450.000 Euro bis Mitte August: CFC am Scheideweg
Mit dem Abstieg in die Regionalliga wurde der Chemnitzer FC hart getroffen. Nun läuft der Verein Gefahr, den nächsten, schweren Schlag einzustecken: Die Himmelblauen sind von einer Soforthilfe dringend abhängig – sonst droht die Abwicklung.
Siemons "Glaube offensichtlich verloren gegangen"
Wie der Verein am Donnerstag bekannt gab, werden bis Mitte August insgesamt 450.000 Euro benötigt. Dies habe Insolvenzverwalter Klaus Siemon im Zuge einer Gesellschafterversammlung am Mittwoch deutlich gemacht. Das Geld werde benötigt, um die Kosten bei Gläubigern zu bedienen und Masseverbindlichkeiten sowie Verfahrenskosten zu decken.
Der Vorstandsvorsitzenden Romy Polster zufolge sei Siemons "Glaube an die Zukunft des Chemnitzer FC" offensichtlich verloren gegangen: "Alle Gremien-Mitglieder, sportlich Verantwortliche und Mitarbeiter des Chemnitzer FC haben mit Verwunderung die zuletzt getätigten Aussagen des Insolvenzverwalters wahrgenommen." Am Sonntag hatte Siemon die Anhänger für den Abstieg mitverantwortlich gemacht.
"Wir teilen seine Auffassung nicht. Der sportliche Abstieg in die Regionalliga liegt sicher nicht in der Verantwortung unserer Fans", so Polster: "Wir haben viel Kraft und Aufwand in die gemeinsamen Gespräche mit unseren Mitgliedern und Fans investiert, um in der Zusammenarbeit wieder positive Signale zu setzen." Nun gehe es um nichts anderes, als den Fortbestand des CFC zu sichern "und künftig wieder die Verantwortung in die eigenen Hände zu nehmen".
Schnelles Ende des Verfahrens bei Erfolg?
Deswegen will der CFC versuchen, mittels einer kurzfristigen Crowdfunding-Aktion das Geld zusammen zu bekommen. Fans, Unterstützer, Unternehmen und Firmen sollen sich beteiligen können – und, sollte das Ziel von 450.000 Euro nicht erreicht werden, ihr zweckgebundenes Geld auch wieder zurückbekommen. Für den Verein könnte derweil eine Abwicklung durch den Insolvenzverwalter bevorstehen, sollte das Geld nicht zusammenkommen – es wäre das Aus des Klubs.
Auf der anderen Seite stellte Siemon nach Angaben des Vereins ein "schnelles Ende des Insolvenzverfahrens in Aussicht", sollte der Verein das Geld bis Mitte August auftreiben können. Der Chemnitzer FC steht am Scheideweg.