3:1 gegen Mannheim: 1860 München gewinnt das letzte Heimspiel
Am Freitagabend konnte sich der TSV 1860 München zum Auftakt des 37. Spieltages mit 3:1 gegen den SV Waldhof Mannheim durchsetzen. Dank dreier Treffer im ersten Durchgang entschieden die Münchner ihr letztes Heimspiel der Saison für sich und nehmen vorerst Rang 8 ein. Der Waldhof behält seine Auswärtsschwäche bei und bleibt nach der dritten Niederlage in Folge Tabellensiebter.
Lex nutzt erste Münchner Chance – Lakenmacher und Verlaat erhöhen
Tabellarisch vermochte das Duell nicht mehr viel Bedeutsamkeit haben, doch konnte davon ausgegangen werden, dass die heimischen Münchner ihren letzten Auftritt im Stadion an der Grünwalder Straße für sich entscheiden wollten. Nach der Verabschiedung von acht Spielern schickte 1860-Coach Maurizio Jacobacci eine im Vergleich zum 2:2 gegen Essen auf drei Positionen veränderte Startelf ins Rennen: Lannert, Greilinger, und Lakenmacher ersetzten Lang, Steinhardt und Cocic. Bei den Gästen aus Mannheim tauchte Trainer Christian Neidhart im Vergleich zum enttäuschenden 1:3 gegen Oldenburg gar vierfach, sodass Stammkeeper Bartels, Karbstein, Bahn und Winkler für Debütant Hawryluk sowie Riedel, Malachowski und Pledl wichen. Das Spiel sollte gleich temporeich beginnen, wobei die Mannheimer den besseren Start erwischten. Sohm wollte nach genau 10 Minuten einen schnellen Angriff starten, wobei er von Verlaat gelegt wurde, was die erste Gelbe des Abends für den Münchner Verteidiger bedeutete. Die erste Chance sollte dennoch den Gästen gehören. Nach einer Ecke stieg Seegert im Zentrum am höchsten, setzte seinen wuchtigen Kopfball allerdings lediglich an den Querbalken (12.).
Die Münchner schüttelten sich nur einmal – und schockten den SVW dann früh. Nach einem langen Ball fehlte in der Mannheimer Hintermannschaft die Kommunikation, wodurch Lex, der sein letztes Heimspiel im 1860-Dress absolvierte, die Kugel abfangen und Keeper Hawryluk zum 1:0 überlupfen konnte (16.). Die Sechzger fanden nun Gefallen am eigenen Angriffsspiel. Nach 20 gespielten Minuten konnte Deichmann eine Ecke am ersten Pfosten stark verlängern, was Belkahia in eine aussichtsreiche Abschlussposition brachte, was der Verteidiger aber nicht nutzte und Hawryluk aus einem Meter anschoss. 120 Sekunden später wurde es dann gar noch enger. Mit einem starken Steckpass schickte Moll Mitspieler Deichmann auf die Reise, sodass dieser aus zehn Metern zwar SVW-Keeper Hawryluk überwand, das Leder allerdings nur an den Pfosten setzte. Die Führung der Hausherren war mittlerweile mehr als verdient. Mannheim konzentrierte sich anschließend vermehrt aufs Verteidigen, um einen höheren Rückstand zu verhindern. Hierbei ergab sich kurz darauf auch eine sporadische Chance. Nach einem frühen Ballgewinn versuchte sich Sohm per Schlenzer, den er jedoch weit am Kasten vorbei legte (26.).
