Der 12. Spieltag: Dynamo in Rostock – Krisenduell in Cottbus

Das ging wahrlich schnell: Die Saison ist gerade einmal gut zwei Monate alt, doch durch mehrere englische Wochen geht die Dritte Liga bereits in ihren zwölften Durchgang. Und der bietet gleich einen Kickstart am Donnerstagabend, wenn sich der Chemnitzer FC und RW Erfurt gegenüberstehen. Damit aber nicht genug: Auch Kiel gegen Magdeburg am Freitagabend sowie Rostock gegen Dresden am Samstagnachmittag stellen Partien mit großem Potenzial dar. Daneben erleben wir ein kleines Derby auf der Waldau, ein Spitzenspiel auf der Ostalb und vieles mehr. liga3-online.de blickt für euch auf den 12. Spieltag.

Begleitet von einer ungewohnten Anstoßzeit gastiert Rot-Weiß Erfurt beim Chemnitzer FC: Gut 150 Kilometer haben die Thüringer bei der kurzen Reise ins Nachbarland Sachsen vor sich – da werden sicherlich einige Anhänger dem Weg der Spieler folgen. Zuletzt präsentierte sich RWE aber auswärts noch nicht tauglich für Ostduelle, alle drei Spiele (Magdeburg, Dresden, Halle) wurden knapp verloren. Der CFC ist dagegen momentan im Formloch, und das trotz vier Punkten aus den letzten zwei Spielen. Spielerisch ist das äußerst dürftig, was die Elf von Karsten Heine auf den Platz bringt, das haben auch die Anhänger längst erkannt. Werden die Himmelblauen erneut von Pfiffen quittiert oder schaffen sie am Donnerstagabend die Wende zum Guten?

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Freitagabend heißt auch an diesem Spieltag für den 1. FC Magdeburg: Matchtime! Dieses Mal geht es zu Holstein Kiel an die Ostsee – ein gutes Omen für Jens Härtel und Co.? Zuletzt holte man immerhin einen Punkt bei Hansa Rostock, darauf folgte das Remis gegen Energie Cottbus. Zwar ist der letzte Sieg schon ein paar Spiele vergangen, doch der FCM ist weiterhin voll im Soll. Nun gilt es allerdings, die erneute Verletzung von Routinier Lars Fuchs auszubügeln. Stichwort Verletzungen: Lange knabberte auch Holstein Kiel an Verletzungen seiner Stammspieler, nun hat sich die Elf von Karsten Neitzel offenbar gefangen. Das Problem dabei: Die Spiele verlaufen selten spektakulär, drei der letzten vier Spiele endeten torlos. Positiv daran verbleibt, dass die Defensive an der Kieler Förde endlich stabilisiert wurde.

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Rostock gegen Dresden, das ist ein Drittliga-Vergleich, der vor Superlativen nur so strotzt: Ob Titel, Mitglieder oder Stadiongröße – wohl keiner toppt die beiden Vereine. Leider zeigten sich Teile der Rostocker Anhänger (genau wie die Gästefans) im letzten Duell gegen Magdeburg von ihrer unschönen Seite, sodass sich der Verein gezwungen sah, die Südtribüne erneut zu schließen. Ein herber Rückschlag für die tolle Stimmung, die in diesem Duell erwartet werden kann. Die Frage ist: Kann Rostock die unglaubliche Dresdener Serie von elf ungeschlagenen Spielen beenden? Das letzte Spiel im Ostseestadion gewann jedenfalls Dresden mit 3:1, der frisch von einer langwierigen Verletzung genesene Matthias Fetsch erzielte alle drei Treffer.

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Ein ziemlich interessantes Spiel erwartet die Zuseher im Kölner Südstadion: Fortuna Köln ist endgültig in der Krise angekommen, stellt die schwächste Defensive der Liga und verlor jüngst auch noch gegen den bis dato abgeschlagenen Letzten aus Stuttgart. Ein äußerst hartes zweites Drittligajahr steht am Rhein bevor, springt man nicht bald wieder auf den Siegerzug auf. Der kommende Gegner stammt aus Würzburg und sieht sich nun einem merkwürdigen Zwiespalt entgegen: Bisher verteidigten Bernd Hollerbachs Mannen erbittert das eigene Tor – doch lohnt es sich nicht vielleicht, gegen die 26-Gegentore-Verteidigung der Fortunen auch auswärts auf Sieg zu spielen? Mit stetigen Unentschieden kommen die Kickers zumindest nicht voran, dies zeigt die Tabelle eindeutig.

