Neitzel: "Was Schlimmeres habe ich im Sport noch nicht erlebt"

Bis zur 78. Minute stand Holstein Kiel am Mittwochabend mit einem Bein in der 2. Liga. Bis zu jener Minute sah es nämlich nicht so aus, als ob der TSV 1860 München den drohenden Abstieg in die 3. Liga doch noch abwenden könnte. Doch ausgerechnet der zweite Torschuss nach dem Seitenwechsel landete im Tor, sodass die knapp 60.000 Zuschauer in der Allianz-Arena noch einmal zum Leben erwachten. In einem offenen Schlagabtausch gingen die Hausherren in der zweiten Minute der Nachspielzeit dann sogar in Führung. Während die Löwen-Fans ihr Glück kaum fassen konnten, herrschte bei den 2.500 mitgereisten Kieler Anhängern Schockstarre. Genau wie bereits am Montagabend, als der Karlsruher SC in letzter Sekunde um den Bundesliga-Aufstieg gebracht wurde, wurden nun auch die Störche um den verdienten Lohn gebracht.

"Einfach nur bitter"

Trainer Karsten Neitzel brachte es nach Abpfiff auf den Punkt: "Was Schlimmeres habe ich im Sport noch nicht erlebt." Wichtig sei nun, "dass wir das verarbeiten und abhaken.“ Doch wie hakt man eine derart bittere Niederlage ab? Schließlich ging die KSV Holstein seit Mitte September nur in drei von 29 Spielen als Verlierer vom Platz. "Wir haben ein großartige Saison gespielt und es ist einfach nur bitter, dass wir uns heute nicht die Krone aufgesetzt haben", fand auch Stürmer Manuel Schäffler. Zumindest etwas tröstend dürfte der Zuspruch der Kieler Fans sein. Trotz des verpassten Aufstiegs feierten sie ihr Team für die kämpferische Leistung und die nahezu perfekte Saison. Am Mittwochabend soll die Mannschaft im Rahmen einer Autogrammstunde noch einmal gefeiert werden. Verdient haben sie es.

   

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