VfR Aalen: Großen Aderlass erst teilweise verkraftet

Absteiger aus der 2. Bundesliga haben es generell nicht leicht. Nur die wenigsten Spieler nehmen Gehaltseinbußen infolge nicht ausreichender Leistungen im Vorjahr in Kauf und bleiben dem Verein erhalten, meist kommen sie noch irgendwo in der zweiten Liga unter. So ist in diesem Jahr auch der VfR Aalen um Cheftrainer Peter Vollmann mit einer riesigen Herausforderung konfrontiert: 16 Spieler zogen von dannen und müssen nun ersetzt werden. Wohin die Reise führt, ist zunächst mehr als unklar, denn adäquater Ersatz wurde auf der Ostalb bisher nur auf den wenigsten Positionen gefunden. liga3-online.de macht den Kadercheck beim Verein für Rasenspiele.

Torhüter:

Hier herrscht wohl der geringste Handlungsbedarf bei den Schwarz-Weißen. Mit Daniel Bernhardt besitzt ein zweitligaerfahrener Keeper Vertrag bis 2017, der 19-jährige Oliver Schnitzler ebenfalls. Lediglich Jasmin Fejzic ging von Bord und heuerte bei Eintracht Braunschweig an. Möglich ist also die Verpflichtung eines dritten Torhüters, um für Verletzungsfälle gewappnet zu sein. Mit einem Torhüter des Kalibers Bernhardt muss man sich jedoch sicherlich in der Dritten Liga nicht verstecken.

Verteidigung:

In der Defensive musste der VfR nach dem bitteren Abstieg gleich mehrere personelle Verluste verkraften: Mit Phil Ofosu-Ayeh folgte nicht nur einer der solidesten Außenverteidiger der Liga Fejzic nach Braunschweig, auch Sascha Mockenhaupt (1.FC Kaiserslautern) und Arne Feick (1.FC Heidenheim) vermieden den persönlichen Abstieg mit einem Vereinswechsel. Auch mit Andre Hainault wird wohl nicht mehr geplant. Dem stehen bisher zwei externe und eine interne Verpflichtung entgegen: Bekanntester Neuzugang dürfte Thorsten Schulz sein. Der 30-jährige Außenverteidiger spielte zuletzt bei Preußen Münster, welche trotz ansprechender Leistungen sein Arbeitspapier nicht verlängerten. Mit Fabian Menig vom SC Freiburg II und Ruben Reisig aus der eigenen A-Jugend rücken zudem zwei blutjunge Innenverteidiger in die Mannschaft. Für die linke Seite, die bisher nur mit Daniel Chiessa besetzt war, verpflichtete der VfR am Dienstag Alexandros Kartalis. Der 20-Jährige kommt auf einjähriger Leihbasis von Greuther Fürth.

Mittelfeld:

Schaut man sich im Mittelfeld der Aalener um, bemerkt man schnell: Von der Truppe des letztjährigen Tabellenachtzehnten wird nicht allzu viel übrig bleiben. Markus Steinhöfer, Fabio Kaufmann, Andreas Hofmann, Gianluca Korte  und Jürgen Gjasula – sie alle werden 2015/16 nicht mehr für den VfR Aalen auflaufen. Auch Andreas Ludwig, Dominik Drexler und Leandro Grech stehen vor dem Absprung. Dagegen wurde mit Robert Müller (Wehen Wiesbaden), der zumeist im defensiven Mittelfeld agiert, erst ein Neuzugang vermeldet. Schnell wird klar: Auf den zentralen Positionen gibt es weniger Handlungsbedarf als auf den Außenpositionen, wo man sich noch stark verbessern muss. Es besteht jedoch noch die Möglichkeit, der offensiver orientierte Außenbahnspieler Michael Klauß ein Stück weiter nach hinten zu beordern. Doch auch in diesem Falle fehlt dem Vollmann-Team aber auf jeder Seite noch ein Backup. Eine bereits im Raum stehende Vertragsverlängerung vom rechten Mittelfeldspieler Nejmeddin Daghfous würde diese Baustelle in jedem Falle verkleinern.

Sturm:

Vielleicht lag es auch an einem zu schwach besetzten Sturm, dass die Baden-Württemberger unter Stefan Ruthenbeck die Mission Klassenerhalt nicht erfolgreich absolvieren konnten. Die etatmäßigen Mittelstürmer Collin Quaner und Orhan Ademi erzielten lediglich neun Treffer – und sind nun beide fort und auch Robert Lechleiter, der seine Karriere beendet hat, wird nicht mehr im schwarz-weiß gestreiften Dress zu sehen sein. Ersatz präsentierte der VfR noch nicht, einzig der 20-jährige Steffen Kienle rückt ab sofort in den Profikader auf. Von ihm darf man zunächst nicht mehr als die Rolle des Perspektivspielers erwarten. Auf den Außenbahnen wirbeln der angesprochene Linksfuß Klauß und Rechtsfuß Drexler, auch Thomas Steinherr besitzt einen gültigen Vertrag. Somit dürfte die Suche nach einem oder besser zwei eiskalten Strafraumstürmern für Vollmann und Co. Priorität besitzen, der die Flanken der schnellen Flügelsprinter einnetzen kann.

   

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