1:3-Niederlage: Hansa scheitert an Dynamos Effektivität

"Das war ein hartes Stück Arbeit“, sagte Dresden-Coach Uwe Neuhaus rückblickend auf den 3:1-Erfolg seines Teams in Rostock. Trotz des Lobes der Gäste tritt der F.C. Hansa Rostock weiterhin auf der Stelle und ist seit nunmehr acht Spielen in Serie sieglos.

Gleich fünf Ausfälle musste Cheftrainer Karsten Baumann am 12. Spieltag kompensieren. Aleksandar Stevanovic, der sich erneut das Kreuzbandriss riss, Sperren von Michael Gardawski, Marco Kofler und Marcel Gottschling und der kurzfristige Ausfall von Defensivspezialist Matthias Henn zwangen Baumann im Vorfeld zu einigen Umstellungen. Dennoch machten die Hanseaten trotz der großen personellen Sorgen in der ersten Hälfte den Gästen das Leben schwer. "Wir hatten gerade vor der Pause viele gute Situationen, wo wir den Gegner bedrängt, zu Fehlern gezwungen  und den Ball gewonnen haben. Bei ein paar guten Möglichkeiten, agierten wir dann aber zu zögerlich“, betrachtete Baumann die erste Halbzeit. So war es erneut ein Standard, der Dynamo in Führung brachte. Die Gäste, die schon in den vergangenen Spielen Standardsituationen äußerst effektiv für sich nutzten, gingen nach einem Freistoß und dem anschließenden Kopfball durch Hartmann in Führung.

Hansa rennt Führung lange hinterher

Nach der Pause machten sich der Aufwand der ersten Hälfte und der Kräfteverschleiß der vergangenen Wochen bei der Kogge deutlich bemerkbar. Hansa störte nicht mehr so konsequent und entwickelte kaum noch Druck auf die Gäste. "Wir waren dann auch einfach läuferisch nicht mehr in der Lage, es so gut zu machen wie in Halbzeit eins. Die beiden letzten Tore haben wir quasi dem Gegner geschenkt“, fasste Baumann das Eigentor von Christian Dorda in der 75. Minute und das 1:3 in der Nachspielzeit zusammen. Der Anschlusstreffer in der 90. Minute durch einen wuchtigen Kopfball von José-Alex Ikeng ließ nur für rund zwei Minuten Hoffnung aufkeimen, bevor die Dresdner endgültig den Sack zu machten. "Heute hat die Effektivität der Dresdner uns geschlagen“, brachte es Baumann kurz und knapp auf den Punkt.

Jänicke: Müssen endlich mal wieder ins Tor treffen!

Zugute halten muss man den Rostockern, dass sie sich nicht von den Führungsquerelen der vergangenen Tage anstecken lassen haben und zumindest in der ersten Hälfte konsequent ihr Spiel durchzogen, obwohl das Chaos in vielen Köpfen und rund um die Partie allgegenwärtig war. "Wir haben es versucht, von dem Team fernzuhalten, aber so ganz gelingt das natürlich nicht. Wir müssen uns dennoch auf unser Training und auf unser Spiel konzentrieren und hoffen, dass alle anderen Protagonisten das wieder hinkriegen“, erklärte Baumann im Interview. Trotz der guten ersten Halbzeit rutschten die Rostocker mit der Niederlage auf den 15. Tabellenplatz und warten nunmehr seit acht Spielen auf einen Sieg. "Man hat heute gesehen, warum Dresden an Platz eins steht. Sie sind einfach konsequenter vor dem Tor und brauchen kaum Chancen. Aber wir müssen endlich auch mal wieder ins Tor treffen und nicht daneben“, sagte ein etwas ratlos wirkender Tobias Jänicke abschließend.

Durch die Länderspielpause hat Hansa nun wieder etwas Zeit, die leeren Akkus aufzuladen und die Blessuren zu pflegen, bevor sie am 10. Oktober im Achtelfinale des Landespokals gegen den Bölkower SV antreten und in der Woche darauf nach Münster reisen.

 

   

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