5 Fragen an den 19. Spieltag: Wird Heidenheim Wintermeister?
Am Wochenende steigt der 19. und damit auch letzte Spieltag der Hinrunde in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Die Winterpause beginnt danach zwar noch nicht, allerdings könnte sich Tabellenführer Heidenheim schon mit einem Remis nicht nur Herbst- sondern auch vorzeitig Wintermeister nennen. Bereits am Freitagabend gastiert der 1. FCH bei der Spielvereinigung Unterhaching. Neben zwei weiteren Freitagsspielen werden am Samstag die restlichen sieben Partien angepfiffen. liga3-online.de wirft einen Blick auf den Spieltag und stellt dabei die zentralen Fragen.
Frage 1: Macht Heidenheim die Wintermeisterschaft perfekt?
Neun Punkte Vorsprung hat der 1. FC Heidenheim auf den Tabellenzweiten RB Leipzig. Folgerichtig wäre die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt mit einem Punktgewinn im Hachinger Sportpark vor dem Jahreswechsel nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Seit fünf Spielen hat der Spitzenreiter kein Gegentor mehr kassiert. Bereits seit sechs Partien gab es keine Niederlage mehr zu verzeichnen. Bei Gegner Unterhaching sieht das anders aus. Nach zwischenzeitlichem Aufwärtstrend erleben die jungen Spieler der SpVgg ihre fast schon obligatorische Schwächephase im Winter. Gegen Osnabrück (1:3) und gegen Duisburg (0:3) setzte es zwei Pleiten in Serie. Es stellt sich die Frage, ob Unterhaching zurück in die Erfolgsspur findet oder die Heidenheimer weiterhin das Maß aller Dinge in der Liga bleiben.
Frage 2: Rostock mit Kontinuität auf dem Weg zum Erfolg?
Der Trainerstuhl beim F.C. Hansa Rostock gilt schon seit vielen Jahren als eher wackliger Posten. Umso bedeutender ist es, dass Andreas Bergmann noch im Amt ist. Nach einer sportlichen Misere stand Bergmann schon unmittelbar vor dem Aus bei den Hanseaten. Doch die Ergebnisse gaben ihm am Ende Recht. 13 Punkte aus den letzten fünf Spielen ist die Punktausbeute eines Aufsteigers. Ebenfalls schon am Freitagabend kommt es für die Rostocker deshalb zum Verfolgerduell gegen den SV Wehen Wiesbaden. In der hessischen Landeshauptstadt trifft der vierte auf den fünftplatzierten. Beide Teams trennt nur ein Punkt vom Relegationsplatz. Erstaunlich dabei: Hansa steht mit einem negativen Torverhältnis auf dem Platz mit Anschluss an die Spitze.
Frage 3: Saarbrückens "Pokalfighter" mit Chancen gegen Erfurt?
Ein 0:2 gegen Vizemeister und Championsleague-Finalist Borussia Dortmund ist keine Schande. Das wusste auch FCS-Coach Milan Sasic nach der Pokalniederlage unter der Woche: "Der BVB ist eine absolute Spitzenmannschaft. Wir haben uns nicht versteckt und die Chance gesucht. Uns hat aber der letzte gefährliche Pass gefehlt." Gegen Rot-Weiß Erfurt soll der "fehlende Pass" aber schleunigst ergänzt werden. Saarbrücken braucht dringend Punkt. Die braucht Erfurt aber auch – immerhin stehen die Rot-Weißen aktuell auf dem Relegationsplatz zur zweiten Liga. Es bleibt abzuwarten, ob die Sasic-Elf das nötige Selbstvertrauen aus dem DFB-Pokal-Spiel mitnimmt und bei den zuletzt Hansa Rostock unterlegenen (0:1) etwas Zählbares mitnehmen kann. Zeit wird es für die Saarländer allemal.
Frage 4: Münster oder Duisburg – Wer "findet" die Konstanz wieder?
Vor der Saison galten beide Westklubs als Anwärter auf die Spitzenränge. Während sich die komplett neu aufgestellten Duisburger im Mittelfeld wiederfinden, ist Münster nach wie vor im Abstiegskampf vertreten. Das größte Problem beider Mannschaften ist dabei das ständige Auf und Ab. Weder der SCP noch der MSV kann konstante Leistungen aufweisen. Einem Sieg folgt beim MSV Duisburg häufig direkt eine Niederlage. Bei den Münsteranern ist das ähnlich, jedoch haben sie noch weniger Punkte als der nächste Gegner aus dem Ruhrgebiet. So treffen am Samstag zwei Teams aufeinander, die wohl Potenzial für mehr besitzen, als sie bislang abgerufen haben. Im Aufeinandertreffen der beiden NRW-Vereine geht es also darum zuletzt gezeigte Leistungen zu festigen.
Frage 5: Sind die Kickers in der Ferne nur ein Aufbaugegner?
Eins steht fest: In der Heimtabelle sind die Stuttgarter Kickers sicherlich kein Abstiegskandidat. Fünf Siege in Folge stehen dort zu Buche. Umso schlimmer sieht es dafür bei Auswärtsspielen der Kickers aus. Ein Punkt aus den letzten fünf Partien sind einfach zu wenig. Auch deshalb steht der SVK sogar nach dem Trainerwechsel zu Horst Steffen noch auf einem Abstiegsplatz. Da kommt die nächste Aufgabe außerhalb des heimischen Stadions alles andere als recht. Samstag ist RB Leipzig der Gastgeber für die Steffen-Crew. Mittlerweile stehen die Leipziger gesichert auf dem zweiten Platz, der zum Aufstieg in die zweite Bundesliga berechtigt. Alles andere als eine Stuttgarter Niederlage wäre also schon eine Überraschung. Doch wie heißt es so schön: "Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie!"
FOTO: 1. FC Heidenheim
FOTO: