5 Fragen an den Spieltag: Wer hält Schritt mit den Topteams?
Während in Deutschland der Wintereinbruch weiter auf sich warten lässt, startet die dritthöchste Spielklasse bereits in ihre dritte Runde nach der sogenannten Winterpause. Neben dem brisanten Duell von Rot-Weiß Erfurt und RB Leipzig empfängt unter anderem Osnabrück die krisengeschüttelten Saarbrücker und Münster reist in den hohen Norden nach Kiel. Zudem ist Darmstadt 98 beim Tabellenführer in Heidenheim zu Gast. liga3-online.de wirft einen Blick auf die verschiedenen Partien und stellt wie immer die zentralen Fragen an den 23. Spieltag.
I. Gegen Leipzig – Erfurt ohne Drei erfolgreich?
Zwar machte Erfurts Neuzugang Carsten Kammlott in der letzten Woche mit seinem ersten Tor für den neuen Arbeitgeber auf sich aufmerksam, dennoch steht er beim Topspiel gegen RB Leipzig nicht im Kader. Grund dafür ist allerdings nur eine Vereinbarung beider Klubs. Erst im Januar wechselte der Stürmer von den Sachsen ins Steigerwaldstadion. Ebenfalls nicht dabei sein werden die Last-Minute Abgänge Okan Derici und Aykut Öztürk. Beide verließen den Klub nach Ablauf der deutschen Transferfrist in die türkische Liga. Betrachtet man die aktuelle Formkurve der Erfurter, droht Samstag ein schweres Spiel. Immerhin geht es Gegner RB Leipzig nicht viel besser. Mit zwei Niederlagen ist der Aufstiegsaspirant in das neue Fußballjahr gestartet. Da ist auf beiden Seiten noch mächtig Steigerungspotenzial vorhanden.
II. Ideenlose Preußen wieder mit Spielfreude?
Potenzial ist auch das Stichwort für Preußen Münster. In der laufenden Saison ist der SCP weit hinter den Erwartungen geblieben. So wurde vor der Spielzeit der Aufstieg in die zweite Bundesliga ausgegeben. Die Realität sieht ganz anders aus. Die Mannschaft von Ralf Loose findet sich aktuell auf einem 14. Tabellenplatz wieder. Oft scheint es an der nötigen Kreativität zu fehlen. Bezeichnet, dass Offensivkraft Gaetano Manno bereits vor dem letzten Spieltag aus Münster zu Regionalligist Viktoria Köln flüchtete. Solche Probleme hat Gegner Holstein Kiel zwar nicht, Sorgen plagen die Störche dennoch. Der Aufsteiger belegt Platz 18 und steht damit auf einem Abstiegsrang. Für Coach Karsten Neitzel gibt es viel Arbeit. Unter anderem muss er qualitativ hoch eingeschätzte Neuzugänge wie Mika Ääritalo und Manuel Schäffler einbauen.
III. Andreas Glockner gegen Saarbrücken bis in die Haarspitzen motiviert?
Im Exklusiv-Interview mit liga3-online.de erklärte Saarbrückens Coach Milan Sasic unlängst wie wichtig die Partie beim VfL Osnabrück für das Schlusslicht ist. Auch Sasics Trainerstuhl ist bei weiteren Misserfolgen gefährdet. Seinen FCS sieht er aber gerüstet für das Duell an der Bremer Brücke: "Osnabrück ist immer ein heißes Pflaster. Uns allen ist klar, dass der VfL in diesem Spiel der Favorit ist, aber wir haben einen Auftrag und wollen die Klasse halten." Ein ganz besonderes Spiel wird es auf der Gegenseite für Andreas Glockner. Nach einem halbjährigen Intermezzo bei den Saarländern kehrte Glockner im Winter zu den Lila-Weißen zurück. Der 25-Jährige wird mit Sicherheit top motiviert auflaufen. Um noch Anschluss an den Relegationsplatz zu halten, benötigt der VfL dringend Punkte. Im neuen Jahr gab es davon bisher zwei.
IV. Fährt Rostock mit klarem Kopf in den Süden?
Unter der Woche war mal wieder viel los in Rostock. Zu groß war die Aufregung über die Schiedsrichterleistung beim 1:1 gegen Osnabrück als hätte man es verdrängen können. Gleich zwei Rostocker Akteure wurden vom Platz gestellt und Hansa bekam zwei Elfmeter gegen sich ausgesprochen. Doch schon eine Woche später gilt es für den F.C.H. sicher wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren um im Aufstiegskampf mitzumischen. Das sind in dem Fall drei Punkte in Unterhaching. Doch zumindest die Kicker der Spielvereinigung werden etwas dagegen haben. Auch Winterneuzugang Florian Heller, der mit Zweitligaerfahrung die jungen Hachinger führen soll. Er hoffe, dem Team dabei helfen zu können, die Klasse zu halten, betonte Heller nach seiner Verpflichtung.
V. Heidenheim mit nächstem Qualitätsbeweis gegen die Lilien?
13 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten. Wer dabei nur an den FC Bayern denkt, hat den 1. FC Heidenheim übersehen. Das Team von Trainer Frank Schmidt spielt eine tadellose Saison und zeigt kaum Schwächen. Mit zwei 3:0-Erfolgen sind die Heidenheimer aus der Pause gekommen. Der "ewige Drittligist" nähert sich also Schritt für Schritt der 2. Liga. Das große Punktepolster ist dabei ein wichtiges Hilfsmittel. Ein Selbstläufer wird die Partie gegen den Dritten SV Darmstadt 98 trotzdem nicht. Auch bei den Lilien-Fans ist der Aufstiegstraum vorhanden. Träumen ist ja bekanntlich erlaubt. Dafür wartet noch harte Arbeit auf Torjäger Dominik Stroh-Engel und Co. Mit einem Überraschungssieg in der Voith-Arena wäre der nächste Schritt getan. Doch auch bei einer Pleite bliebe der SVD auf dem Relegationsrang drei.
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