Saisonfazit Energie Cottbus: Starke Abwehr und Tim Kleindienst

Energie Cottbus schloss die erste Saison in der 3. Liga auf Platz 7 ab. Die Mannschaft von Stefan Krämer erreichte in der abgelaufenen Spielzeit den siebten Tabellenplatz mit 56 Punkten. Bei 50 erzielten Toren stehen 50 Gegentore gegenüber. Im Folgenden schaut sich liga3-online.de die Saison von Energie Cottbus genauer an.

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Das lief gut

Energie begann die Spielzeit mit einem fast komplett neuen Kader. Oben mitspielen war hier das offizielle Ziel. Torhüter René Renno verletzte sich nach dem ersten Spieltag. So machte Energie aus der Not eine Tugend und holte Kevin Müller zum FC Energie. Der Keeper, der vom VfB Stuttgart ausgeliehen war, überzeugte mit starken Paraden und einer guten Strafraumbeherrschung. Müller absolvierte in der Hinrunde 18 Pflichtspiele, wo er in 11 Partien ohne Gegentor blieb. Auch die Innenverteidiger vor Müller spielten eine optimale Hinrunde. In 19 Hinrundenspielen kassierte Energie 16 Gegentore und war mit Uwe Möhrle und Cédrick Mimbala auch im gegnerischen Strafraum erfolgreich.

Das lief nicht gut

In der Rückrunde gelang es Energie nicht mehr so erfolgreich zu spielen, wie noch in der Hinrunde. Mit 34 Gegentoren kassierte man mehr als doppelt so viele Tore, als noch in der Hinserie. Das resultierte u.a. daraus, dass man in vier Auswärtsspielen infolge jeweils drei Gegentore kassierte. Auch gute Tormöglichkeiten im gegnerischen Strafraum wurden fahrlässig liegen gelassen. Des Weiteren konnte Energie sich nie optimal einspielen, weil Spieler immer wieder verletzungsbedingt ausfielen. Besonders schwer wiegte der Ausfall von Mittelfeldspieler Manuel Zeitz. Seine Übersicht und Ruhe am Ball konnte schwer kompensiert werden.

Bester Spieler

Als bester Spieler ging das Eigengewächs Tim Kleindienst hevor. Der Stürmer absolvierte 35 Ligaspiele und erzielte 13 Tore und legte 4 weitere Treffer auf. Auch als Einwechselspieler war Kleindienst erfolgreich. Von sechs Spielen, wo er eingewechselt wurde, traf er immerhin dreimal und trug so zu Punktgewinnen für sein Team bei. Allerdings kassierte er auch 11 gelbe Karten in der Saison, weil er mitunter sehr robust spielte. Jedoch ist Robustheit in der 3. Liga besonders gefragt.

Schwächster Spieler

Als schwächster Spieler ist der Angreifer Fabian Pawela aus Polen zu nennen. Er absolvierte 18 Partien und spielte nur eine davon die kompletten 90 Minuten durch. Fünfzehn Mal wurde er eingewechselt und konnte nie wirklich überzeugen bzw. fand keine richtige Bindung zum Team. Seine Torausbeute von null Treffen zeigt ebenfalls, dass es ein verlorenes Jahr für Fabian Pawela war. Sein eigentlich noch bis 2016 gültiger Vertrag wurde bereits aufgelöst.

Saisonhighlight

Besonders im eigenen Stadion gab es Highlights, über die man berichten könnte. Zum einen das Pokalspiel gegen den HSV, was denkbar unglücklich im Elfmeterschießen verloren ging. Energie holte sich in dieser Partie viele Sympathien bei den Fans zurück und sorgte besonders in den Heimspielen in der Liga für Furore. Mit Wehen Wiesbaden kam am sechsten Spieltag der Tabellenführer nach Cottbus. Energie ließ die Hessen kaum in das Spiel kommen und konnte sein eigenes umso besser aufziehen. Die Krämer-Elf führte zur Halbzeit mit 2:0 und brachte diesen Spielstand auch über die Zeit und gewann mit einer überzeugenden Leistung gegen den Ligaprimus.

