5:4 im Elfmeterschießen: 1860 München wirft Darmstadt raus

Der TSV 1860 München hat durch einen 5:4-Erfolg im Elfmeterschießen gegen den klassenhöheren SV Darmstadt 98 die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Die Löwen waren über 120 Minuten gesehen gar die bessere Mannschaft, kamen trotz zahlreicher Chancen vor dem Elfmeterschießen aber nicht über ein 1:1 hinaus. Vom Punkt zeigten sich dann alle fünf Schützen treffsicher und sicherten den Sechzigern das Weiterkommen.   

Beide Mannschaften mit guten Chancen

Ohne große Abtastphase starteten der TSV 1860 München und der SV Darmstadt 98 vor 4.158 zugelassenen Zuschauern im Stadion an der Grünwalder Straße in die erste Hauptrunde des DFB-Pokal und heizten mit zwei guten Chancen zu Beginn gleich einmal die Stimmung auf den Rängen an. Zunächst zischte ein Abschluss von Lilien-Stürmer Luca Pfeiffer aus knapp 20 Metern nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (6.), dann scheiterte Lex auf der anderen Seite mit einem versuchten Heber im Eins-gegen-eins-Duell an einer starken Parade von Darmstadts Keeper Schuhen (7.). Auch Hiller konnte sich nach einer knappen Viertelstunde schließlich ein erstes Mal auszeichnen, als er einen Kopfball von Bader mit einer Flugeinlage entschärfen musste (17.).

Auch wenn sich ein Klassenunterschied bis hierhin nicht feststellen ließ, übernahmen die Gäste aus Hessen nun etwas das Zepter und besaßen plötzlich die Riesenmöglichkeit auf die Führung: Pfeiffer zog ein weiteres Mal aus der Distanz ab und traf mit seinem fulminanten Schuss die Unterkante der Latte, beim Abstauber von Tietz per Kopf stand dieser dann aber im Abseits (22.). Pfeiffer blieb weiterhin im Fokus und richtig gefährlich für die Löwen, wenige Minuten nach dem Lattentreffer musste Hiller bei einem Abschluss aus spitzem Winkel des Darmstädter Stürmers noch einmal zugreifen (30.).

Anschließend wussten die Hausherren den Gegner aber wieder ein wenig vom eigenen Kasten entfernt zu halten, lediglich Goller wusste Hiller noch einmal auf die Probe zu stellen (37.). Letztlich war das torlose Unentschieden zur Pause durchaus ein gerechtfertigter Zwischenstand in einer sehr ansehnlichen Erstrundenbegegnung.

Steinharts Führungstreffer hat nur kurz Bestand

Ohne personelle Änderungen ging es in den zweiten Durchgang, allerdings war den Löwen von ihrem Trainer Michael Köllner wohl mehr Offensivdrang verordnet worden. Jedenfalls suchte das Heimteam nun wieder intensiver den Weg nach vorne und kam gleich zu Tormöglichkeiten. Dabei traf Biankadi das linke Außennetz (47.), während Mölders eine Flanke von Steinhart über den Schädel rutschen ließ und das Tor damit knapp verfehlte (53.). Biankadi (54.) und Bär (57.) schossen den Ball anschließend jeweils genau in die Arme von Schuhen. Von Darmstadt war in dieser Phase gar nichts mehr zu sehen.

Allerdings meldete sich der Zweitligist in Person vom Pfeiffer kurz darauf zurück in die Partie. Der auffälligste Spieler auf Seiten der Gäste wurde in die Tiefe geschickt, suchte 17 Meter vor dem gegnerischen Tor den Abschluss und musste mit ansehen, wie Hiller seinen Schuss noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte (64.). Trotz dieser Chance von Darmstadt blieben die Weiss-Blauen aber gefälliger und boten ihren Fans einen tollen Freistoß aus 25 Metern, den Schuhen mit einer Flugeinlage zur Seite klären konnte (69.). In der nächsten Szene musste der Darmstädter Keeper schließlich aus dem Kasten kommen und hatte Glück, dass er den Torschussversuch von Bär an den Kopf bekam und den möglichen Gegentreffer somit verhinderte (72.).

Allerdings war dieses Glück nur noch von kurzer Dauer. Nachdem Steinhart im gegnerischen Strafraum Mitspieler Steinhart angeschossen hatte, fiel der Ball dem Linksverteidiger noch einmal vor die Füße und landete beim zweiten Versuch zur sehnsüchtig erwarteten Führung der Gastgeber im rechten Toreck (74.). Es war allerdings kein ganz unumstrittener Treffer, da Biankadi im Abseits stehend das Sichtfeld von Schuhen einschränkte und sich nicht hätte beschweren dürfen, wenn Schiedsrichter Tobias Reichel (Stuttgart) das 1:0 nicht anerkannt hätte.

So aber lief Darmstadt nun einem Rückstand hinterher und hatte dann doch noch eine schnelle Antwort parat. Und natürlich war es mal wieder Pfeiffer, der sich dafür verantwortlich zeigte. Von Bader angespielt verschaffte sich Pfeiffer im Sechzehner etwas Platz gegen Dressel und traf mit Hilfe des rechten Innenpfostens durchaus sehenswert zum 1:1 (80.), womit er seine Farben in die Verlängerung rettete.

Löwen kaltschnäuzig im Elfmeterschießen

Schon kurz vor Abpfiff der regulären Spielzeit hatte Köllner mit Tallig und Neudecker für Mölders und Moll zwei frische Kräfte gebracht, während bei den Gästen für die Verlängerung Patric Pfeiffer für Isherwood kam. Anders als in den 90 Minuten zuvor blieben Torgelegenheiten nun aber zunächst größtenteils Mangelware. Einzig Tietz sorgte mit einem Kopfball für etwas Gefahr, brachte aber nicht genügend Druck hinter den Ball (104.), während Neudecker das Tor auf der anderen Seite mit einem Abschluss im Fallen gleich ganz verfehlte (111.). Weil Hiller dann einen Kopfball von Patric Pfeiffer kurz vor Schluss mit einer Glanztat noch kurz vor der Linie klärte (119.), ging die Begegnung zwischen dem TSV 1860 München und dem SV Darmstadt 98 nach 120 intensiven Minuten schließlich ins Elfmeterschießen.

Dort war es ausgerechnet jener Patric Pfeiffer – der kurz zuvor noch die Entscheidung auf dem Kopf hatte – der nun mit dem ersten Elfmeter an Hiller scheiterte, während bei den Löwen Steinhart, Tallig, Dressel, Staude und Salger souverän trafen. Der TSV 1860 München zieht damit letztlich verdient in die 2. Runde des DFB-Pokal ein und sammelt weiteres Selbstvertrauen für die Liga, in der es am kommenden Samstag mit einem Münchner Duell gegen Türkgücü weitergeht. Zuvor spielen die Löwen aber noch ein weiteres Mal im Pokal: im bayrischen Landespokal beim Kreisligisten SV Birkenfeld (Mittwoch, 18 Uhr).

   

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