Saisonvorschau Energie Cottbus: Im Sturm drückt der Schuh

Bevor die 3. Liga am 24. Juli in die neue Saison startet, blickt liga3-online.de auf die 20 Drittligisten und schätzt die Chancen der Teams ein. In der heutigen Ausgabe werfen wir einen Blick auf den FC Energie Cottbus. Die Lausitzer wollen nach einem durchschnittlichen ersten Drittliga-Jahr nun oben angreifen.

So lief die Vorbereitung

Ungeschlagen blieb der FC Energie in seinen ersten sieben Vorbereitungsspielen. Jüngst wurde Viertligist Viktoria Berlin mit 2:0 in die Schranken verwiesen. Zur Saisoneröffnung wartet am Samstag der tschechische Rekordmeister AC Sparta Prag auf Stefan Krämer und Co. – gut möglich, dass diese Serie dann im letzten Test vor dem Saisonstart ihr Ende findet. Auch abseits des Platzes wurde der Mannschaft ein unterhaltsames wie interessantes Programm geboten: So tätigten die Rot-Weißen am Donnerstag erst einen Ausflug auf Quads in einen nahe gelegenen Tagebau. Teambildung und taktische Raffinessen werden bei Energie großgeschrieben, wie auch Stefan Krämer in einem Interview betonte.

Transferperiode

 

Wer soll noch kommen

Für einen richtig guten Stürmer würde Trainer Krämer wohl mehr als nur eine seiner Locken opfern. Energie fehlte in den Testspielen oftmals der Zug zum Tor, mit Mounir Bouziane und mit Abstrichen Patrick Breitkreuz und Sven Michel stehen zudem lediglich zwei zentrale Offensivkräfte auf dem Papier.

Auf diesen Spieler sollte man achten

Joni Kauko ist nominell der Toptransfer des FC Energie, welcher den Abgang Fanol Perdedajs vergessen machen soll. Mit regelmäßigen Zweitliga-Einsätzen und gleich vier Toren in der abgelaufenen Spielzeit trug er seinen Teil zum Klassenerhalt des FSV Frankfurt bei. Nun wagt der Finne den sportlichen Schritt zurück in die Dritte Liga – und will dies mit Sicherheit nicht grundlos tun: Von ihm sollte man das Einnehmen einer echten Führungsrolle im Team erwarten, an ihm wird es liegen, die Schaltzentrale des Cottbuser Spiels zu bedienen und in Offensiv- wie Defensivbewegung einer der ersten Anspieloptionen zu sein.

Stärken

Schon im vergangenen Jahr bestach Energie durch viele gute Defensivauftritte, auch in diesem Jahr ist hier eine Stärke der Rot-Weißen zu sehen. Mit Cedric Mimbala und Uwe Möhrle im Zentrum sowie Robert Berger und Robin Szarka auf den Außenpositionen ist Energie dort sehr gut besetzt. Davor räumen voraussichtlich Nikolas Ledgerwood und Neuzugang Joni Kauko auf den defensiven Mittelfeldpositionen ab. Und auch im Tor hat Energie Cottbus einen nominell guten Schnapp getätigt: Mit Daniel Lück wechselt ein zweitligaerfahrener Mann in die Lausitz, dem allerdings auch ein schweres Erbe bevorsteht: Kevin Müller bestach durch teils herausragende Leistungen im Vorjahr und muss erst einmal gleichwertig ersetzt werden.

Schwäche

Was Energie in der Defensive an Qualität auf den Rasen bringt, fehlt derzeit in der Sturmspitze. Mounir Bouziane ließ das Potenzial zum absoluten Knipser sowohl in der letzten Saison bei Mainz 05 II als auch in der Vorbereitung noch vermissen, während Patrick Breitkreuz vermehrt das Bindeglied zwischen Mittelstürmer und Mittelfeld darstellt. Da nicht zwangsläufig davon auszugehen ist, dass Uwe Möhrles Kopfballstärke ihn erneut im internen Torschützen-Ranking derart weit nach oben treiben wird, muss Energie unbedingt aus dem Spiel heraus effizienter werden. Problematisch: Der deutsche Markt für gute Stürmer gibt derzeit nur wenig her. Gut möglich, dass bald noch überraschend ein Stürmer aus dem nahen Ausland präsentiert wird. Dieser sollte dann das Können eines Zbynek Pospechs oder Fabian Pawelas jedoch übertreffen.

Das erwarten die Fans

So richtig glaubten nur wenige Anhänger an den direkten Wiederaufstieg in der Vorsaison, welcher sich nach mäßigen Leistungen im Winter bereits frühzeitig als nicht möglich herausstellen sollte. Als ehemaliger Bundesligist und langjähriger Zweitligist werden die Lausitzer jedoch weiterhin in vielen Köpfen als ebensolche betrachtet, sodass die Mehrheit in dieser Spielzeit Erfolge sehen möchte. Gegenüber zum Vorjahr hat sich nach dem Urteil der Zuschauer der Kader jedoch allenfalls geringfügig verbessert, insbesondere der Abgang von Tim Kleindienst wurde noch nicht kompensiert.

Fazit und Prognose

Der FC Energie Cottbus wird in der kommenden Drittliga-Saison mit Sicherheit eine ähnliche Rolle wie in der abgelaufenen Spielzeit einnehmen können. Schaut man auf die Aufsteiger der letzten Jahre im Vergleich zur Krämer-Elf, stellt man jedoch fest: Namen wie Fabian Klos, Kingsley Onuegbu oder Dominik Stroh-Engel besitzt der FCE nicht in seinen Reihen, obgleich ein treffsicherer Stürmer, welcher die wenigen sich ihm bietenden Chancen gnadenlos verwertet, gerade in einer derart engen und umkämpften Liga wichtig sein wird. Von der reinen Betrachtung des Kaders und der Vorbereitung dürfte zu den absoluten Spitzenpositionen somit noch ein kleines Stück fehlen, sodass sich die Lausitzer am Ende erneut hinter den Aufstiegsrängen in der oberen Tabellenhälfte wiederfinden werden. Findet die Scouting-Abteilung jedoch noch irgendwo zwischen Antalya und Zypern einen begnadeten Torjäger, kann sich diese Prognose schnell als überholt herausstellen und der FC Energie zu einem ernstzunehmenden Aufstiegskandidaten heranreifen.

 

 

   

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