3:2 nach 0:1! HFC gewinnt rassiges Derby gegen Magdeburg

Das Sachsen-Anhalt-Derby geht an den Halleschen FC! Mit 3:2 setzten sich die Saalestädter am Freitagabend gegen den 1. FC Magdeburg durch und drehten die Partie dabei. Durch den ersten Sieg nach vier Spielen springt der HFC auf Platz fünf, während Magdeburg die zweite Pleite in Folge kassierte und nun um die Tabellenführung bangen muss.

Eberwein antwortet Condé

Sowohl der HFC als auch der FCM gingen nicht ganz sorgenlos in das Derby am Freitagabend. Während die Gäste aus Magdeburg am vergangenen Wochenende überraschend gegen Würzburg verloren, bereitete die Personalsituationen beim HFC Kopfzerbrechen: Gleich zehn Spieler fehlten verletzungsbedingt. Im Vergleich zum 1:2 in Mannheim stellte HFC-Coach Florian Schnorrenberg dreimal um und schickte Tim Schreiber, Niklas Kastenhofer und Terrence Boyd für Sven Müller, Aaron Herzog (beide verletzt) und Kebba Badjie (Bank) ins Rennen. Auf der anderen Seite gab es lediglich ein Wechsel: Kapitän Tobias Müller ersetzte Tim Sechelmann (Bank).

Beide Teams starteten vor 10.065 Zuschauern, darunter 600 Magdeburger, mit großem Selbstbewusstsein, wobei die erste Annäherung den Gästen gehörte. Nach einem Doppelpass tauchte Condé im Fünfer auf, doch HFC-Keeper Schreiber griff zu und vereitelte die sich anbahnende Chance (7.). Früh zeigte sich jedoch, dass es nicht nur auf die spielerische Komponente ankommen soll. Bereits nach einer Viertelstunde wurden mit Bittroff (12.), Schuler (14.) und Kreuzer (16.) drei Akteure mit einer gelben Karte bedacht. Aus dem Kampf heraus folgte dann aber Zauber. Wieder trieb Condé die Kugel durch das Zentrum, ehe die sie bei Ceka landete, der den durchgestarteten Condé mit einem Traumpass fand. Vor Schreiber blieb der Mittelfeldmann cool und netzte über den Keeper hinweg zum 1:0 für den FCM ein (20.).

Von den Rängen schallte nun "Wir wollen Euch kämpfen sehen", woraufhin Schnorrenberg reagierte und noch vor der Pause wechselte: Für den unauffälligen Derstroff kam Eigengewächs Guttau ins Spiel (29.). Spielerisch bestimmend blieb jedoch der Gast. Nach einer Ecke zündeten Ceka und Atik den Turbo und kombinierten sich über den Platz, doch das finale Zuspiel von Atik geriet zu lang, sodass Schreiber zugreifen konnte (31.). Kurz darauf kamen auch die Hallenser zu ihrem ersten Torschuss. Nach Einzelleistung zog Youngster Shcherbakovski aus 20 Metern ab, verfehlte aber deutlich (33.). Halle hatte nun den Vorwärtsgang gefunden. Kurz vor der Pause gab es dafür die Belohnung: Kreuzer bekam aus dem Halbfeld keinen Druck und nutzte den Platz für eine maßgenaue Flanke ins Zentrum auf Eberwein, der artistisch zum Ausgleich einköpfen konnte (41.). Das Publikum war nun endgültig da. Beide Teams versuchten es noch einmal über Ballsicherheit, doch gefährlich wurde es nicht mehr, wodurch das 1:1 auch den Stand zur Pause darstellen sollte.

Kreuzers Traumfreistoß dreht das Spiel

Zwar startete der zweite Durchgang zunächst ohne weitere Wechsel, doch allzu lange sollte es nicht dauern, ehe sich das HFC-Lazarett weiter füllte. Shcherbakovski konnte nach einer Offensivaktion nicht weitermachen und musste vom Feld geleitet werden, sodass Badjie ihn folgend vertrat (55.). Fußballerisch zeigte sich indes wieder der FCM. Nach Ablage von Condé versuchte sich Ceka aus 14 Metern, konnte allerdings von Nietfeld geblockt werden (56.). Doch auch der HFC wollte jetzt mehr: Nach einem langen Ball machte Sturm-Hüne Boyd das Leder fest, drehte sich und schloss von der Sechzehnerkante ab. Sein abgefälschter Schuss landete in den Armen von FCM-Schlussmann Reimann (60.). Wieder war es ein Signal. Aus 17 Metern bekamen die Hallenser nach einem Foul von Andreas Müller an Guttau einen Freistoß zugesprochen, dessen sich Kreuzer annahm. Der ehemalige Dresdner zirkelte die Kugel durch eine Lücke in der Mauer ins linke kurze Eck und erzielte so sehenswert die 2:1-Führung für die Gastgeber (62.).

FCM-Coach Titz reagierte und brachte mit Brünker einen weiteren Stürmer (67.). Ein unmittelbarer Effekt blieb jedoch aus, da der HFC sich nun auf das Verteidigen konzentrierte. Mit Nadelstichen blieb der HFC dennoch gefährlich. Nach Hereingabe des neuen Badjie tauchte Boyd am kurzen Pfosten auf, stocherte die Kugel aber knapp am Kasten vorbei (71.). Besser machte es der Angreifer kurze Zeit später. Nach einem weiteren langen Ball blieb der Hallenser gegen Tobias Müller – im absoluten Grenzbereich des Legalen – stabil und vor Reimann sicher, sodass er zum 3:1 einschieben konnte (74.). Entschieden war jedoch noch nichts: Eine harmlose Flanke von Franzke ließ Schreiber fallen, sodass Brünker im Zentrum auf 2:3 stellte (79.). Es entwickelte sich ein Hin und Her. Auf der Gegenseite war es wieder Boyd: Erst setzte er einen weiteren Abschlag von Schreiber knapp vorbei (84.), dann zielte er aus 25 Metern nur hauchdünn daneben (86.). Direkt danach zog Badjie aus 40 Metern ab und verfehlte den Kasten nur um einen Meter (88.). Weil auf der anderen Seite auch Ceka zweimal vergab, blieb es beim Sieg des Halleschen FC, der in der Tabelle vorerst auf Rang fünf vorrückt. Magdeburg bleibt trotz der zweiten Pleite in Folge zwar vorerst Tabellenführer, könnte im weiteren Verlauf des Spieltages aber aus den Aufstiegsrängen rutschen.

   

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