5 Gründe, warum der VfL, Arminia und Preußen ganz oben stehen
In der 3. Liga gibt es derzeit ein ganz berühmtes „Bermuda-Dreieck“, welches aus den Vereinen VfL Osnabrück, Arminia Bielefeld und Preußen Münster besteht. Dieses ganz besondere Dreieck hat die Fähigkeit des erfolgreichen Arbeitens, welches ausdrücklich in diesen nachbarschaftlichen Städten im südlichen Niedersachsen und Westfalen eindrucksvoll ausgeübt wird. Wenn die Spielzeit schon jetzt vorbei sein würde, dann hätte diese Region gewiss mächtig Grund zur Freude, da die Intensität der Lokalderbys in der Zweitklassigkeit noch ausgeprägter sein würde. liga3-online.de nennt fünf Gründe, warum diese drei Rivalen so erfolgreich sind.
1. Die Fußballbegeisterung
In dieser extrem ausgeglichenen 3. Liga ist der oft zitierte „12. Mann“ besonders wichtig. Alle drei populären Traditionsvereine, die über treue Fans verfügen, sind im oberen Drittel in der Zuschauertabelle platziert und dürfen sich bei den Heimspielen auf eine stimmungsvolle Kulisse freuen, die sich besonders in engen Spielen zum Positiven ausschlägt. Speziell die Arenen in Osnabrück und Bielefeld mutieren bei richtiger Auslastung zu enormen Hexenkesseln und können die gegnerische Mannschaft mächtig einschüchtern.
2. Die Tradition
In der neuen Entwicklung im deutschen Fußball gibt es immer mehr Teams in der ersten und auch zweiten Bundesliga, die über großzügige Gönner aber nur wenig Historie und dementsprechend auch wenig Attraktivität verfügen. Spitzenreiter Osnabrück hatte über viele Jahre im deutschen Unterhaus gekickt und sich durch leidenschaftlichen Offensivfußball einen interessanten Namen gemacht. Beim zweiten aus Bielefeld gab es eine erlebnisreiche Vereinsgeschichte, die ihren negativen Höhepunkt mit dem jüngsten sportlichen Niedergang und dem Bundesliga-Skandal Anfang der 70 er Jahre gehabt hat. Auch viele Jahre Bundesliga, zuletzt von 2004 bis 2009 haben für einen ganz besonderen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs gesorgt. Nicht zuletzt der Tabellendritte aus Münster, der als Bundesliga-Gründungsmitglied und langjähriger Zweitligist in den 80er Jahren sich einen gewissen Kultstatus über das Münsterland hinaus erarbeitet hat.
3. Die Defensive
Es ist sicherlich nicht bloß ein Gerücht, dass sichere Defensiven für den mannschaftlichen Erfolg einer Mannschaft in einem großen Maße verantwortlich sind. Nur wenn die Abwehr sicher steht, dann kann die Offensive ihre nicht immer risikofreie Kreativität ausspielen. Zu einer guten Abwehr gehört auch ein souveräner Torwart, der dem gesamten Defensivverbund Sicherheit geben kann. Spitzenreiter Osnabrück, die bisher in 15 Spielen erst 10 Gegentore kassiert haben, ist in diesem Ranking zusammen mit dem Karlsruher SC an der Spitze. Besonders der reaktions- und auch fußballerisch starke Torwart Manuel Riemann konnte mit seiner Klasse für diese formidable Statistik sorgen. Mit nur zwölf Gegentoren folgen Preußen Münster und Keeper Daniel Masuch, die aus einer sicheren, erfahrenen Defensive eine hohe Stabilität im Abwehrbereich aufweisen. Bielefeld mit dem teilweise überragend haltenden Torwart Patrick Platins hat mit nur 14 Gegentreffern ebenfalls eine relativ sichere Defensive, die nur selten in Verlegenheit gebracht wird.
4. Die Torschützen
Bei Preußen Münster und auch Arminia Bielefeld ist auffällig, dass jeweils ein Top-Torschütze für eine Vielzahl an Treffern verantwortlich ist. Bei den Ostwestfalen aus Bielefeld ist es Fabian Klos, der mit seinen neun Saisontoren knapp die Hälfte der insgesamt 22-Arminentreffern erzielen konnte. Preußen Münster vertraut auf den treffsicheren Schützen Matthew Taylor, der mit bislang zehn Treffern in 15 Spielen ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Preußen gewesen ist. Ein wenig mehr Ausgeglichenheit herrscht beim Spitzenreiter aus Osnabrück, wo der junge Simon Zoller mit gerade einmal vier Treffern der Top-Torschütze seines Teams ist. Dahinter folgen die Offensivakteure Manno, Staffeldt und Piossek mit jeweils drei Treffern.
5. Die Trainer
Alle drei Trainer haben bisher nahezu das Maximale aus ihren Teams herausholen können, denn mit solch guten Platzierungen war nach der jeweils schwierigen Vorsaison nicht unbedingt zu rechnen. Gewiss spricht die enorme Qualität im Kader der drei „Nachbarn“ auch für eine hohe Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Arbeitens. Dennoch hat das Trainertrio mit einer ausgereiften Taktik und einer enormen Ausstrahlung und Leidenschaft für diese komplexe Tätigkeit dafür gesorgt, dass ihre Teams so gut platziert sind. Dabei unterscheiden sich der emotionale Osnabrück-Trainer Wollitz und Bielefeld-Coach Krämer vom eher ruhigen Münster-Übungsleiter Dotchev. Während Wollitz und Krämer mit einer enormen Emotionalität überzeugen, überzeugt Dotchev mit Gelassenheit. Alle Drei zeichnet jedoch aus, dass sie neben dem nötigen Fußballsachverstand vor allem auch Begeisterung für diese Aufgabe mitbringen.