Preußen: Mit großer Moral in Unterzahl zum Sieg
Als der Unparteiische am Freitagabend die Partie zwischen der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart und dem SC Preußen Münster beendete, blickten etwa 250 mitgereiste Preußenfans in rundum glückliche Gesichter ihres SCP. Die Adlerträger siegten in ihrer ersten Auswärtspartie mit 3:1 (2:1) und erzielten somit ihren ersten Dreier in der neuen Saison. Bemerkenswert: Die Preußen spielten nach einem Foulelfmeter und der damit verbundenen Roten Karte gegen Chris Philipps rund 70 Minuten in Unterzahl.
Hervorragende taktische Meisterleistung nach Roter Karte
Offensivmann Abdenour Amachaibou musste aufgrund der frühen Roten Karte gegen Philipps geopfert werden, für ihn rückte Marco Pischorn in die Innenverteidigung. Der 29-Jährige, der in der vergangenen Saison nie wirklich zum Zuge kam, agierte in der Abwehr souverän und ließ die Gastgeber oft Verzweifeln. Die Preußen standen, trotz Unterzahl, bis zum Abpfiff sehr sicher und kompakt und spulten ihr Spiel clever und kompromisslos ab. "Ich denke, man hat gesehen, dass wir gut im Spiel waren. Wir haben heute 70 Minuten lang in Unterzahl gespielt, viel Geduld gezeigt und im richtigen Moment zugeschlagen und mit einer großen Energieleistung gewonnen“, sagte Chefcoach Ralf Loose nach der Partie.
Große Moral in Unterzahl
Der erneute Führungstreffer durch Markus Piossek vor dem Pausenpfiff spielte den Preußen sehr in die Karten – ein psychologisch äußerst günstiger Zeitpunkt. "Wir wussten, dass sie mit Mann und Maus auf den Ausgleich drängen werden. Aber wir haben einfach eine sehr gute Defensivarbeit gezeigt. Das fing schon vorne bei den Stürmern an, die gut nach hinten gearbeitet haben“, so Schlussmann Niklas Lomb nach Abpfiff. Bis zum Ende versuchten die Preußen mit einem Mann weniger auf dem Feld immer wieder über Konter, die Schwaben in Bedrängnis zu bringen.
Glänzend aufgelegter Kara mit drei Assists, zweimal Piossek, einmal Krohne
Neben der sehr guten geschlossenen Mannschaftsleistung machte das Duo Kara/Piossek auf sich aufmerksam. Der 31-jährige Kara war an allen drei Treffern beteiligt und glänzte als Vorlagengeber. Markus Piossek, dessen Jubel beim 1:0 und 3:1 eher verhalten ausfiel, freute sich mehr innerlich über seine beiden Tore: "Ich freue mich über jedes Tor, das ist nichts Ungewöhnliches für einen Fußballer. Im Moment verspüre ich aber keine Genugtuung nach den Ereignissen der letzten Wochen und den Berichterstattungen einer lokalen Zeitung bzgl. meiner Person.“ Und auch Rogier Krohne trifft wieder für den SCP: nachdem er zuletzt im März gegen Mainz für die Adlerträger traf, war der 28-Jährige gegen Stuttgart mit dem 2:1 erfolgreich.
„Darf keine einmalige Leistung bleiben!“
Kapitän Amaury Bischoff brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: "70 Minuten in Unterzahl waren nicht einfach. Das zeigt, dass unser Wille und unser Kampf, welche im vergangenen Jahr abhandenkamen, wieder da sind. Aber wir müssen das wiederholen, es darf keine einmalige Leistung bleiben.“ Wahre Worte des Mittelfeldspielers und die Ermahnung, sich nicht auf dem Sieg auszuruhen. Wie wichtig der Dreier war und wie viel Selbstvertrauen er einbrachte, können die Adlerträger erst wieder in zwei Wochen zeigen. Am 3. Spieltag in der 3. Liga empfangen sie zu Hause die Aufsteiger aus Würzburg.