RWE gewinnt Derby 4:1! MSV Duisburg kaum noch zu retten

Im mit Spannung erwarteten Revierderby hat Rot-Weiss Essen dem MSV Duisburg eine empfindliche 1:4-Niederlage zugefügt. Nachdem Duisburg durch Esswein in Führung gegangen war, drehte RWE die Partie dank zweier Distanztore von Sapina und Brumme. Doumbouya per verwandelten Strafstoß sowie Brumme mit seinem zweiten Treffer sorgten schließlich für den Endstand. Durch die Niederlage sind die Zebras angesichts von acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer kaum noch zu retten, während RWE den Rückstand zu den Spitzenplätzen verkürzt. 

Sapina kontert Esswein

RWE-Trainer Dabrowski nahm im Vergleich zum 4:0 Sieg gegen Dortmund II eine Änderung vor: Kaiser ersetzte ersetzte den gelbgesperrten Wiegel als Rechtsverteidiger. MSV-Coach Schommers wechselte seine Startelf dagegen auf zwei Positionen: Im Vergleich zum 0:2 in Bielefeld durften Bitter und Köther anstelle von Senger und Michelbrink (beide Bank) beginnen. Und die Gäste legten auch gleich sehr engagiert los – wohlwissend, dass nach den Ergebnissen der Konkurrenz ein Sieg eminent wichtig wäre. Doch die Abschlüsse von Pledl (1.) und Castaneda (7.) brachten das Tor von RWE-Keeper Golz noch nicht in Gefahr. Essen meldete sich in der 13. Minute das erste Mal gefährlich an: Die Hausherren spielten Harenbrock frei, der aus rund 18 Meter zum Abschluss kam und den Ball nur knapp am Pfosten vorbeisetzte.

Insgesamt war Essen mittlerweile die klar tonangebende Mannschaft, allerdings gelang es den Rot-Weissen gegen die leidenschaftlich verteidigenden Zebras vorerst nicht, sich gefährliche Torchancen herauszuspielen. Die Dabrowski-Elf verzeichnete zwar einige Abschlüsse, brachte MSV-Keeper Müller aber zunächst nicht in Verlegenheit. Stattdessen sorgte Duisburg für Gefahr, als Köther nach einem Konter in aussichtsreicher Position zum Abschluss kam. Allerdings konnte ein Essener zur Ecke klären (18.). Ein gut ausgespielter Konter brachte schließlich auch die Führung für die Gäste von der Wedau: Pledl schickte Engin, der den Ball von der Grundlinie ins Zentrum flankte. RWE konnte den Ball nicht klären, sodass Esswein zum Abschluss kam. Der Routinier ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte den Ball aus rund fünf Metern Torentfernung zum umjubelten 1:0 (37).

Essen zeigte sich vom überraschenden Rückstand nicht geschockt und reagierte mit wütenden Angriffen. In der 41. Minute hätte Harenbrock für die schnelle Antwort sorgen können, doch der offensive Mittelfeldspieler setzte den Ball nach einer butterweichen Müsel-Flanke über den Kasten. Doch Essen blieb jetzt dran und wollte unbedingt noch vor der Pause den Ausgleich erzwingen. Nach einer kurz ausgeführten Ecke kam Obuz zum Abschluss und zwang Müller zu einer starken Parade (41.). Wenige Augenblicke später blockte Pledl eine Kaiser-Flanke mit dem Oberarm – doch Schiedsrichter Max Burda entschied zum Entsetzen der RWE-Fans nicht auf Elfmeter. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit belohnten sich die Gastgeber schließlich für ihren Aufwand: Vinko Sapina fasste sich aus rund 25 Metern ein Herz und hämmerte den Ball in den Winkel – ein wahrer Sonntagsschuss (45+2.)! Nach dem 1:1 ging es direkt in die Kabinen.

Brumme und Doumbouya schießen Essen zum Derbysieg

Nach Wiederanpfiff versuchte RWE direkt nachzulegen. Müsel kam in der 47. Minute von der Strafraumkante frei zum Abschluss, konnte den Ball aber nicht richtig platzieren, sodass Müller den Versuch abwehren konnte. Eine Zeigerumdrehung später meldete sich auch Duisburg im zweiten Durchgang an: Nach einer guten Esswein-Vorarbeit zwang Ginczek RWE-Keeper Golz aus Nahdistanz zu einem starken Reflex – das hätte die erneute Gästeführung sein können. Das Geschehen wog nun munter hin und her, beide Seiten arbeiten am Führungstreffer.

Dieser sollte schließlich den Hausherren gelingen. In Anschluss an eine Ecke kam Brumme an der Strafraumkante an den Ball und fasste sich ein Herz. Mit seinem schwachen rechten Fuß setzte er den Ball genau neben den linken Pfosten – das 2:1 für Essen (57.)! Der MSV war nun unter Zugzwang – und hätte durch Ginczek für den schnellen Ausgleich sorgen können. Doch der Stürmer scheiterte mit seinem Abschluss aus rund 10 Metern Torentfernung an Golz. Wenige Augenblicke später kam es noch dicker für die Zebras. Die MSV-Defensive ließ den schnellen Obuz nach einem Steckpass entwischen. Der Essener Angreifer lief frei auf Müller zu, dieser wusste sich nur mit einem Foul zu helfen. Schiedsrichter Burda entschied auf Elfmeter und Gelb für Müller. RWE-Angreifer Doumbouya bewahrte vom Punkt die Nerven und stellte auf 3:1 für Essen (72.).

Die Zebras standen nun mit dem Rücken zur Wand. Im Mute der Verzweiflung warf die Schommers-Elf noch einmal alles nach vorne, doch wirklich gefährlich wurden die Gäste nicht mehr. Stattdessen mussten die Duisburger die Häme der feiernden Essener Fans ertragen. In der vierten Minute Nachspielzeit nutze RWE schließlich die immer größer werdenden Räume und schraubte das Ergebnis weiter in die Höhe. Nach einem Steilpass lief Brumme auf Müller zu und scheiterte zunächst mit einem Heber, ehe er den Nachschuss zum 4:1 verwandelte. Nach dem Derbysieg trennen Rot-Weiss Essen, das zudem noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat, nur noch fünf Punkte vom Relegationsplatz. Die nächste Gelegenheit, diesen Rückstand zu verkürzen, bietet sich der Dabrowski-Elf am kommenden Sonntag im Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld. Duisburg dagegen ist nach der Derby-Niederlage dagegen kaum noch zu retten. Sechs Spieltage vor Saisonende trennen die Zebras acht Punkte vom rettenden Ufer. Weiter geht es für den MSV am kommenden Freitag mit einem Gastspiel beim SV Waldhof Mannheim.

   

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