Aalen: Rückschlag in Dresden muss schnell verdaut werden
Dass dem VfR Aalen um Trainer Peter Vollmann ein schweres Auswärtsspiel beim ungeschlagenen Tabellenführer bevorstehen würde, das wusste jeder. Doch dass die Baden-Württemberger mit 0:4 (0:2) unter die Räder geraten, das hätten längst nicht alle erwartet. Nun muss das Spiel schnell aufgearbeitet werden.
Problematisch war in Sachsen: Bevor die Schwarz-Weißen ihren Matchplan so wirklich aufziehen konnten, war es auch schon wieder vorbei mit dem ausgeglichenen Spielstand: Sinan Tekerci brauchte gerade einmal 59 Sekunden, um durch eine wenig sortierte Aalener Hintermannschaft durchzustoßen und eine Kreuzer-Hereingabe in das kurze Eck zu schieben – ein Schock für den VfR, der aber seinerseits durch Dominick Drexler schnell hätte egalisieren können. Doch Drexler scheiterte an Blaswich (4.). Hätte der Ball den Weg ins Netz gefunden – das Spiel wäre möglicherweise noch gekippt. Aber hätte, wenn und aber: Fortan suchte nur noch ein Team den Zug zum Tor, und wurde von der Vollmann-Elf nur selten daran gehindert: die SG Dynamo Dresden.
Ungewohnte Nachlässigkeiten in der Defensive
Dabei lud Aalen die Gastgeber immer wieder zu großen Möglichkeiten ein – eine Rarität der bis Sonntagmittag gemeinsam mit den Würzburger Kickers und Erzgebirge Aue besten Defensive der Liga. Schon Michael Hefele erhielt beim 2:0 nach 35 Minuten ungewohnte Freiheiten im gegnerischen Sechzehner, sodass der Innenverteidiger den Ball mit einem präzisen Rechtsschuss ins linke Eck beförderte. In der Folge suchte Dynamo weiter den Weg nach vorn und drückte die von gut 200 mitgereisten Fans begleiteten Gäste weiter in die Defensive und zwangen sie zu Fehlern: Selbst der sonst so sichere Daniel Bernhardt im Kasten patzte (49.), doch erst ein weiteres schwaches Abwehrverhalten sollte die endgültige Entscheidung besorgen: Beim 0:3-Treffer durch Pascal Testroet überstieg der nicht gerade durch Größe punktende SGD-Akteur die komplette Defensive der Süddeutschen und nickte ein. Ein ungewohntes Spiel für die Anhänger des VfR, denn derart zerfiel das Team selbst zu Zweitliga-Zeiten nur selten.
Nächstes schweres Spiel steht vor der Tür
Zumal die SGD trotz des Vorsprungs weiterhin den Kasten von Bernhardt munter bestürmte und weitere Abschlüsse verzeichnete: Dieser erlebte einen mehr als frustrierenden Tag, denn selbst wenn die Bälle von ihm abgewehrt worden, schob ihn wie beispielsweise Andreas Lambertz einfach der Nächste in die Maschen (62.). Die Gegenwehr der Aalener war dabei schon lange gebrochen, was auch Peter Vollmann Kopfzerbrechen bereiten sollte: Ein einmaliger Aussetzer des sonst so stabilen Betons von der Ostalb? Schon am kommenden Samstag gastiert mit dem SC Preußen Münster der derzeit zweitbeste Sturm der Liga in der Scholz-Arena, zudem sind die Adlerträger bisher auf fremdem Geläuf noch ungeschlagen. Eine harte Nuss für den VfR Aalen, bei dem es für Trainer Vollmann wie Außenverteidiger Thorsten Schulz ein Wiedersehen mit dem alten Verein gibt.