3:5 nach Verlängerung! Halle scheitert spät an Wolfsburg

Im DFB-Pokal musste sich der Hallesche FC dem VfL Wolfsburg nach Verlängerung mit 3:5 geschlagen geben. Die Ziegner-Elf verlangte dem Bundesligisten dabei alles ab und egalisierte unter anderem zwei Rückstände.

Halles Führung währt nur kurz

Halle-Trainer Torsten Ziegner hatte sich mit Blick auf die Partie gegen den VfL Wolfsburg schon im Vorfeld durchaus selbstbewusst geäußert. Passend dazu stellte er seine Mannschaft auf: Mit Jonas Nietfeld, Terrence Boyd und Pascal Sohm schickte der Übungsleiter gleich drei gelernte Angreifer auf das Feld – auf diese sollten zunächst jedoch hauptsächlich Defensivaufgaben zukommen.

Wenig überraschend übernahm der VfL gleich nach Anpfiff das Zepter, Halle setzte auf eine kompakte Defensivordnung. So spielten die Gäste sich die Kugel zu, kamen dabei zunächst aber nicht einmal in die Nähe des HFC-Tores. Erst nach einer knappen Viertelstunde änderte sich dies: Arnold zirkelte einen Freistoß von links direkt auf den Kopf von Angreifer Weghorst, der die Kugel im Tor unterbrachte. Zur Erleichterung der Gastgeber entschied Spielleiter Markus Schmidt auf Abseits – womöglich jedoch zu unrecht (14.). Im Anschluss erstmals Halle: Bahns Schuss wurde zur Ecke geblockt (23.). Insgesamt gestaltete sich das Spielgeschehen sehr ereignisarm – und damit durchaus nach den Vorstellungen der Hallenser.

Abgesehen von dem Abseits-Tor wurde Wolfsburg in der ersten halben Stunde nur ein einziges Mal gefährlich: Arnold zog aus rund 18 Metern Torentfernung ab, HFC-Schlussmann Eisele lenkte das Leder über die Querlatte (26.). Ansonsten blieb es zäh, ein torloses Unentschieden zur Pause deutete sich an. Doch plötzlich überschlugen sich die Ereignisse: Halles Göbel flankte in den Strafraum, Wolfsburg konnte zunächst klären – am Strafraumrand wartete jedoch Drinkuth und knallte die Kugel volley in die Maschen (43.). Das ausverkaufte Stadion stand Kopf. Jedoch nur für kurze Zeit. Denn die Niedersachsen hatten eine direkte Antwort parat. Von außen bediente Joao Victor Goalgetter Weghorst auf Höhe des Elfmeterpunkts, der Niederländer schob überlegt zum 1:1-Halbzeitstand ein (44.).

HFC-Aus in der Verlängerung

Nach Wiederanpfiff versuchte der Bundesligist nachzulegen und holte umgehend zwei Eckstöße heraus. Diese blieben noch ungefährlich, wenig später landete der Ball allerdings zum zweiten Mal im HFC-Tor. Zunächst konnte Eisele einen wuchtigen Schuss von Roussilon noch entschärfen, Wolfsburg blieb aber in Ballbesitz. Über Umwege kam der Ball zu Gerhard, der kurz vor der Strafraumgrenze abzog und Halles Keeper mit einem nicht sonderlich harten, aber platzierten Schuss überwand (49.). Halle, das nach wie vor nur einen Torschuss zu verzeichnen hatte, war nun gefordert.

Und die Ziegner-Elf lieferte. Nach einer etwas ruhigeren Phase bekam der HFC einen Freistoß zugesprochen. Bahn nahm sich der Sache an, das Leder klatschte an den Pfosten. Erfolglos versuchte der Bundesligist die Situation zu bereinigen, stattdessen brachte Drinkuth die nächste Flanke in den Sechzehner: Im Luftduell stach Mai VfL-Verteidiger Roussillon aus und köpfe ins lange Eck ein (57.). Wolfsburg wirkte geschockt, dieses Mal blieb die direkte Antwort aus – einen Arnold-Versuch hielt Eisele fest (60.). Nur langsam erhöhte der Favorit den Druck wieder. Doch hatte der Spielverlauf bereits gezeigt, dass die Chancenverwertung an diesem Pokalabend keinesfalls ein Problem darstellte. So reichte den Wölfen ein gefährlicher Angriff für die erneute Führung: Roussillon setzte sich auf der linken Seite stark durch und zog den Ball scharf in die Mitte. Torhüter Eisele war zwar zur Stelle, ließ aber nur nach vorne abklatschen. Dort wartete William bereits und schob locker ein (70.).

Halle hatte offenbar zu viele Körner gelassen und schien nicht mehr antworten zu können. Kurz vor dem Abpfiff langte Wolfsburgs Guilavogui dann unnötigerweise gegen Bahn hin und sah die gelb-rote Karte (89.), dem HFC lief hingegen die Zeit davon. Doch der Drittligist hatte noch einen Pfeil im Köcher: Die VfL-Defensive zeigte sich bei einem Klärungsversuch erneut nachlässig, Bahn lupfte über Casteels und Fetsch köpfte kurz vor der Linie ein (90.+1). Das völlig euphorisierte Publikum trieb die Hausherren zu Beginn der Verlängerung nach vorne – verstummte dann aber recht schnell. Erst stellte Knoche nach einer Flanke von William per Kopf die erneute Gäste-Führung her (92.), dann machte Brekalo mit einem platzierten Schuss vom Strafraumrand den Deckel drauf (94.). Die Saalestädter versuchten zwar noch einmal alles, für ein erneutes Comeback reichten die Kräfte jedoch nicht mehr. Trotz einer starken Leistung muss der Hallesche FC im DFB-Pokal die Segel streichen.

   

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