3:1 gegen Cottbus! Würzburg landet Befreiungsschlag

Unterschiedlicher hätte die Ausgangsposition vor der zweiten Sonntagspartie kaum sein können. Während Energie Cottbus aus dem oberen Tabellenfeld grüßte, hofften die Würzburger Kickers auf den lang ersehnten Befreiungsschlag und die ersten Punkte. Und der Fußballgott sollte ein Einsehen mit den Bayern haben, die den Gast aus der Lausitz nach 90 Minuten eindrucksvoll und auch in der Höhe völlig verdient mit 3:1 nach Hause schickten.

Ademi und Skarlatidis stellen die Weichen auf Sieg

"Wir wollen heute die ersten Punkte einfahren", gab Würzburg-Coach Michael Schiele schon im Vorfeld der Partie gegenüber der "Telekom" die Marschroute für das zweite Heimspiel der Saison aus. Dreimal wechselte der Übungsleiter gegenüber der 2:3-Niederlage in Aalen: Hansen, Baumann und Gnaase ersetzten Hajtic, Syhre und Kaufmann, wobei Letzterer mit einem grippalen Infekt nicht zur Verfügung stand. Auch Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz brachte drei neue Kräfte nach dem hart erkämpften 2:2 unter der Woche gegen die SpVgg Unterhaching: Stanese vertrat den gelb-rot-gesperrten Kruse, Geisler rutschte für Zimmer in die Startelf. Etwas überraschend blieb auch Topstürmer Streli Mamba zunächst auf der Bank, für ihn begann Kevin Scheidhauer.

Die ersten 15 Minuten der Partie sind schnell erzählt: Beide Teams tasteten sich ab, versuchten immer mal wieder Nadelstiche nach vorne zu setzen, ohne dabei aber das allzu große Risiko zu gehen. In der 17. Minute dann der erste Aufreger der Partie: Cottbus Schlüter vertändelte einen Ball bei der Annahme, Würzburgs Göbel zog in den Sechzehner und brachte den Ball scharf rein, fand damit jedoch keinen Abnehmer. Auch danach war die Würzburger Offensive die aktivere von beiden Seiten, ohne jedoch zu zwingenden Abschlüssen zu kommen. Das sollte sich jedoch in der 28. Minute ändern: Nach einem zu kurz abgewehrten Befreiungsschlag von Schlüter schaltete Skarlatidis am schnellsten, flankte in Richtung Elfmeterpunkt und fand dort in Ademi einen Abnehmer, der mit schöner Volleyabnahme für die Würzburger Führung sorgte.

Wer auf eine Reaktion der Lausitzer hoffte, wartete vergebens. Stattdessen tauchten abermals die Hausherren vor dem Cottbuser Gehäuse auf, Skarlatidis Schuss konnte jedoch noch durch Spahic entschärft werden (36.). Würzburg fand immer besser in die Partie, erarbeitete sich immer wieder Feldvorteile und Chancen und belohnte sich für die immense Leistungssteigerung folgerichtig auch noch vor der Pause. Erneut war es der starke Skarlatidis nach schöner Einzelaktion, der sich vom Cottbuser Sechzehner aus ein Herz fasste. Der Ball schlug unhaltbar für Spahic im rechten unteren Eck ein, 2:0 für den FWK (44.).

Kickers machen Deckel drauf – Mamba erzielt Anschluss

Zur zweiten Hälfte brachte Cottbus-Coach Wollitz dann Topscorer Streli Mamba für Marcelo Freitas. Ein deutliches Zeichen an seine Truppe, den Druck zu erhöhen. Und die Gäste kamen auch mit Wut im Bauch aus der Kabine, suchten immer wieder mit langen Bällen den 24-Jährigen Stürmer. Zwingende Torchancen konnte sich der FCE aber auch in der Folge nicht erarbeiten, sodass sich die erste Viertelstunde der zweiten Hälfte größtenteils im Mittelfeld abspielte. Doch gerade als Energie Cottbus ein wenig Ordnung ins eigene Spiel zu bringen schien, schlugen die Hausherren wieder eiskalt zu – und sorgten so für die Vorentscheidung. Wagner brach auf der linken Seite bis kurz vor der Torauslinie durch und flankte in die Mitte, wo der völlig freistehende Baumann zum 3:0 einnickte (65.).

Keine fünf Minuten später hätte Würzburg sogar erhöhen müssen, konterte über Skarlatidis in einer Vier-gegen-Eins-Situation. Der ansonsten bestens aufgelegte Würzburger Spielmacher präsentierte sich in dieser Szene aber viel zu eigensinnig und legte den Ball am Cottbuser Kasten vorbei. Gut zehn Minuten später war das Glück auf Seiten der Cottbuser: Spahic unterlief eine Flanke, die ein hinter ihm postierter Cottbus-Verteidiger nur mit Mühe und Not klären konnte. Allgemein hätten die in allen Belangen überlegenen Würzburger das Ergebnis noch deutlich höher schrauben können, wenn nicht sogar müssen.

Stattdessen kassierte der FWK noch den Anschlusstreffer kurz vor Schluss: Der eingewechselte Mamba war nach Kopfballverlängerung von Weidlich frei durch und schob überlegt an Würzburg-Keeper Drewes vorbei (89.). Am Ergebnis sollte dies aber nichts mehr rütteln. Die Würzburger Kickers feiern in der Höhe absolut verdient ihren ersten Saisonsieg. Beim FC Energie Cottbus hingegen wirft der größtenteils ideenlose und blutleere Auftritt jedoch Fragen auf, die es bis zum Heimspiel gegen den SV Meppen am fünften Spieltag zu beantworten gilt. Die Kickers reisen derweil mit stolz geschwellter Brust in den hohen Norden zum F.C. Hansa Rostock.

   

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