Polizei überlastet: NOFV denkt über Spielverlegungen nach
Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) denkt aufgrund der gestiegenen Arbeitsbelastung der Polizei in Sachsen über Spielverlegungen nach. Grund dafür ist die aktuelle Flüchtlingsproblematik, die die Beamten neben der Absicherung von Risikospielen zusätzlich fordert. Den Vorschlag, die Vereine könnten selbst für die Sicherheit außerhalb der Stadien sorgte, lehnte der Verband derweil ab.
"Thema Flüchtlinge kommt vor dem Fußball"
Der Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland reißt derzeit nicht ab. Allein am vergangenen Wochenende trafen erneut mehrere Tausend Asylsuchende ein. Die hohe Anzahl der Flüchtlingen lässt derzeit vor allem die Polizei am Limit arbeiten. Neben Demonstrationen für und gegen Asylunterkünfte müssen auch Bahnhöfe sowie die Unterkünfte selbst von den Beamten geschützt werden. Da die Polizisten in Sachsen aufgrund der gestiegenen Arbeitsbelastung dann jedoch bei Fußballspielen fehlen, denkt der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) nun über Spielverlegungen nach. "Wir als Fußballverband müssen uns ganz einfach dieser Sache beugen und mit der Polizei zusammenarbeiten und gemeinsam Lösungen finden, dass die Spiele stattfinden können", erklärt NOFV-Sicherheitsbeauftragte Lutz Mende im "MDR". Demnach komme das Thema Flüchtlinge vor dem Fußball. Betroffen wären wohl vor allem sogenannte Risikospiele. Um welche Partien es sich konkret handeln könnte, sagte Mende allerdings nicht. Neben Sachsen könnten auch andere Bundesländer betroffen sein.
Verein können nicht selbst für die Sicherheit sorgen
Zuvor hatte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) die Polizeipräsenz bei Fußballspielen hinterfragt: "Ist es dann immer notwendig, im Prinzip zweit- oder drittklassige Fußballspiele noch mit Polizeihundertschaften abzusichern oder werden wir uns dann dem demokratischen Grundrecht der Versammlungsfreiheit zuwenden?" Offenbar konnten bei den Ausschreitungen im sächsischen Heidenau vor drei Wochen nicht genügend Beamte eingesetzt werden, da diese für Risikospiele abgestellt waren. Daraufhin kam aus verschiedenen Richtungen der Vorschlag auf, die Vereine könnten selbst für die Sicherheit vor und in den Stadien sorgen. Dieser Überlegung erteilte Mende jedoch eine Absage: "Für die Sicherheit im öffentlichen Raum ist selbstverständlich die Polizei zuständig." Nur innerhalb der Stadien würden die Vereine die Verantwortung tragen können.