Die 3. Liga im internationalen Vergleich: England

In Deutschland regiert zurzeit die Winterpause das deutsche Fußball Geschehen – nichts spielt mehr, sieht man mal von Testspielen und Hallenturnieren ab. Zeit also einen Blick über den Tellerrand zu werfen und die 3.Liga Deutschlands mit den dritthöchsten Klassen in anderen Ländern zu vergleichen. Werfen wir doch mal einen Blick auf die Insel – wie ist das Ligasystem in England aufgebaut? Wie viel TV Geld hat ein englischer Drittligist zur Verfügung? Und wie viele Zuschauer strömen im Schnitt in die englischen Drittliga Stadien?

Das Ligensystem

Das englische Fußball System ist pyramidenförmig aufgebaut. Ganz oben steht die eigen vermarktete und autonome Premier League. Darunter steht ein Ligenzusammenschluss, bestehend aus der Football League Championship der Football League One und der Football League Two. Dieser Zusammenschluss wird als Football League bezeichnet. Grob gesagt ist die Football League der Unterbau der englischen Premier League. Gegründet wurde die Football League übrigens im Jahr 1888. Es galt als das erste Ligakonstrukt überhaupt. Allerdings enthielt es bis 1992 die First Division, die sich dann, nach einem Bruch, aus der Football League heraus spaltete und sich in die eigenständige Premier League umbenannte.

Hier noch einmal ein kurzer Überblick: Premier League (1.Liga) – Football Championship(2.Liga) – Football League One (3.Liga) – Football League Two (4.Liga) Alle Ligen sind eingleisig – d.h das ganze Land, ob Nord oder Süd können gegeneinander spielen.

Die Football League One

Gespielt wird seit Jahren mit 24 Mannschaften – jede Mannschaft kommt somit auf 46 Ligaspiele. Die ersten beiden Mannschaften steigen direkt in die Football Championship auf. Die Mannschaften, die am Ende der Saison auf den Rängen 3-6 liegen, haben aber auch noch die Möglichkeit in die zweithöchste Klasse aufzusteigen. Hierzu bestreite der drittplatzierte gegen den sechstplatzierten, sowie der viertplatzierte gegen den fünftplatzierten zwei Halbfinalspiele (Hin/Rückspiel).  Die Sieger der beiden Halbfinals treffen dann in einem Aufstiegsfinale aufeinander – das Spiel findet auf neutralen Platz, i.d.R im Wembley Stadion oder in Old Trafford (Manchester) statt. Der Sieger spielt dann nächstes Jahr in der zweithöchsten englischen Spielklasse. Das Finale erfreut sich meist eines großem Zuschauer Interesse, letztes Jahr besuchten ca. 49.000 Zuschauer das Finale zwischen Huddersfield Town und Peterborough United.  Die Abstiegsregelung ist dagegen einfach – die letzten vier gehen in die League Two. Das Zuschauer Interesse ist allgemein recht groß – durchschnittlich strömten diese Saison ca. 19.000 Zuschauer zu den beiden Vereinen aus Sheffield (Wednesday und United). Auch durchschnittliche Drittligisten kommen auf einen Schnitt von etwa 8000 Zuschauern.

Die Medienrechte

Im Jahre 2007 wurde ein TV Vertrag im Wert von 264 Millionen Pfund abgeschlossen, gültig über drei Jahre im Zeitraum zwischen 2009-2012. Dieser TV Vertag enthält Spiele der gesamten Football League (Ligen 2-4), die Spiele des Carling Cups und der Johnstone’s Paint Trophy. Jeder Club erhält ca. 1,2 Millionen Pfund (auch in der League One) durchschnittlich pro Saison. Abhängig vom Weiterkommen in den einzelnen Pokalen bzw. dem erfolgreichen Abschneiden in der Liga, ist ein höheres Einkommen aber dennoch möglich. Live Spiele in der League One werden gelegentlich gezeigt, meist allerdings nur attraktive Top Duelle oder brisante Derbys. Sky Sports News und die lokalen BBC Sender senden aber eine Zusammenfassungen der Spiele zeitnah im Free TV. Lokale Radiosender (z.B. BBC Radio London) berichten weiter in Live Ausschnitten von den Spielen.

Fazit

Insgesamt ist die Football League One eine finanziell sehr profitable Liga. Sie ist bei den Fans weitestgehend akzeptiert. Auch bietet sie eine Spannung bis zum Schluss, da auch der sechstplatzierte immer noch die Möglichkeit besitzt, den Aufstieg anzustreben. Die Vereine können auf Grund der Vielzahl an Spielen eine Menge Geld durch Zuschauereinnahmen und Merchandising generieren. Allerdings bedarf es hier auch einen breiteren Kader, als diesen, den wir aus Deutschland kennen, um das Pensum an Spielen erfolgreich zu gestalten.

Fotos: Regensburg1889.de

 

   

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