Neitzel: "Haben schreckliche erste zwanzig Minuten gespielt"
Am vierten Spieltag musste sich Holstein Kiel auswärts dem Chemnitzer FC mit 2:4 geschlagen geben. liga3-online.de zeigt an drei Punkten auf, wieso für die Störche in Chemnitz nichts zu holen war.
Störche rennen nach „schrecklicher“ Anfangsphase hinterher
Im NDR-Interview analysierte Trainer Karsten Neitzel die Niederlage so: "Wir haben schreckliche erste zwanzig Minuten gespielt, danach haben wir aber ein sehr, sehr gutes Auswärtsspiel gemacht.“ In der Tat war Holstein Kiel gerade zu Beginn der Partie mit den wuchtigen Angriffsbemühungen der Himmelblauen aus Chemnitz überfordert. Beim frühen Rückstand setzte Anton Fink nach einem langen Ball in die Spitze Frank Löning in Szene, der überlegt in die Box flankte, wo Reagy Ofosu das Kopfballduell gegen den zehn Zentimeter größeren Rafael Czichos gewann – 0:1 (14.). Der CFC operierte viel mit langen Bällen, setzte dann robust nach – und stellte die eigentlich ebenfalls körperlich starken Kieler so vor Probleme. Beispielhaft dafür ist die Entstehung des zweiten Gegentreffers: Nach einem langen Abschlag von Kevin Kunz gewann Löning das Kopfballduell gegen Hauke Wahl und verlängerte in den Lauf von Fink, der seinen Körper geschickt gegen Marlon Krause ein- und diesen damit außer Gefecht setzte. Der Rest ist der individuellen Klasse von Fink geschuldet, der noch den herbeieilenden Czichos ins Leere laufen ließ, Niklas Jakusch im Kasten war anschließend chancenlos (16.).
Pech für Holstein: Regulärer Treffer nicht gegeben
In der 30. Minute hatten die Störche dann Pech, dass Schiedsrichter Timo Gerach einem regulären Treffer die Anerkennung versagte. Marc Heider hatte aus halblinker Position abgezogen, Keeper Kunz konnte den Ball nur nach vorne abwehren, wo er CFC-Verteidiger Kevin Conrad ans Schienbein sprang und von dort aus Richtung Torlinie trudelte. Zwar setzte Conrad energisch nach, konnte den Ball aber erst hinter der Linie erwischen, wie die Fernsehbilder auflösten.
Es spricht für den Charakter der Kieler, dass die Mannschaft in der Folge noch eine Schippe drauflegte und sich durch den Anschlusstreffer von Fabian Schnellhardt nach Vorarbeit des früh eingewechselten Manuel Schäffler noch vor der Halbzeit belohnte (44.).
Chemnitz im richtigen Moment hellwach
Im zweiten Durchgang wirkte es lange Zeit so, als könne Kiel die Partie noch drehen. Die Störche waren spielbestimmend, hatten aber Pech, dass CFC-Schlussmann Kunz etwa bei einem Distanzschuss von Schnellhardt hervorragend reagierte (49.). Chemnitz zog sich etwas zurück, war aber im entscheidenden Moment wieder das cleverere Team an diesem Nachmittag: Ofosu ließ beim ersten wirklichen Angriff der Chemnitzer in Halbzeit zwei erst Czichos stehen und zog dann in Richtung Strafraum, wo er von Kiels Kapitän Krause zu Boden gerissen wurde – Elfmeter. Eine Aufgabe für Fink, der mit Gewalt und Präzision den dritten CFC-Treffer erzielte (72.). Die KSV musste anschließend hinten aufmachen und wurde eiskalt ausgekontert: Löning hatte wenig Mühe freistehend vor Jakusch auf 4:1 zu erhöhen (83.).
Zwar verkürzte nur eine Minute später Czichos per Kopf nach einem Schnellhardt-Freistoß auf 2:4, zu mehr allerdings langte es für die Störche in Chemnitz nicht mehr.