Osnabrück in Aalen: Wer hat das Pokal-Dilemma verarbeitet?

Auch wenn die Spielansetzung ebenso wie die Terminierung des Spieltages schon Wochen vor Saisonstart feststand, ist es doch kurios, dass am heutigen Freitagabend der VfR Aalen den VfL Osnabrück gastiert (19 Uhr, live im Ticker bei liga3-online.de). Beide Mannschaften agierten noch vor wenigen Tagen im DFB-Pokal und hätten beide das Weiterkommen verdient gehabt. Doch nun gilt es sowohl für die Schwarz-Weißen als auch für die Niedersachsen, das eigene Pokal-Aus zu verarbeiten und im Ligabetrieb im dritten Anlauf endlich den ersten Sieg einzufahren.

Aalener Elfmeterprobleme, Osnabrück mit Spielabbruch

Zu entscheiden, welche Art des Ausscheidens brutaler ist, ist nicht leicht: Der VfR Aalen rang dem 1.FC Nürnberg aufopferungsvoll über 120 Minuten ein torloses Unentschieden ab, doch dem Team von Peter Vollmann versagten bekanntermaßen vom Elfmeterpunkt die Nerven. Obgleich Torhüter Daniel Bernhardt über sich hinauswuchs und sogar drei Strafstöße abwehrte, mussten die Aalener mit lediglich einem erzielten Treffer aus fünf Versuchen die Segel streichen. Der VfL Osnabrück kämpfte gegen den schier übermächtigen Gegner RB Leipzig ebenfalls bis zum Umfallen und ging sogar nach wenigen Sekunden durch Halil Savran in Führung. Bis zur 70. Minute stand dem Weiterkommen nichts im Wege, dann wurde Schiedsrichter Martin Petersen von einem Feuerzeug am Kopf getroffen, das aus der Osnabrücker Kurve geflogen kam. Die logische Konsequenz: Spielabbruch nach 70 Minuten.

Vollmann: "Tanz auf der Rasierklinge“

Sportlich wissen derweil beide Mannschaften noch nicht wirklich, wie sie in der Liga angekommen sind. Zwei Spiele, zwei Unentschieden – so die Bilanz auf der Ostalb wie an der Bremer Brücke. Peter Vollmann auf Aalener Seite sieht weder im Saisonstart noch im unglücklichen Pokal-Aus beider Clubs ein Indiz dafür, wie das Spiel verlaufen wird: "Es wird wie immer anfangs über die körperliche Intensität gehen, zudem erwartet uns ein komplett offenes Spiel. Jeder ist in der Lage, es dem anderen unglaublich schwer zu machen – so auch Osnabrück. Das wird ein Tanz auf der Rasierklinge." Wichtig sei zudem vor allem, den Kopf wieder klar zu bekommen und das Vergangene zügig abzuhaken. Auch ein bis zwei personelle Wechsel werden von Vollmann im Vergleich zur Startelf gegen Nürnberg nicht ausgeschlossen.

Walpurgis: "Frust in positive Energie umwandeln“

Auch Maik Walpurgis hat auf Osnabrücker Seite eine Menge aufzuarbeiten: Trotz hervorragender kämpferischer Leistung wurde der Mannschaft der Pokalerfolg von der einen auf die andere Minute genommen. "Wir wollen den Frust in positive Energie wandeln und eine geschlossene und leidenschaftliche Mannschaftsleistung abliefern", gab Walpurgis im Interview auf der VfR Aalen-Homepage bekannt und vertraut dabei vollends auf das Potenzial seiner Spieler, die in Aalen endlich den ersten Saisondreier einfahren sollen: "Nicht zuletzt die Leistung gegen Leipzig hat gezeigt, zu was wir in der Lage sind. Wir wollen die Leidenschaft und den Kampfgeist aus der Partie jetzt auch in den Liga-Alltag transportieren.“

 

   

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