Mika Ojala: Zwischen der Ostalb und dem Land der 1000 Seen

Noch vor kurzer Zeit fragten wir uns im Kadercheck des VfR Aalen: Wie gut ist der Abstieg aus der zweiten Bundesliga schon verkraftet? Insbesondere der Sturm der Schwarz-Weißen schien nicht ausreichend besetzt, Verstärkungen waren zwingend gefordert. Nun hat der Club aus Baden-Württemberg gleich dreifach zugeschlagen und Mika Ojala sowie Randy Edwini-Bonsu und Matthias Morys für die Positionen in der Spitze verpflichtet. Insbesondere Erstgenannter ist dabei wohl nur den großen Experten ein Begriff. Wer ist dieser Ojala, und was kann er für den VfR Aalen leisten? Wir haben uns schlau gemacht.

Schon die bloße Recherche bei gängigen Transferportalen lässt aufhorchen: Der im finnischen Palmlo geborene Ojala, der erst vor einer Woche seinen 27. Geburtstag feierte, weist einen Marktwert von immerhin 750.000 Euro auf. Natürlich ist diese Kennziffer insbesondere bei Spielern aus fremden Ligen oder gar Ländern nur mit einer sehr begrenzten Aussagekraft zu werten, aber diesen Wert hat sich der Skandinavier durchaus verdient: Allein in den bisherigen 14 Spielen der Veikkausliiga beteiligte sich der Rechtsaußen an immerhin neun Toren für den FC Inter Turku, der sich auf dem vierten Platz und damit auf den Verfolgerpositionen der ersten finnischen Liga befindet.

137 Tore in zehn Jahren

In seiner gesamten Karriere verließ Ojala Skandinavien nicht, sein Heimatland ließ er lediglich für ein einjähriges, mehr schlechtes als rechtes Intermezzo beim schwedischen BK Häcken in der deutlich stärker zu bewertenden Allsvenskan-Liga hinter sich. Seine Werte bei Inter Turku sind dagegen umso mehr hervorzuheben: Allein in den Spielzeiten 2011 und 2012 (In Finnland wird eine Saison aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse zwischen April und Oktober ausgetragen) häufte er in 60 Spielen herausragende 65 Torbeteiligungen an und avancierte zum Star des finnischen Meisters von 2008 – einen Titel, den auch Ojala, der bereits seit der Übernahme aus der Jugendmannschaft im Jahre 2006 für die Küstenstadt Turku aktiv ist. Insgesamt war Ojala in seinen zehn Profi-Jahren an unglaublichen 137 Toren beteiligt – tolle Werte für den etatmäßigen Flügelstürmer. Doch wie wird ihm der Übergang in die deutsche Liga gelingen? Schon der Wechsel in die schwedische Nachbarrepublik gelang Ojala nicht, der bekanntermaßen schnell zurück zum Heimatverein flüchtete. Werfen wir einen Blick auf seine finnischen Vorgänger, die sich in Deutschland versuchten.

Finnische Spieler in Deutschland

Die Liste finnischer Spieler auf deutschem Boden ist zwar nicht sonderlich lang, wuchs in den vergangenen Jahren jedoch an: Joel Pohjanpalo schaffte in der abgelaufenen Saison bei Fortuna Düsseldorf den Durchbruch, Mikkel Sumusalo lieferte beim FC Hansa Rostock dagegen nur wenige Spiele, die in positiver Erinnerung bleiben, auch Teemu Pukki ist bei Schalke 04 längst in tiefen Schubladen verschwunden.  Timo Furuholm zeigt beim Halleschen FC seine Goalgetter-Qualitäten nur phasenweise und brachte es trotzdem auf stolze zwölf Treffer, die ihn zum Toptorschützen bei den Rot-Weißen machen. Auch der mit Borussia Dortmund II abgestiegene Tim Väyrynen sowie der Neu-Cottbusser Joni Kauko, welcher in der vergangenen Spielzeit beim FSV Frankfurt im Bundesliga-Unterhaus kickte, sind in dieser Liste nicht zu vergessen. Und nun stößt am heutigen Mittwoch Mika Ojala zum Team von Peter Vollmann – und möchte ein weiteres finnisches Kapitel schreiben, dessen Ende bisher noch vollkommen unbekannt scheint.

 

   

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