Letztes Heimspiel: Die Bielefelder Wege zum Aufstieg
Für den DSC Arminia Bielefeld kommt am Samstag das wohl wichtigste Spiel der gesamten Saison auf den Verein zu. War das DFB-Pokal-Halbfinale noch "Bonus" und nicht das tägliche Geschäft, so ist die Elf von Trainer Norbert Meier gegen das Tabellenschlusslicht Jahn Regensburg deutlich mehr gefordert. Gegen die Gäste aus Bayern wollen die Ostwestfalen endlich den Sack zu machen und den ersehnten Aufstieg in die 2. Bundesliga realisieren. Hätte man nicht vor zwei Wochen in der Nachspielzeit gegen Holstein Kiel den Ausgleich kassiert, wäre man nun schon auf der sicheren Seite. Auch den ersten eigenen Matchball in Wehen vergab der DSC und hofft nun auf eine Aufstiegsfeier vor heimischem Publikum.
Viele Wege führen zum Ziel
Eines ist in jedem Fall klar: Die Arminia hat die mit Abstand beste Ausgangslage aller Mannschaften in der 3. Liga. Mit einem Sieg am Samstag gegen den SSV Jahn Regensburg wäre der Aufstieg nur ein Jahr nach der dramatischen Relegation perfekt. Sollte der MSV Duisburg gleichzeitig nicht gegen Holstein Kiel gewinnen, wäre dann sogar die Meisterschaft in der 3. Liga kaum noch aus den Händen des DSC zu entreißen. Bei einem eigenen Remis kann der Aufstieg ebenfalls rechnerisch perfekt werden, sollte der MSV Duisburg gegen Holstein Kiel gewinnen. In diesem Fall würde sogar eine knappe Niederlage schon ganz nah an den Aufstieg heranführen, da die KSV Holstein dann am letzten Spieltag auf eine Niederlage der Bielefelder hoffen und dann selbst ein Torverhältnis von -7 Toren ausgleichen müsste. Nach menschlichem Ermessen wird den Ostwestfalen aus den letzten beiden Spielen ein Zähler reichen, um den viel zitierten Betriebsunfall des vergangenen Jahres zu korrigieren. Aber das menschliches Ermessen nicht immer viel Wert ist, musste grade Arminia Bielefeld gegen den SV Darmstadt 98 schmerzlich erfahren.
Die Mannschaft ist müde, aber will alles geben
Dem Team merkte man in den letzten Wochen die harte Saison mit 46 Pflichtspielen an. Die Frische fehlten in den Aktionen wesentlich häufiger, als noch zur Mitte der Saison. Dennoch ist sich das Team seiner Chance bewusst und will noch einmal alles reinwerfen, was in den Tanks ist. Die Vorfreude war Fabian Klos auf seiner Facebook-Seite schon deutlich anzumerken: "Kann es kaum erwarten dass es endlich Samstag ist!" Schon nach dem Remis in Wiesbaden war sich auchManuel Junglas sicher: "Jetzt können wir den Aufstieg zuhause perfekt machen, vor unseren eigenen Fans. Wir müssen jetzt wieder den Kopf hochbekommen und nächste Woche brennt dann die volle Hütte." In der Tat sind die Vorzeichen durchaus nicht schlecht, wenn man denn dem Zahlenwerk im Fußball Glauben schenken will. In Pflichtspiele hat die Arminia gegen Regensburg noch nie verloren (drei Siege, drei Remis) und seit Anfang August ist man in der Liga zu Hause ohne Niederlage. Die Gäste dagegen stehen schon als Absteiger fest und sammelten in der gesamten Saison erst vier Punkte in der Fremde. Dennoch hat der Jahn schon angekündigt, in dieser Partie nichts abschenken zu wollen. Auch davor warnt Junglas vor der Partie deutlich: "Die Jungs spielen alle für neue Verträge bei anderen Vereinen oder in Regensburg. Das wird ein schweres Spiel, aber wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, dann werden wir gewinnen. Vor – was den Heimbereich angeht – ausverkauftem Haus wird Norbert Meier allerdings mit Julian Börner und vor allem Tom Schütz auf wichtige Akteure verzichten müssen, da beide ihre Gelbsperre absitzen müssen. Daniel Brinkmann ist dagegen wieder mit von der Partie. Der DSC hat es nun selbst in der Hand den entscheidenden Schritt zu gehen und den durchaus beachtlichen Druck in das Erreichen des großen Ziels umzumünzen. Für Mittelfeldspieler Christoph Hemlein ist die Marschroute eindeutig: "Jetzt zählt nur der kommende Samstag. Wir werden alles tun für das Ziel!"