Negatives Saisonhighlight

Energie hatte im Verlauf der langen Saison viele Spiele, wo sie nicht wirklich überzeugen konnten bzw. diese Spiele verloren haben. Ein sehr negatives Beispiel ist das Heimspiel gegen die Reserve von Borussia Dortmund am 36. Spieltag. Energie verlor nicht nur das Spiel mit 0:3, sondern fand zu keiner Phase richtig in die Partie. Der Gegner dominierte mit belieben und stellte Energie vor unlösbaren Aufgaben. Der Sieg für die Dortmunder wäre noch höher ausgefallen, wenn Kevin Müller nicht so gut gehalten hätte.

Bewertung der getätigten Transfers

Die Transferpolitik stellte sich im Nachhinein im Großen und Ganzen als erfolgreich heraus. Nach der Verletzung von René Renno im ersten Spiel wurde mit Kevin Müller ein guter Ersatz gefunden, der in 37 Spielen dreizehn Mal zu Null spielen konnte. Mit Cédrick Mimbala wurde ein Innenverteidiger verpflichtet, der sehr robust und kopfballstark agierte. Mit Manuel Zeitz kam ein Spieler für das Mittelfeld, der das junge Team führen sollte, aber aufgrund von Verletzungen nur wenig zum Einsatz kam. Als Baustelle ist allerdings der Angriff zu werten. Zwar konnte Eigengewächs Tim Kleindienst 13 Treffer erzielen, war aber weitestgehend der einzige Stürmer, der regelmäßig traf. Zbynek Pospech und Fabian Pawela sind Spieler, deren Verträge bereits aufgelöst wurden, weil sie nur selten überzeugen konnten.

Bewertung des Trainers

Trainer Stefan Krämer stieß im Juni 2014 zum FC Energie. Zu dem Zeitpunkt fand er gerade einmal vier Profis für die Dritte Liga vor. Gemeinsam mit Sportdirektor Roland Benschneider stämmte er diese Mammutaufgabe und stellte bis zum Saisonbeginn eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammen. Im Herbst 2014 wurde dann noch Torsten Mattuschka verpflichtet, den Stefan Krämer zu einer Waffe für Standardsituationen machte. Krämer gelang es in vielen Partien seinen Stempel aufzudrücken. Energie spielte robust und somit erfolgreich und arbeitete schon früh gegen den Ball, um es den Gegner besonders schwer zu machen. Für die Rückrunde formte er mit Fanol Perdedaj einen defensiven Mittelfeldspieler, der genau diese Aufgaben optimal ausfüllte. Jedoch konnte Krämer das Manko der schlechten Chancenverwertung nicht lösen.

Fazit

Platz 7 und 56 Punkte in der Tabelle sind aber ein großer Erfolg, weil eben Krämer einen Kader zusammenstellen musste, der zu seinen Amtsantritt nur vier Spieler im Kader vorwies. Das junge Team musste sich erst finden und einspielen. Nach anfänglichen Hürden funktionierte dies aber reibungslos und Energie spielte lange um die ersten Ränge im Aufstiegskampf mit. In der Endphase hatte man eine Schwächephase, die die Aufstiegshoffnungen zu Nichte machten.

Ausblick auf die kommende Saison

Energie wird den Kader im Großen und Ganzen zusammenhalten. Mit Daniel Lück wurde ein Keeper verpflichtet, der mit Renno Renno um den Stammplatz im Tor kämpfen wird. Für die Offensive sah man sich in der Dritten Liga um und verpflichtete Patrick Breitkreuz (Holstein Kiel) und Mounir Bouziane (Mainz 05 II), für die Abwehr kommt Fabio Kaufmann (VfR Aalen). Wenn auch das Verletzungspech endlich fern bleibt und Energie mehr aus seinen Großchancen macht, ist der Aufstiegskampf erneut drin und Energie kann mittelfristig an die Rückkehr in die 2. Liga arbeiten.

   

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