Hansa will Profiabteilung ausgliedern – Investoren steigen ein
Um die Lizenz für die kommende Drittliga-Spielzeit zu sichern und eine drohende Insolvenz abzuwenden, hat der F.C. Hansa Rostock am Dienstag die "Strategie 2020" vorgestellt. Im Rahmen dieser Strategie soll die Profiabteilung der Kogge zum Jahresende ausgegliedert und in eine "GmbH & Co. KGaA" umgewandelt werden. Über diesen Weg wird die Kogge 45 Prozent seiner Anteile verkaufen und über Investoren, die zwar noch nicht namentlich bekannt sind, aber aus dem Umfeld der Vereins stammen, neue Gelder generieren. "Unser F.C. Hansa ist in finanzieller Hinsicht erheblich angeschlagen und in der aktuellen Verfassung kaum überlebensfähig“, machte Vorstandsvorsitzender Michael Dahlmann die prekäre Situation deutlich. "Sollte die Zulassung zur 3. Liga durch den DFB nicht erteilt werden, ist die Existenz des Vereins gefährdet." Daher sei die Ausgliederung "alternativlos". Bevor die Dinge ihren Lauf nehmen, müssen die Mitglieder dem Schritt auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 10. Mai um 14 Uhr mit einfacher Mehrheit zustimmen. Am 21. Mai will Hansa die Lizenz-Unterlagen beim DFB in Frankfurt abgeben, endgültiger Stichtag ist der 28. Mai um 15:30 Uhr.
Mitbestimmungsrechte der Mitglieder bleiben erhalten
"Unserem Ziel, den Verein zu entschulden und auf gesunde Füße zu stellen, können wir mit dieser Unterstützung nun einen Riesenschritt näher kommen“, so der Vorstandsvorsitzende. Das Stadion und die Marke F.C. Hansa werden nach der Ausgliederung weiterhin dem Verein gehören. Zudem bleiben auch die Mitbestimmungsrechte der Mitglieder erhalten, zumal die Investoren auf ein Stimmrecht verzichten. "Dem Verein bietet sich nun die perspektivische Chance, die für die Zulassung für die nächste Saison erforderlichen Finanzmittel zu erhalten und gleichzeitig den Verein langfristig zu sanieren."
Aufstieg soll ins Visier genommen werden
Mittelfristig soll auch die 2. Bundesliga wieder ins Visier genommen werden, denn mit den neunen finanziellen Mitteln werden nicht nur die Zulassungsauflagen des DFB erfüllt, sondern auch neue Spielräume finanzieller Art geschaffen. Der Etat für die kommende Spielzeit soll jedoch nicht erhöht werden. Die wirtschaftliche Konsolidierung stehe weiter im Vordergrund, erklärt Dahlmann. In der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 10. Mai sollen die Mitglieder zunächst nur über das „Ob“ der Ausgliederung abstimmen. Für den Fall, dass die Mitglieder einer Ausgliederung zustimmen, wird der Vorstand ein ausführliches Ausgliederungskonzept entwickeln und bei einer weiteren Mitgliederversammlung zur Abstimmung durch die Mitglieder vorlegen. Hier wäre dann eine Dreiviertel-Mehrheit nötig. Lehnen die Mitglieder die Ausgliederung jedoch ab, ist die Gefahr einer Insolvenz "sehr realistisch", gibt Dahlmann zu bedenken.
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