Insgesamt kühlte die Partie in dieser Phase merklich ab. Dies sollte sich urplötzlich ändern – mit dem nächsten Sechzger Treffer. Nach einem perfekt gespielten Steckpass von Lex in der 38. Minute setzte sich Lakenmacher im Eins-gegen-Eins gegen Riedel stark durch und schoss überlegt ins lange Eck zum 2:0 für 1860 ein. Die Hausherren waren nun endgültig auf der Siegerstraße. Wagner reagierte gefrustet und sah seine fünfte Gelbe, wodurch die Saison für den Mannheimer vorzeitig beendet ist (40.). Wenige Sekunden später kam der Mittelfeldmann wieder zu spät, kam aber um die Ampelkarte herum. Der Freistoß sollte dennoch verhängnisvoll sein. So landete das Spielgerät bei Deichmann, der wuchtig abschloss, sodass Hawryluk nur nach vorne klatschen lassen konnte, wo Verlaat einlief und auf 3:0 stellte (42.). Neidhart wechselte noch vor der Pause und brachte Bahn für den rotgefährdeten Wagner (44.). Wenige Augenblicke später war dann fürs Erste Schluss. Mit einem soliden 3:0 gingen die Münchner im letzten Heimspiel der Saison in die Pause.
Bahn verkürzt spät vom Punkt
Zum Seitenwechsel tauschte Neidhart erneut und brachte Winkler für Schnatterer ins Spiel. Dies brachte neues Leben für die Gäste. Keine 60 Sekunden brauchte der Joker, um erstmals in Erscheinung zu treten. Nach einer Flanke von Pledl kam Winkler mit dem Kopf an die Kugel, setzte diese aber in Rücklage über den Kasten. Generell machte der SVW nun vermehrt das Spiel. Eine Kombination über Winkler und Martinovic stoppte Belkahia in der 57. Spielminute äußerst unsanft, wofür er die gelbe Karte sah und so einen Freistoß aus 17 Metern verursachte. Diesen setzte Pledl dann relativ ernüchternd direkt auf Deichmann, der so Gefährlicheres verhinderte (58.). Spielerisch blieben die Gäste auch in der Folge ansprechender. Auf der rechten Seite setzte sich Jans stark durch und brachte die Kugel an die Strafraumkante, wo der aufgerückte Malachowski sie direkt nahm, aber über das Tor setzte (61.).
Die Münchner kamen nun häufig einen Schritt zu spät. So auch Torschütze Lakenmacher, der Gegenspieler Winkler an der Mittellinie plump umrempelte und folglich ebenfalls den gelben Karton sah (64.). Kurz darauf reagierte auch 1860-Coach Jacobacci erstmalig: Cocic kam für den scheidenden Moll (66.). Es war ein kleines Zeichen für die Hausherren, die wenige Sekunden später ihre erste Torchance im zweiten Durchgang verbuchten. Einen Querschläger nahm Boymaba 18 Meter vor dem SVW-Tor mit der Brust an und setzte zum artistischen Fallrückzieher an, den er allerdings lediglich aufs Tordach setzte. Die zwingende Torgefahr des ersten Durchgangs war kaum noch vorhanden. Auf der Gegenseite konnte Martinovic in aussichtsreicher Position geschickt werden, ehe er jedoch fair von Verlaat abgedrängt werden konnte (73.).
SVW-Trainer Neidhart brachte mit Höger und Kother nochmal zwei frische Kräfte für die Schlussphase, die tatsächlich den Gästen gehören sollte. In der 83. Spielminute belohnte sich der SVW dann auch noch für den geleisteten Aufwand. Nach einer Ecke kam Höger zu einem Kopfball, der eine erste Parade von Keeper Kretschmar erzwang. In der Folge berührte Deichmann die Kugel mit dem Arm, was einen Strafstoß für die Gäste nach sich zog. Joker Bahn schnappte sich die Kugel und verkürzte sieben Minuten vor dem Ende auf 1:3 aus SVW-Sicht. Spielerisch sollte dennoch nichts mehr passieren. Ein letztes Highlight waren dann die Einwechslungen von Marius Willsch und Daniel Wein, die ein letztes Mal vor dem Münchner Publikum auflaufen durften. Am Ende setzten sich die Löwen nach einer starken ersten Hälfte mit 3:1 durch und sorgten somit für einen versöhnlichen Abschluss vor den heimischen Fans. Für 1860 geht es somit vorerst auf den 8. Rang hoch. Die Mannheimer bleiben nach der dritten Pleite in Folge Tabellensiebter. Im letzten Saisonspiel geht es für 1860 nach Zwickau, während der SVW den MSV Duisburg empfängt.