Chemnitzer FC: Freistoßtor sorgt für Dejá-vu
Der Chemnitzer FC hat sich beim FC Energie Cottbus den ersten Dreier der noch jungen Drittliga-Saison gesichert. Im Cottbusser Stadion der Freundschaft bezwangen die Himmelblauen die bis dato noch verlustpunktfreien Lausitzer Dank eines Freistoßtreffers von Anton Fink (76.) und kletterten auf den siebten Platz.
Der Ball liegt bereit, die Nerven aller Akteure auf und neben dem Platz sind gespannt wie Drahtseile. Die Ausführung eines Freistoßes gilt es noch unbeschadet zu überstehen, der Auswärtssieg scheint zum Greifen nahe. Doch der Ball landet weder in der 9,15 m entfernt postierten Freistoßmauer, noch in den Händen des Schlussmannes, sondern findet den Weg geradewegs in die Maschen des CFC-Tores. Während das Stadion kocht, herrscht bei den mitgereisten Gästefans lähmendes Entsetzen ob des Last-Minute-Ausgleichstreffers durch Ronny Garbuschewski. Fast fünf Monate sind seither vergangen und es war an der Zeit, sich für den unnötigen Punkteverlust vom 21. März dieses Jahres zu revanchieren. Und wie könnte diese Revanche besser genommen werden, als ebenfalls mittels Freistoßtor. Das muss sich zumindest manch einer der gut 1.000 Gästefans an diesem Samstag gedacht haben, als sich Anton Fink in der 76. Minute das runde Leder an der Strafraumkante zurechtlegte. Sturmkollege Frank Löning tippte kurz an und Fink versenkte das Spielgerät flach in die rechte Ecke. Das Dejá-vu war perfekt. Doch anders als noch im Frühjahr, war es diesmal der Gästeblock, der komplett aus dem Häuschen war und gute 15 Minuten später den ersten Saisonsieg beklatschen durfte.
Ballverluste lähmen Spielaufbau
"Wir hatten viele einfache Ballverluste, die es dem Gegner immer wieder leicht machten, ins Spiel zu finden“, fasste Karsten Heine das Spiel seiner Mannschaft in Halbzeit eins zusammen. Schwerfällig und ideenarm zeigte man sich in den ersten 45 Minuten. Der bisherige Tabellenführer Energie Cottbus, wusste daraus aber kein Kapital zu schlagen. Stefan Krämer attestierte seiner Mannschaft dennoch eine gute Leistung. "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, waren da sehr präsent und haben die deutlich klareren Chancen gehabt“, so der Coach der Gastgeber. Sein Gegenüber musste derweil mit seiner Mannschaft etwas härter ins Gericht gehen. "Wir wissen natürlich, dass wir in der ersten Halbzeit doch defensiv arg gefordert waren. Unser Offensivspiel war zu pomadig und ohne Zielstrebigkeit“, so Heine. Eine deutlich bessere Vorstellung bot seine Mannschaft hingegen nach dem Seitenwechsel, als mit Christian Cappek für Alexander Nandzik eine zusätzliche Verstärkung für die Außenbahn ins Spiel geworfen wurde. Doch nicht Cappek, sondern Ofosu war es letztendlich, der mit einem unwiderstehlichen Dribbling den Führungstreffer einleitete. Der flinke Wirbelwind konnte kurz vor dem Strafraum von Robin Szarka nur noch per Foul gestoppt werden. Mit Gelb war Szarka als letzter dabei Mann noch gut bedient. Die Strafe folgte dennoch auf dem Fuß, denn es kam, wie es kommen musste. Frei nach dem Motto „Wenn schon aus dem Spiel heraus nichts passiert, muss eben ein Standard herhalten“, so die Devise. Anton Fink beherzigte diese gerne und bescherte seinem Trainer einen gelungen Nachmittag. "Wir sind froh über diese drei Punkte!“, durfte sich Karsten Heine über den ersten Saisonsieg freuen.