VfL Osnabrück: Bitterer Rückschlag in Magdeburg

Die Unberechenbarkeit des Fußballs hat der VfL Osnabrück am Dienstagabend mit voller Härte zu spüren bekommen: Nach drei Siegen in Folge sprach vieles für die Elf von Joe Enochs, die beim personell arg gebeutelten 1. FC Magdeburg antrat. Umso mehr Fragen werden nach der deutlichen 0:3 (0:0)-Niederlage aufgeworfen.

Vorweg: Natürlich hätte das Ergebnis vor 15.300 Zuschauern in der MDCC-Arena ganz anders ausfallen können. Speziell in der ersten Halbzeit besaßen die lila-weißen Gäste durchaus Möglichkeiten, ihrerseits die Führung zu erzielen. Sieben Minuten dauerte es nur, bis Marcos Alvarez das erste Mal frei vor Jan Glinker im FCM-Tor auftauchte – und am Routiniert scheiterte. Nach einer guten halben Stunde war erneut Alvarez beteiligt, als er Halil Savran bediente. Auch dieser konnte jedoch den wieder einmal aufmerksamen Glinker nicht überwinden. Leichtes Oberwasser besaß der VfL durchaus – doch zur Pause sollte sich dies nicht auf dem Papier abzeichnen. Zufrieden konnten alle Beteiligten in Niedersachsen dennoch sein, denn die Siegchancen waren durchaus weiterhin vorhanden.

Pisot: "Bis zur Führung war der Gegner gar nicht im Spiel“

Was sich jedoch speziell zu Beginn der zweiten 45 Minuten in der Arena abspielte, das konnte sich kaum jemand so wirklich erklären. Ausgangspunkt war der frühe Treffer der Gastgeber – Marius Sowislo war nach einem der zahlreichen langen Einwürfe von Jan Löhmannsröben plötzlich frei im Strafraum aufgetaucht und hatte den Ball präzise ins rechte untere Eck geschoben (48.). Diesen Rückstand verkraftete der VfL nicht, der in der Folge den kompletten Zugriff auf das Spiel verlor. "Wir haben Magdeburg eine Halbzeit klar beherrscht und verlieren nach dem Gegentor den Faden“, zeigte sich auch Verteidiger David Pisot gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zerknirscht und erkannte richtig: "Bis zur Führung war der Gegner gar nicht im Spiel.“ Was folgte, war ein einziges Desaster aus Osnabrücker Sicht: Torjäger Christian Beck erhielt gleich zwei Mal die Freiheiten, die ein solcher Stürmer eigentlich nicht erhalten darf, und nutzte dies zu teils wunderschönen Toren (61./73.).

Schwäbe verhindert Schlimmeres

Schlussendlich war es sogar Torhüter Marvin Schwäbe zu verdanken, dass das Ergebnis nicht in einem Debakel endete: In der Schlussphase musste sich der von der TSG Hoffenheim ausgeliehene Goalie gleich mehrere Male beweisen, hielt die Niederlage aber in einem noch akzeptablen Rahmen. Die Frustration bei Spielern wie Anhängern war trotzdem dementsprechend groß: Auch Kim Falkenberg war enttäuscht über die eigene Leistung. Er blickte aber nach dem Spiel wieder nach vorn: "Das Schöne ist, dass wir in ein paar Tagen schon wieder spielen. Und der Weg unter dem neuen Trainer zeigt in die richtige Richtung“, gab der Außenverteidiger bekannt, der überraschend den Vorzug vor dem zuletzt unter Enochs Leitung auftrumpfenden Lars Bleker erhalten hatte. Leichter wird es jedoch nicht: Am kommenden Wochenende reist der VfL zum Ligaprimus Dynamo Dresden.

   

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