900.000 Euro fehlen: BFC Dynamo muss um Drittliga-Lizenz bangen

Drei Punkte und 13 Tore liegt der BFC Dynamo vor dem letzten Spieltag vor Verfolger Carl Zeiss Jena. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Berliner am Sonntag für die Relegationsspiele zur 3. Liga qualifizieren, liegt somit bei etwa 99 Prozent. Dennoch gibt es in der Hauptstadt Sorgen: Für die Drittliga-Lizenz fehlen derzeit noch 900.000 Euro – das berichtet der "Berliner Kurier".

Stichtag 1. Juni

Das Geld muss demnach in Form einer Bürgschaft bis zum 1. Juni um 17 Uhr beim DFB hinterlegt werden – und damit noch vor dem Rückspiel der Relegation 4. Juni. Eine Mammutaufgabe für die Berliner, macht die Summe doch 25 Prozent des kalkulierten Gesamtbudgets aus. "Unser Etat ist gedeckt, aber natürlich sehr eng gestrickt. Wir haben da keine Reserven", so BFC-Wirtschaftsrat-Boss Peter Meyer. "Man glaubt in Frankfurt, dass allein der Personaletat höher angesetzt werden müsste, um in der Klasse zu bleiben oder falls es zu einem Trainerwechsel kommt. Die rechnen daher die Personalkosten über zwölf Monate hoch."

Derzeit plant der BFC mit einem Gesamtetat von vier Millionen Euro. Aus Sicht des Verbands wohl zu wenig, wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Personaletat der Drittligisten (ohne U23-Mannschaften) in der Saison 2020/21 bei knapp fünf Millionen Euro lag. Nach dem Desaster um Türkgücü München, das vor der vergangenen Saison mit drei Millionen Euro kalkuliert hatte, ehe die Kosten während der Spielzeit auf fünf Millionen Euro explodierten, schaut der DFB nun offenbar genauer hin.

25 Prozent der TV-Gelder werden einbehalten

Was die Sache für den BFC nicht einfacher macht: Weil der Jahnsportpark, wo die Berliner ihre Heimspiele austragen wollen, über keine Rasenheizung verfügt, werden 220.000 Euro von den Fernsehgeldern einbehalten. Diese Vorgehensweise hatte der DFB im Rahmen eines umfassenden Maßnahmenpakets bereits im vergangenen Oktober beschlossen. Entsprechend verwundert es, dass sich der BFC davon nun überrascht zeigt. Die Gespräche mit Viktoria Berlin und dem Senat zum Einbau einer Rasenheizung laufen aber. Dabei geht es vor allem darum, wer die Kosten übernimmt.

Um die 900.000 Euro aufzubringen, setzen die Berliner nun auf neue Sponsorenverträge und weitere Mitglieder. "Wir alle müssen da jetzt ran, um das zu stemmen. Jeder Zehner hilft", bittet Meyer um Unterstützung. Einige Fans und Sponsoren sind dem Aufruf bereits gefolgt. Klar ist: Sollte der BFC die geforderte Bürgschaft nicht bis zum Stichtag am 1. Juni nachweisen, würde der Gegner in den Relegationsspielen – wohl der VfB Oldenburg – kampflos aufsteigen. Zumindest, wenn er seinerseits die Zulassung erhält. Andernfalls würde sich die Anzahl der Absteiger aus der 3. Liga verringern. Für den BCF wird es ein Wettlauf mit der Zeit.

   

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