Boyd-Doppelpack! SV Waldhof schlägt Halle deutlich mit 4:1
Boyd bringt den SVW auf die Siegerstraße
Eine perfekte Englische Woche hatte der Hallesche FC vor Augen, nachdem sowohl gegen Ingolstadt (3:1) als auch Duisburg (3:2) Big Points gesammelt werden konnten. Nun wartete mit dem SV Waldhof Mannheim erneut ein direkter Konkurrent, der zuletzt weniger formstark agierte. Zwei Pleiten setzte es gegen Lübeck (1:2) und Dresden (0:2). Waldhof-Coach Rüdiger Rehm ersetzte in seiner Startelf den gelbgesperrten Carls durch Startelf-Debütanten Bolay. HFC-Trainer Sreto Ristic baute auf dieselbe Elf wie zuletzt. Den bessern Start in das Spiel erwischten indes dennoch die Mannheimer Gäste. Nach neun Zeigerumdrehungen brachte Jans eine tückische Hereingabe vor den Hallenser Kasten, wo Neu-Keeper Schulze die Kugel verpasste, weswegen Behrendt in zweiter Instanz in höchster Not klären musste.
Fast im direkten Gegenzug beförderte auf der Gegenseite Halimi einen ersten Schuss aufs Waldhof-Tor, wo Hawryluk erstmals eingreifen musste (10.). Nur zwei Minuten später bekamen die Hausherren an der Strafraumkante einen gefährlichen Freistoß zugesprochen, den Deniz erst in die Mauer setzte, ehe Eitschberger den Abpraller volley nahm, aber lediglich den Außenpfosten traf. Mit Ende des Stimmungsboykotts pausierte das Spiel für zweieinhalb Minuten da die Heimfans anlässlich des 58-jährigen Vereinsjubiläums eine große Pyroshow abbrannten. Die Partie beruhigte sich danach ein wenig. Erst in der 22. Spielminute wurde es dann temporeicher – und sogar maßgeblich spielbestimmend. Mit einem starken Seitenwechsel konnte Gouras gefunden werden, der die Kugel scharf an den Fünfer brachte, wo Neu-Angreifer Boyd zu viel Platz hatte und ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub sein erstes Tor für den Waldhof erzielte. Auf einen Torjubel verzichtete er aber aus Respekt vor seinem früheren Verein. Es war der Dosenöffner für die Gäste.
Der HFC erschien durchaus geschockt von dem urplötzlichem Rückstand. Spielerisch passierte indes nicht mehr allzu viel. Nach einer guten Aktion von Bolay wusste Halles Hug sich nicht wirklich zu helfen und schenkte den Gästen ihren ersten Eckball, der jedoch verpuffte (33.). Auch mit drei weiteren Flanken in einer kleineren Drangphase des SVW konnte kein Abnehmer im Zentrum gefunden werden (35.), sodass es bei der knappen Führung blieb. Da auch von den Gastgebern nicht mehr viel kam, und unter anderem auch Hug deutlich zu hoch ansetzte (39.), ging es eben mit diesem 1:0 für die Mannheimer in die Kabinen.
SVW zerlegt den HFC – Karbstein sieht Rot
Mit dem Seitenwechsel tauschte Trainer Rehm bei den Gästen und brachte Hawkins für Vorlagengeber Gouras. Vermutlich nicht nur aufgrund des Wechsels startete der SVW mit höchstem Tempo in den zweiten Durchgang. Nach nur wenigen Sekunden musste Schulze eine scharfe Hereingabe von Goden wegfausten (46.). Nur wenige Sekunden später sollten die Mannheimer dann endgültig auf die Siegerstraße abbiegen. Wieder startete der schnelle Goden durch, legte die Kugel in den Rückraum und fand den eben gekommenen Hawkins, welcher wuchtig abzog und unhaltbar auf 2:0 stellte (48.). Ristic reagierte und brachte mit Nietfeld und Berko zwei frische Kräfte, der Zahn schien dem HFC aber ehlicherweise gezogen. Viel kam auch in der Folge nicht von den Hausherren. Einen Freistoß in der folge setzte Gayret nach 54 Minuten klar am Kasten vorbei.
Einen Wendepunkt hätte das Spiel exakt zum Stundenmarker erleben können, als Baumann einen langen Ball von Landgraf stark herunterpflückte und mit seinem Schuss an Hawryluk scheiterte, doch kam es für den HFC noch dicker. Nach Wechsel auf beiden Seiten schnürte nämlich Boyd den Doppelpack. Nach guter Einzelaktion von Hawkins fand der Joker Bolay auf dem Flügel, der den bulligen Stürmer stark bediente, welcher so auf 3:0 stellen konnte (66.). Kaum wieder zum Wiederanstoß aufgestellt, sollte es dann wirklich deutlich werden. Ein weiteres Mal war Hawkins nicht zu halten, welcher nun Wagner bediente, der sich mit dem 4:0 und der endgültigen Entscheidung bedankte (68.). Gänzlich gaben sich die Saalestädter dennoch nicht auf. Nach 71 Minuten kam Joker Berko zu einem Kopfball aus kurzer Distanz, den er allerdings knapp neben den Kasten setzte. Auf der Gegenseite musste Schulze den Doppelpack vom fulminanten Hawkins verhindern (74.). In den letzten Minuten drängte der HFC dann auf den Anschluss. Doch konnte Deniz das Leder weder per Freistoß (77.), noch im direkten Duell mit Hawryluk (81.) im Tor unterbringen.
Das Tor verdiente sich Halle dennoch. Nachdem Eitschberger im Zweikampf mit Karbstein nach einem Griff an die Schulter zu Fall gekommen war, entschied Ittrich auf Notbremse und zeigte dem Waldhof-Verteidiger die rote Karte – eine harte Entscheidung. Es gab Elfmeter, den Nietfeld flach und mittig zum 1:4 im Tor unterbrachte (84.). In der Nachspielzeit war dann auch Halle nur noch zu Zehnt, nachdem Landgraf auf die Schulter gefallen war und raus musste, Ristic aber schon fünfmal gewechselt hatte. Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr. So stand am Ende der verdiente erste Sieg Mannheims im Jahr 2024, der dafür sorgt, dass der SVW als 17. der Tabelle auf einen Punkt an den HFC auf Rang 16 heranrückt. Die Hallenser hingegen verlieren erstmals nach zwei Siegen. Weiter geht es am kommenden Wochenende für die Saalestädter in Sandhausen. Mannheim empfängt Münster.