4:3! Saarbrücken bezwingt Duisburg nach irrer Schlussphase

Der 1. FC Saarbrücken konnte sich im zweiten Sonntagsspiel des 22. Spieltages mit 4:3 beim MSV Duisburg durchsetzen und gewann dank eines starken Keepers und eines guten Umgangs mit den eigenen Chancen nach einer turbulenten zweiten Hälfte, in der sechs Treffer fielen. Durch den Sieg rehabilitiert sich der FCS nach der Pleite aus der Vorwoche und schiebt sich auf den fünften Platz, während die Duisburger auf Rang 18 verbleiben. 

Jacob rückt herein und trifft früh

Gänzlich unterschiedliche Vorzeichen herrschten am Sonntagnachmittag, als der MSV Duisburg den 1. FC Saarbrücken empfing. Ins Duell der Bundesliga-Gründungsmitglieder ging der MSV als 18. der Tabelle, während die Saarbrücker den Anschluss nach oben nicht verlieren wollten. Die Form der Teams jedoch wies erneut in gegensätzliche Richtung, denn die Zebras gewannen zum Jahresauftakt, wohingegen der FCS im Verfolgerduell gegen Osnabrück eine Pleite hinnehmen musste. Entsprechend wechselte Saarbrückens Coach Koschinat und brachte Stürmer Jacob für den erkrankten Kerber. Auch MSV-Coach Schmitt tauschte einmal und stellte Yeboah anstelle des gelb-gesperrten Ajani von Beginn an auf. Den besseren Start erwischten dabei die Gastgeber, die überaus aktiv erschienen, was aber nicht viel nutzen sollte, da die Gäste die erste Chance direkt in einen Treffer ummünzten. Ausgerechnet der neu hereingekommene Jacob kam nach einem langen Schlag von Boeder aus dem Nichts im MSV-Sechzehner an die Kugel und verwertete humorlos zum 1:0 für den FCS (11.). Duisburg wollte umgehend antworten, doch Knoll setzte einen Freistoß aus 20 Metern rechts knapp am Pfosten vorbei (17.).

Auch kurz darauf bekam der MSV einen Freistoß aus guter Position zugesprochen, nachdem Zellner Yeboah nur unfair an der Kante stoppte und Gelb sah, doch Pusch traf mit seinem Versuch lediglich die Mauer (20.). Gefährlicher wurde es auf der Gegenseite, wo ein langer Schlag diesmal von Torwart Batz nur unzureichend von Kwadwo geklärt werden konnte und ungewollt im Lauf von Scheu landete, dem die Kugel allerdings versprang, wodurch Weinkauf retten konnte (25.). Auch kurz darauf sollte Weinkauf wieder eingreifen müssen, nachdem Günther-Schmidt nach einer Flanke von rechts völlig blank vor dem MSV-Kasten auftauchte, seinen Volley aber zu zentral auf den Keeper setzte, der somit parieren konnte (30.). Etwas wackliger agierte der Schlussmann bei einem flatternden direkten Freistoß von Krätschmer aus 20 Metern, den er nur nach vorne prallen ließ, wo Jacob – im Abseits stehend – an die Kugel kam, ehe er zurückgepfiffen wurde (39.). Die letzte Aktion der Halbzeit gehörte dann zwar wieder dem MSV, doch Ademis abgefälschter Schuss landete lediglich im Außennetz (45+2.), sodass das 1:0 des FCS auch beim Gang in die Kabinen auf der Anzeigetafel stehen sollte.

Sechs Tore im zweiten Durchgang

Ohne Wechsel bei beiden Teams ging es nach fünfzehn Minuten Erholungspause wieder auf das Spielfeld. Die zweite Hälfte sollte gleich mit einer Großchance für die Gastgeber beginnen: Nach einem langen Ball enteilte Ademi allen FCS-Verteidigern und tauchte frei vor dem Saarbrücker Tor auf, wo er aber die Ruhe etwas vermissen ließ, Keeper Batz anschoss und den Ausgleich somit liegenließ (49.). Saarbrücken reagierte, und auch Grimaldi schaffte es, vor Weinkauf aufzutauchen, doch auch der Saarbrücker blieb im Eins-gegen-Eins nur zweiter Sieger und verlor die Kugel an Weinkauf (51.). Dennoch blieb es ein Hin und Her. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß zog Bakalorz kurz vor der Strafraumkante ab und verfehlte mit seinem Schuss den Kasten nur knapp (55.). Duisburg blieb weiter dran, doch wieder konnte Batz gegen Yeboah, der aus 17 Metern abschloss, mit beiden Fäusten retten (62.). In die starke Phase der Hausherren hinein folgte dann der erneute Rückschlag. Aus eigentlich aussichtsloser Position kam Julian Günther-Schmidt für die Saarbrücker aus überaus spitzem Winkel zum Abschluss, wobei der Angreifer MSV-Keeper Weinkauf, der den ersten Schuss des Stürmers noch parierte, tunnelte, sodass die Kugel vom Schlussmann abgefälscht wurde und zum 2:0 in die Maschen fiel (64.).

Duisburg wollte nun nochmals reagieren und rannte in den nächsten Konter, an dessen Ende Günther-Schmidt erneut vor dem Kasten auftauchte, die Übersicht behielt und für Grimaldi querlegte, der zum 3:0 traf (69.). Aufgeben wollte sich der MSV aber noch nicht und traf aus der Lethargie heraus zum 1:3-Anschluss, nachdem Bouhaddouz einen langen Ball stark verwertete und über Batz hinweg einschoss (74.). Die Meidericher drückten weiter aufs Gaspedal, doch weder Puschs Versuch aus zweiter Reihe (77.), noch Bouhaddouz' Solo, das bei Batz endete (78.), sollten den MSV näher heranbringen. Stattdessen folgte das Spiel demselben Muster wie zuvor: Der FCS konterte, und wieder tauchte Grimaldi frei vor dem Duisburger Tor auf, wo er das 4:1 erzielen konnte (79.). Doch erneuten steckten die Hausherren nicht auf: Erst traf Bouhaddouz, der stark von Ademi eingesetzt wurde, zum 2:4 (80.), dann kam Ademi im Gestocher an die Kugel und drückte sie zum 3:4 über die Linie (88.) – Wahnsinn!

Es folgten eine Glanzparade von Batz gegen Hettwer (89.) sowie ein abgefälschter Schuss von Jander, der nur knapp am Pfosten vorbeirauschte (90+4.). Duisburg war nun drauf und dran, das 4:4 zu erzielen. Kurz vor dem Schlusspfiff kam Bouhaddouz per Volley zur nächsten Topchance, doch wieder parierte Batz glänzend (90+5.). So stand trotz des großen Kampfs die erste Pleite der Duisburger im Jahr 2022 zu Buche, die damit den Sprung von den Abstiegsplätzen verpassen und auf Rang 18 verbleiben. Ein neuer Anlauf kann am kommenden Mittwoch gegen Spitzenreiter Magdeburg unternommen werden. Der FCS dagegen meldet sich im Aufstiegskampf zurück und klettert auf Rang 4, der zeitgleich gegen Dortmund II untermauert werden kann. 

 

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button