3:1 gegen Essen: Wehen Wiesbaden springt auf den 3. Platz

Dank zweier Kopfballtreffer von Kroaten-Stürmer Ivan Prtajin und eines Distanz-Hammers von Ahmet Gürleyen setzte sich der SV Wehen Wiesbaden am Sonntagnachmittag mit 3:1 gegen Rot-Weiss Essen durch. Durch diesen Erfolg macht der SVWW vier Plätze gut und springt auf den 3. Rang, wohingegen die Essener nach leichtem Auftrieb erstmals wieder einen kleinen Dämpfer und das Abrutschen auf Platz 16 hinnehmen mussten. 

Prtajin verpasst kurios und macht es dann besser

Im zweiten Sonntagsspiel des 10. Spieltages ging es für SV Wehen Wiesbaden darum, als Tabellensiebter den Anschluss an die oberen Tabellengefilde nicht zu verlieren, nachdem die Hessen beim 0:1 gegen Mannheim vor der Länderspielpause einen kleinen Dämpfer hinnehmen mussten. Dabei ging es gegen den mittlerweile in der Liga angekommenen Aufsteiger Rot-Weiss Essen, der mit dem 1:0-Sieg gegen Saarbrücken vor zwei Wochen ein erstes Ausrufezeichen setzte. Entsprechend tauschte Rot-Weiss-Coach Dabrowski auch auf keiner Position und schickte dieselbe Elf ins Rennen wie beim vergangenen Sieg. SVWW-Trainer Kauczinski tauschte einmal und ließ Wurtz anstelle von Froese beginnen. Ebenjener Wurtz sollte dann auch gleich die erste Chance haben. Keine Minute war gespielt, als der Angreifer von Mitspieler Hollerbach gefunden wurde, unter Bedrängnis aber rechts am Kasten vorbeischoss.

Immer wieder liefen die Hausherren mit gehörigem Tempo auf den Essener Sechzehner zu. In der 5. Spielminute sprang dabei ein Eckball heraus, den Ezeh ins Zentrum brachte, wo RWE-Schlussmann Golz das Leder aber im Gewühl sicherte. Anschließend beruhigte sich die Partie ein wenig, ehe sich aus dem Nichts die hundertprozentige Chance für den SVWW ergab: Nach einem langen Ball tauchte Hollerbach vollkommen blank vor Golz auf, verlor jedoch das Eins-gegen-Eins gegen den Torhüter und ließ die Führung damit liegen (18.). Auf der Gegenseite kam Wiegel im Wehen-Strafraum gegen Ezeh zu Fall, doch war dies zu wenig für einen Strafstoß (21.). Die Essener mussten somit weiter auf ihre erste Chance warten. Eine Halbchance ergab sich dabei in der 30. Spielminute, als Rother nach einer Ablage aus 20 Metern einfach mal abzog, Keeper Stritzel aber vor keine Probleme stellte.

Zielstrebiger erschien wenig später ein Schuss von Rot-Weiss-Stürmer Engelmann, der relativ unbedrängt in den Wiesbadener Sechzehner eindringen und aus halbspitzem Winkel abziehen konnte, doch behielt auch hier der SVWW-Torhüter die Oberhand und parierte den Schuss (32.). Auf der Gegenseite sorgte Wiesbadens Ezeh dann mal wieder für Entlastung, doch ging sein Distanzschuss weit über den Essener Kasten (35.). Kurios wurde es dann in der 37. Spielminute: Erneut setzte sich Hollerbach stark durch und brachte die Kugel von der Grundlinie vor das Tor, wo Prtajin gänzlich frei war, aber ein Luftloch schlug und die Kugel lediglich ans Standbein bekam. Dies sollte aber nicht allzu lange im Kopf des Kroaten spuken. Nach einem frühen Ballgewinn über Wurtz ging es bei den Hessen plötzlich ganz schnell, und Ezeh fand den vorherigen Unglücksraben mit einer gefühlvollen Flanke an den zweiten Pfosten, wo dieser nun zum 1:0 einnicken konnte (44.). Dies sollte dann auch den verdienten Pausenstand darstellen.

Wiegel stochert zum Ausgleich – Prtajin schnürt Doppelpack

Ohne personelle Veränderung startete dann der zweite Durchgang, der von einsetzendem Starkregen begleitet wurde. Auch nach dem Seitenwechsel sollte die erste Chance den Hausherren gehören, für die wieder einmal Hollerbach in Erscheinung trat. So kam der Angreifer in Folge eines Konters in Ermangelung an Anspielstationen selbst zum Abschluss, scheiterte aber an Golz, der mühelos parierte (50.). Auf der Gegenseite sollte dann der SVWW-Schock folgen: Nach einem starken Pass von Kefkir tauchte Wiegel vor Stritzel auf und stocherte die Kugel am Rande der Legalität am Keeper vorbei und schob sie anschließend zum 1:1 über die Linie (52.). Während die Wiesbadener auf Foul plädierten, gab Schiedsrichter Hartmann den Treffer. In der 54. Minute wollten die Essener dann einen Pfiff, nachdem Ennali im SVWW-Sechzehner gegen Gürleyen fiel, doch auch hier blieb die Pfeife stumm.

Es blieb aber nun festzuhalten, dass die Essener immer leichter vor das Tor kamen. Nur eine Minute später ergab sich für Engelmann die Chance, das Spiel gänzlich zu drehen, doch parierte Stritzel den Abschluss stark mit seinem Fuß (55.). Erst danach ebbte der RWE-Sturmlauf allmählich ab. Stattdessen wurde der SVWW erstmals wieder gefährlich, da Bastians einen Freistoß mit dem Hinterkopf auf den eigenen Kasten beförderte, diesen aber knapp verpasste. Bei der folgenden Ecke konnte der Abschluss von Gürleyen in letzter Sekunde geblockt werden (63.). Das Pendel schlug nun wieder in die andere Richtung aus. Zunächst scheiterte dabei Wiesbadens Wurtz mit einem Schlenzer an der Latte, ehe Hollerbach den folgenden Ball knapp neben den Kasten setzte (66.). In der 74. Minute machten es die Hausherren dann besser. Wieder wurde Stürmer Prtajin mit einem hohen Ball gefunden, den er nun zum 2:1 in die Maschen köpfte.

Bevor Essen nochmal zurück in die Partie hätte kommen können, machte Wiesbaden dann in der 77. Spielminute den Sack zu. Ein ungenauer Pass konnte von Gürleyen abgefangen werden, ehe der Verteidiger mit großen Schritten auf den Sechzehner zulief, sich hier beinahe verdribbelte, dann aber im Fallen abschloss und mithilfe des Innenpfostens auf 3:1 stellte. Keine zwei Minuten später ergab sich für Hollerbach gar die Chance auf den vierten Treffer, doch rettete Golz in höchster Not (79.). Das Spiel verflachte nun und lief ohne weitere Aufreger dem Ende entgegen. Lediglich Rieble (90.+1.) und erneut Prtajin (90.+5.) kamen einem Treffer nochmal nahe, scheiterten aber jeweils am starken Golz. Dank des Sieges konnten die Wiesbadener gleich vier Plätze gutmachen und sich auf den 3. Platz drängen, wohingegen Essen auf Rang 16 abrutscht. Für Wiesbaden geht es in der kommenden Woche in Zwickau weiter. Essen empfängt mit Freiburg II das nächste Top-Team.

   

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