern definierten sich über Standardsituationen, bei denen sich die Gäste die erste Torchance erarbeiteten – aus 16 Metern schoss Biankadi aber Volley über das Tor (7.). Auf der Gegenseite prüfte Kammerknecht den neuen DSC-Keeper aus 20 Metern, wobei Kersken die Kugel zu Zimmerschied abprallen ließ. Der Neuzugang verfehlte aus elf Metern das nahezu leere Tor (8.). Der nächste Angriff der Dresdner rollte bereits – und wie: Hauptmann legte sich einen Doppelpass mit Borkowski eigentlich zu weit vor, erwischte die Kugel aber doch noch per Grätsche. In der Mitte wollte Belkahia die glückliche Hereingabe klären, fälschte aber unglücklich ins eigene Netz ab (14.). Und die Dresdner machten weiter Druck. Borkowski wurde vor dem Bielefelder Kasten freigespielt, doch seine Ablage erreichte weder Kutschke noch Meißner (20.). Von der Arminia war nichts zu sehen, aber dann stellte Mizuta den Spielverlauf beinahe auf den Kopf: Der Japaner bediente Shipnoski, aber dessen flache Hereingabe wurde von Lewald geblockt (23.).
Bielefeld war um Stabilität bemüht und arbeitete sich mit kleineren Halbchancen in die Partie. Die Elf von Alm schien gerade angekommen zu sein, als Unglücksrabe Belkahia das nächste Malheur passierte – beim einlaufenden Zimmerschied trat der Verteidiger im Sechzehner auf die Hacke. Den fälligen Strafstoß verwandelte Stefan Kutschke zum 2:0 (36.). Bielefeld wirkte nicht geschockt, doch der Arminia fehlten zugleich die Mittel, um sich zu wehren. Die Spielweise wurde zum Teil ruppiger, bei Lewald gab es eine Platzwunde zu versorgen (38.). Eine letzte Kontermöglichkeit wurde von Meißner nicht scharf genug gemacht (45.+2) – und dann hämmerte Biankadi einen zweiten Ball nach Freistoß volley zum Anschluss in die Maschen (45.+4).
Hauptmann sorgt für frühe Klarheit
Ohne personelle Veränderungen starteten beide Teams in die zweite Hälfte. Zwei wuchtige Abschlüsse von Kammerknecht wurden im Sechzehner geblockt (47.). Die SGD überließ der Arminia weitgehend den Ball und lauerte auf Fehler, die sie dann mit dem entscheidenden Pass in die Spitze ausspielen wollte. Bielefeld übernahm dann auch das Kommando, aber ohne richtig gefährlich zu werden. Dann passierte das, was sich Dynamo vorgenommen hatte: Zimmerschied brach bei einem Steckpass auf dem Flügel durch und gab zu Hauptmann in den Rückraum zurück – und der Mittelfeldspieler vollstreckte zum dritten Treffer (65.).
Für die Arminia kam es knüppeldick, denn Schiedsrichter Wolfgang Haslberger zückte kurz darauf die rote Karte für Mizuto: Der Japaner kam im Zweikampf mit Kutschke zu spät, sodass er den SGD-Stürmer unglücklich mit offener Sohle an der Achillessehne traf (67.). Die Gäste steckten nicht auf, doch die zündenden Ideen fehlten weiterhin. Auch Dresden schaltete einen Gang zurück, machte nicht mehr als nötig war. Ein Highlight für die Arminia: Mit Henrik Koch debütierte der jüngste Drittliga-Spieler aller Zeiten für Bielefeld (84.). In der Tabelle zog die SGD durch den Auftaktsieg mit Viktoria Köln gleich, wodurch Dresden vorläufig als Tabellenführer startet. In Bielefeld müssen noch die neuen Strukturen weiter reifen, wie der Auftritt deutlich machte.