VfL Osnabrück: Die Null steht – auch dank Schwäbe
Mit einem torlosen Remis beim FC Erzgebirge Aue ist der VfL Osnabrück in die Drittliga-Saison gestartet. Vor 8800 Zuschauern bewiesen die Gäste im Duell der Lila-Weißen im Sparkassen-Erzgebirgsstadion gegen einen phasenweise starken Gegner defensiv weitestgehend eine fortgeschrittene Organisation und verpassten in der Schlussphase gar die Entscheidung, als Addy-Waku Menga knapp verzog (77.). Auch die Veilchen hätten vorher durchaus in Führung gehen können – allein Neuzugang Max Wegner besaß aussichtsreiche Gelegenheiten für mehrere Spiele.
Wenig Spielerisches in Sachsen
Jedoch: Ein Punkt zum Auftakt bei einem Zweitliga-Absteiger – damit können die Osnabrücker nicht unzufrieden sein. So war es nicht verwunderlich, dass sich auch Trainer Maik Walpurgis nach dem Spiel ein zufriedenstellendes Fazit zog: "Unser Schwerpunkt in der Vorbereitung lag darin, die defensive Stabilität zu verbessern, dies ist uns im ersten Spiel gut gelungen“, gab Walpurgis der "Neuen Osnabrücker Zeitung" preis. Auch dass die spielerischen Elemente in Sachsen weitestgehend auf der Strecke blieben, störte den 41-Jährigen nur wenig: "Natürlich hat man den Unterschied zu den Vorbereitungsspielen gesehen. Aue war defensiv sehr gut organisiert. Am Aufbauspiel müssen wir jedoch noch zulegen.“ Genau dies hatte eine konsequent verteidigende Defensive des Teams um Coach Pavel Dotchev am Samstag ein ums andere Mal zu verhindern gewusst: In Halbzeit eins verzeichneten die Niedersachsen nicht einen einzigen Torschuss.
Gelungenes Debüt für Schwäbe
Die Veilchen hingegen erspielten sich speziell zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Reihe von aussichtsreichen Möglichkeiten, verfehlten jedoch entweder das Tor oder fanden in Torhüter Marvin Schwäbe ihren Meister. Der von der TSG Hoffenheim ausgeliehene Schlussmann, welcher das schwere Erbe des abgewanderten Daniel Heuer-Fernandes zu tragen hat, lieferte eine weitestgehend fehlerfreie Leistung ab: Zu seiner größten Tat musste Schwäbe nach gut einer Stunde schreiten, als Nicky Adler einen strammen und platzierten Flachschuss abfeuerte (59.). Auch Walpurgis freute sich über das gelungene Debüt des mehrfachen Junioren-Nationalspielers: "Wir wissen, was er kann. Er hat das fantastisch gemacht.“
Schweres Programm in den kommenden Wochen
Ein Punkt zum Auftakt – darüber beschwert sich beim VfL Osnabrück niemand. Doch die Aufgaben werden in den nächsten Wochen gewiss nicht leichter: Die Stuttgarter Kickers, der VfR Aalen, Hansa Rostock, Energie Cottbus und Holstein Kiel lauten die schweren Prüfungen im August – dazwischen gastiert mit RB Leipzig ein nicht minder ambitionierter Zweitligist in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals an der Bremer Brücke. Auch wenn die wahre Stärke der nominell hochkarätigen Gegner nur abgeschätzt werden kann, steht fest: Zwischen Euphorie und Fehlstart ist in Osnabrück auch in diesem Jahr nach den ersten Spieltagen wieder alles im Bereich des Möglichen.