Saisonvorschau Stuttgarter Kickers: Gelingt der große Wurf?
Bevor die 3. Liga am Freitag, den 24. Juli in die neue Saison startet, blickt liga3-online.de auf die 20 Drittligisten und schätzt die Chancen der Teams ein. In der heutigen Ausgabe werfen wir einen Blick auf die Stuttgarter Kickers.
So lief die Vorbereitung
Die Schwaben konnten sich über eine gelungene Vorbereitung freuen, einzig die Ausfälle von Daniel Engelbrecht (Herzrhythmusstörungen) und Edisson Jordanov (Außenbandriss) passten nicht ins Bild. Das Trainingslager in Südtirol war ein voller Erfolg und neben harter Arbeit kam auch der Spaß nicht zu kurz. Das Highlight der Vorbereitung war das 3:4 gegen den ehemaligen Champions-League Sieger Inter Mailand. Die Neuzugänge haben sich gut integriert und auch den wechselwilligen Besar Halimi konnte man nach Mainz verkaufen. Doch vor dem Saisonstart liegt noch ein Arbeit vor den Kickers, denn Trainer Horst Steffen war beispielsweise mit dem Auftritt seiner Mannschaft beim 2:2 gegen die TSG Hoffenheim II am 15. Juli nicht zufrieden.
Transferperiode
Zugänge | Abgänge |
Manuel Bihr (1. FC Nürnberg) | Mark-Patrick Redl (unbekannt) |
Edisson Jordanov (Borussia Dortmund II) | Randy Edwini-Bonsu (VfR Aalen) |
Erich Berko (VfB Stuttgart II) | Amar Cekic (FC Rot-Weiss Essen) |
Gratas Sirgedas (VfB Stuttgart II) | Royal-Dominique Fennell (Würzburger Kickers) |
Rouven Sattelmaier (1.FC Heidenheim) | Maximilian Hoffmann (unbekannt) |
Alessandro Abruscia (TSG Hoffenheim II) | Fabian Gerster (Karierre beendet) |
Carl Klaus (VfL Wolfsburg II) | Umberto Tedesco (unbekannt) |
Markus Mendler (1.FC Nürnberg II) | Tobias Trautner (FC 08 Homburg) |
Tobias Pachonik (1.FC Nürnberg) | Besar Halimi (FSV Mainz 05) |
Wer soll noch kommen?
Nach der Ausleihe von Nürnbergs Tobias Pachonik sind die Personalplanungen bei den Blauen abgeschlossen. Für den abgewanderten Besar Halimi hat man mehrere Spieler verpflichtet, die auf seiner Position spielen können.
Auf diesen Spieler sollte man achten
Interessant wird es auf jeden Fall auf der Torwartposition. Dort hat Trainer Horst Steffen die Qual der Wahl zwischen Korbinian Müller sowie den Neuzugängen Rouven Sattelmaier und Carl Klaus. Dabei sind alle drei auf ungefähr dem gleichen Niveau. Im Moment dürfte Rouven Sattelmaier, der Torwarttrainer Erol Sabanov noch aus seiner Zeit in Regensburg und Heidenheim kennt, die Nase leicht vorne haben. Eine endgültige Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.
Stärken
Die Degerlocher haben ein eingespieltes 4-3-3 System und haben sich individuell noch einmal verstärkt. Der Kader verfügt über ausreichend Breite, sodass auch Ausfälle von wichtigen Spielern besser aufgefangen werden können. In der Offensive ist der SVK mit Soriano, Gerrit Müller und Berko sehr gut besetzt und für den Gegner schwer zu verteidigen. Mit Andreas Ivan, Manuel Fischer, Lhadji Badiane und vermutlich auch Daniel Engelbrecht stehen Steffen auch in der Offensive ausreichend Alternativen zur Verfügung.
Schwächen
Die Blauen tun sich gegen tief stehende Mannschaften schwer und sind mit dem 4-3-3 System aus der letzten Saison leichter ausrechenbar. Horst Steffen muss der Mannschaft also ein Plan B an die Hand geben, falls man mit dem 4-3-3 System nicht die gewünschte Durchschlagskraft erreicht. Zudem muss er gleich neun Neuzugänge integrieren. Es wird seine Zeit brauchen, bis alle Spieler sich aufeinander abgestimmt haben.
Das erwarten die Fans
Nach Platz vier in der Vorsaison träumen die Fans verständlicherweise vom Aufstieg in die zweite Bundesliga. In jedem Fall wird erwartet, dass man wieder ganz oben mitspielt. Auch die jungen Neuzugänge, die über großes Potenzial verfügen, machen den Fans Hoffnungen. Ebenfalls wünschen sich die Anhänger, dass ein konstant guter Torhüter zwischen den Pfosten steht und der Mannschaft Sicherheit verleiht. Dieser könnte zum Beispiel Rouven Sattelmaier sein, der auch im Vorbereitungsspiel gegen TSG Hoffenheim II neunzig Minuten zwischen den Pfosten stand.
Fazit und Prognose
Die Kickers werden dieses Jahr von vielen Gegnern erster genommen und als Aufstiegskandidat gesehen. Vom Aufstieg will beim letztjährigen Tabellenvierten jedoch keiner reden, vielmehr geht es darum, die starke Leistung der letzten Saison erst einmal zu bestätigen. Bei den Transfers hat Sportdirektor Michael Zeyer gute Arbeit geleistet und auch der Abgang von Mittelfeldstar Besar Halimi kann aufgefangen werden. Es ist jedoch schwer einzuschätzen, wo die Stuttgarter Kickers am Ende der Saison landen werden. Die Schwaben bieten attraktiven Offensiv-Fußball und gehören wohl zu den neun, zehn Mannschaften, die um die oberen Plätze mitspielen werden. Der Aufstieg ist jedoch nur möglich, wenn alles perfekt läuft.