3:2 nach 0:2! Rostock feiert Last-Minute-Sieg und ist Zweiter

Last-Minute-Sieg für den F.C. Hansa Rostock! Nach einem 0:2-Rückstand zur Pause drehte die Kogge das Spiel gegen den SC Verl nach dem Seitenwechsel und springt mit dem fünften Sieg in Folge vorerst auf Platz 2. Zum Matchwinner avancierte der zur Pause eingewechselte Türpitz, der in der vierten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielte.

Janjic und Schikowski bringen Verl in Front

Ungeschlagen waren der F.C. Hansa Rostock (drei Siege) und der SC Verl (zwei Siege und vier Remis) durch den Januar gekommen und trafen am Freitagabend im Duell der Tabellennachbarn (Vierter gegen Fünfter) aufeinander. Für die Kogge war es nach der Spielabsage gegen Uerdingen das erste Ligaspiel nach neun Tagen Pause, Trainer Jens Härtel stellte seine Anfangself im Vergleich zum 4:2 gegen Saarbrücken dafür auf drei Positionen um. Für Löhmannsröben, Bahn und Lauberbach mussten Roßbach, Rother und Breier ebenso auf der Bank Platz nehmen, wie die jüngsten Neuzugänge Schwede und Türpitz. Verls Coach Guerino Capretti änderte seine Formation nach dem 3:1 gegen Meppen hingegen nur auf einer Position und das auch nur gezwungenermaßen: Rabihic ersetzte den gelbgesperrten Yildirim.

Und eben jener Rabihic stand schon nach wenigen Minuten im Fokus. Auf der rechten Seite auf die Reise geschickt, drang Rabihic in den gegnerischen Strafraum ein und wurde dort von Sonnenberg von den Beinen geholt. Der Elfmeterpfiff durch Schiedsrichter Franz Bokop war nur folgerichtig und Janjic netzte gezielt unten links ein (4.). Es war bereits der sechste Strafstoß, der in der laufenden Spielzeit gegen die Rostocker ausgesprochen wurde – zum jetzigen Zeitpunkt der Höchstwert in der Liga. Rostock war noch gar nicht richtig in der Partie, lag schon zurück und konnte sich kurz darauf bei Kolke bedanken, dass nicht noch ein schneller zweiter Gegentreffer folgte. Einen Abschluss von Janjic von der Strafraumkante lenkte der Rostocker Torhüter mit einem tollen Reflex noch über den Querbalken (6.).

Erst nach gut 20 Minuten tauten die Hausherren allmählich auf und fanden nun auch in der Offensive statt. Nach einer zunächst abgewehrten Ecke verschätzte sich Brüseke bei der folgenden hohen Hereingabe und Lauberbach köpfte das Leder über den Verler Keeper hinweg an den linken Pfosten (22.). Wenig später hatte Neidhart dann den Ausgleich auf dem Kopf, setzte den Ball aber aus wenigen Metern neben den Kasten und vergab damit eine der sogenannten "Hundertprozentigen" (31.). Zudem wurde einem vermeintlichen Treffer von Lauberbach nach einem Freistoß die Anerkennung verweigert, da Vorlagengeber Sonnenberg zuvor im Abseits gestanden hatte (35.). Und so blieb Rostock auf der einen Seite ohne Treffer und musste auf der anderen schließlich noch das 0:2 hinnehmen. Nachdem Kolke einen Schuss von Sander zur Seite hatte abklatschen lassen, stand Schikowski goldrichtig, um das Leder zum zweiten Verler Treffer an diesem Abend über die Linie zu drücken und damit den Halbzeitstand zu besorgen (39.).

Hansa dreht das Spiel in letzter Minute

Mit dem Seitenwechsel tat Härtel auch seine Unzufriedenheit über die Leistung in der ersten Halbzeit kund und wechselte gleich vierfach. Türpitz, Schwede, Omladic und Rother kamen für Scherff, Löhmannsröben, Farrona Pulido und Lauberbach ins Spiel und sollten nun die Aufholjagd starten. Und diese Mission lief gleich sehr erfolgreich an. Nachdem Türpitz mit einem Abschluss von der linken Strafraumkante bereits das Außennetz auf seine Widerstandsfähigkeit getestet hatte (49.), bugsierte Verhoek den Ball schließlich auch auf der richtigen Seite ins Netz und stellte somit auf 1:2 aus Sicht der Hausherren (54.). Vorausgegangen war dem Treffer eine schöne Flanke von Rhein, die der Rostocker Stürmer im Kopfballduell mit Ritzka zu veredeln wusste. Und die Kogge blieb dran, was nach einer knappen Stunde dann den Ausgleich zur Folge hatte: Omladic visierte aus 20 Metern das kurze Eck an und hatte Glück, dass Brüseke nicht mehr rechtzeitig runter kam, um den durchaus haltbaren Ball abzuwehren (59.).

Verl hatte innerhalb weniger Minuten den Vorsprung verspielt, wirkte aber nicht sonderlich geschockt. Beinahe hätte Schikowski seine Farben postwendend wieder in Führung gebracht, sein Flachschuss aus spitzem Winkel rauschte aber knapp am langen Pfosten vorbei (63.). Ansonsten gestaltete sich das Spiel nun aber wieder ausgeglichener und fand vermehrt zwischen den Strafräumen statt, weil beide Teams bissig in die Zweikämpfe gingen und keinen Zentimeter nachgeben wollten. Entsprechend blieben weitere Möglichkeiten zunächst aus, bis die dreiminütige Nachspielzeit anbrach. In dieser wurde zunächst Kolke zum Helden, der in Zusammenarbeit mit der Latte einen Kopfball von Putaro auf der Linie klärte (90.+1). Die Ostwestfalen drängten nun noch einmal auf den Dreier, fingen sich dadurch aber einen Konter ein. Türpitz erlief sich einen langen Ball, schlug noch einmal einen Haken und traf gegen die Laufrichtung von Brüseke ins linke Eck zum 3:2-Last-Minute-Sieg seiner Rostocker. Ein starker Schlusspunkt in einer abwechslungsreichen Partie.

Durch den Sieg verbessert sich Rostock in der Tabelle zumindest über Nacht auf den zweiten Rang und kann nun fünf Erfolge am Stück vorweisen. Verl verbleibt hingegen auf Platz fünf und muss nach vorne hin etwas abreißen lassen. Für Rostock geht es am Samstag in einer Woche zum Spitzenspiel gegen den TSV 1860 München, das Nachholspiel gegen Lübeck am Dienstag wird sehr wahrscheinlich nicht stattfinden können. Auch der SC Verl darf sich auf ein Topspiel am kommenden Spieltag freuen und trifft – ebenfalls am Samstag – zu Hause auf den FC Ingolstadt.

   

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