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So ähnlich, und doch so verschieden sind die beiden Teams aus Bremen und Mainz: Beide Truppen sind blutjung, doch die Mainzer haben sich im vergangenen Jahr akklimatisiert und mischen die Dritte Liga nun gehörig auf. Sollten sie sogar das erste Reserveteam der Drittliga-Geschichte werden, das einen der ersten drei Plätze belegt und daher für den Aufstieg aus der Wertung fällt? Möglich erscheint es zum aktuellen Zeitpunkt durchaus. Für Werder Bremen II geht es derweil einzig und allein um den Klassenerhalt – und dafür braucht es zuallererst den ersten Sieg seit nunmehr zehn Spielen. Was für eine schlimme Bilanz für die Nordlichter.

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Im Haller Erdgas-Sportpark stehen sich zwei traditionsreiche Mannschaften gegenüber, die jedoch in den letzten Jahren nicht sonderlich oft aufeinandertrafen: Während der HFC vermehrt in der vierten Liga und seit nunmehr einigen Spielzeiten konstant in Liga 3 anzutreffen ist, hielten sich die Veilchen lange im Bundesliga-Unterhaus, müssen nun aber eine Etage tiefer neustarten. Der Anfang ist in jedem Fall geglückt, Pavel Dotchevs Elf steht auf Platz 4! Und das tatsächlich mit der zweitschwächsten Offensive der Liga. Das hat es wohl auch noch nicht oft gegeben. In Halle ärgern sich indes viele noch immer über die jüngste Niederlage in Mainz. Gerne würde man den Aufwärtstrend fortsetzen und das Mittelfeld nach schwachem Saisonstart langsam, aber sicher überbrücken.

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Das Spitzenspiel des Spieltags steigt wohl in der Aalener Scholz-Arena, wo der Sechste auf den Zweiten trifft. Mit einem dreifachen Punktgewinn in Dresden hätte sich der VfR um den Ex-Preußentrainer Peter Vollmann gar auf Rang 3 hieven können. So braucht es nun den Heimsieg, um den direkten Kontakt zur Spitze zu halten. Gegen die Adlerträger ist dies jedoch momentan keine leichte Aufgabe. Sechs Spiele ungeschlagen, noch kein Auswärtsspiel der Saison verloren – die Bilanzen lesen sich gut für Ralf Loose und seine Mannschaft. Zwar spricht in Münster in diesem Jahr niemand vom Aufstieg, aber von Spiel zu Spiel zeigt sich mehr: Das Potenzial ist dem Verein von der Hammer Straße (mal wieder) nicht abzusprechen.

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Ein Derby hat der Spieltag auch noch parat: Auf der schwäbischen Alb geben sich die Stuttgarter Kickers und die SG Sonnenhof Großaspach die Ehre. Überraschend ist dabei, dass die Großaspacher sogar drei Ränge vor den vermeintlich favorisierten Blau-Weißen aus dem Stuttgarter Süden stehen. Eine bärenstarke Saison haben Rüdiger Rehm und Co. bisher erwischt, während in Degerloch nach drei sieglosen Spielen die Ernüchterung ein Stück weit Einzug hält, denn dadurch hat sich der Rückstand auf die direkten Aufstiegsränge auf sechs Punkte vergrößert. Ist dies vielleicht die Gelegenheit für die SGS, den nächsten Coup zu landen?

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Nichts für schwache Nerven ist der VfL Osnabrück in diesen Wochen. Offensiv wirkt die Elf von Joe Enochs zwar durchaus gefährlich und kreativ, doch die Defensive macht Sorgen: Zehn Gegentreffer in vier Spielen sprechen Bände, darüber hinaus wurde keines dieser Spiele mehr gewonnen. Heißt für Lila-Weiß: Gegen die Stuttgarter Reserve sicherer auftreten, damit der Abstand zu den unteren Rängen wieder größer wird. Die VfB-Youngster haben allerdings mit einem deutlichen 3:0-Sieg über Fortuna Köln Selbstvertrauen getankt und werden die Punkte nicht auf dem Tablett servieren. Das kann eine durchaus unangenehme Partie für die Gastgeber werden, zumal die Osttribüne, die Heimat der aktiven Fans, aufgrund des Feuerzeug-Wurfes im Spiel gegen RB Leipzig geschlossen bleiben muss.

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Den Krisengipfel der Woche haben sich die Ersteller der Spielpläne für den Sonntag aufgespart: Aus zwei Teams, die mindestens dem erweiterten Kreise der Aufstiegsanwärter zuzuordnen sind, ist das Duell des 17. und des 16. geworden. Die Gäste aus Wiesbaden kämpfen mit einer Negativserie von vier Sieglos-Spielen, während die Lausitzer gar auf neun Spiele in Folge kommen. Vom Tabellenführer in den Abstiegskampf binnen weniger Wochen – die Anhänger der Rot-Weißen erleben derzeit einen kaum enden wollenden Albtraum. Nun gut: In Magdeburg war Neu-Trainer Vasile Miriuta schon nah am erlösenden Sieg, ehe ein äußerst umstrittener Elfmeter alle Hoffnungen in der Nachspielzeit zerstörte. Wer beendet seinen Krisenlauf und wer bleibt im Keller?

 

   

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