Zwischenfazit Hansa Rostock: Offensive ist das Sorgenkind

Nach zwölf Spieltagen belegt der F.C. Hansa Rostock mit 13 erzielten Punkten den 15. Tabellenplatz. Auch wenn man sich an der Ostsee zu Saisonbeginn bewusst zurückhaltend ins Sachen Saisonziel gab, fällt die sportliche Bilanz mit nunmehr zwei Siegen, sieben Unentschieden und drei Niederlagen eher durchschnittlich aus. Ein Zwischenfazit.

Hinten hui, vorne pfui

Nachdem die Hanseaten mit 68 Gegentreffern in der Vorsaison die schwächste Abwehr stellten und gleich neun Defensivspieler in der Sommerpause den Verein verließen, ist die Abwehr der Hanseaten nach zwölf Spieltagen wieder sattelfester geworden. Zwölf Gegentore kassierte die neu formierte Defensive um Dennis Erdmann, Matthias Henn, Maximilian Ahlschwede, Christian Dorda und Co. Nur fünf Teams der 3. Liga sind mit noch weniger Gegentoren besser als Hansa. Herausragender und wohl auch konstantester Spieler ist Rechtsverteidiger Ahlschwede. Der 25-Jährige verpasste zwar die beiden ersten Saisonspiele (Rot-Sperre aus der Vorsaison), entwickelte sich dann aber zum Leistungsträger und ist aus der Rostocker Abwehr nicht mehr wegzudenken.

Im Gegensatz zur Abwehr ist das große Sorgenkind der Hanseaten die Offensive. Nur elf Treffer erzielten die Rostocker in zwölf Spielen – zweimal davon trafen etatmäßige Stürmer (Julius Perstaller und Soufian Benyamina). Zu wenig, um in der ausgeglichenen 3. Liga mithalten zu können. Benyamina, der nach dem Ausfall von Marcel Ziemer und dem Weggang von Christian Bickel Ende August zu den Rostockern wechselte, scheint noch nicht richtig Fuß gefasst zu haben. Zudem fehlten ihm und seinen Sturmkollegen Selbstvertrauen und die nötige Entschlossenheit vor dem Tor. Viele hundertprozentige Chancen wurden in den vergangenen Partien leichtfertig liegengelassen. Hier besteht noch Handlungsbedarf.

Verletzungsmisere und Sperren verhindern nötige Konstanz

Das Krankenlazarett der Kogge ist prominent besetzt. Mit Marcel Ziemer fehlt seit Ende August wohl einer der wichtigsten Spieler in der Offensive. Der Sturmtank, der in der vergangenen Saison noch 15 Tore für die Hanseaten erzielte, ist seitdem vom Verletzungspech verfolgt. Durch eine Reizung des Bauchmuskels musste er bereits in der Vorbereitung mehrere Wochen pausieren, bis ihm nach einem Kurzeinsatz gegen Fortuna Köln eine Schambeinentzündung bis voraussichtlich Ende des Jahres außer Gefecht setzte. Bei Innenverteidiger Tommy Grupe und Mittelfeldakteur Aleksandar Stevanovic rissen erneut die Kreuzbänder, Markus Gröger laboriert seit Mitte August an einem Mittelfußbruch. Hinzu kamen Sperren nach Gelben, Gelb-Roten und Roten Karten, die Trainer Karsten Baumann mehrfach zu kurzfristigen Veränderungen in seinem Team zwangen.

Remiskönige und Heimschwäche

In sieben von zwölf Spielen teilten sich die Hanseaten mit ihrem Konkurrenten die Punkte – der eindeutige Bestwert in der laufenden Saison. Die Remiskönige der Liga agieren außerdem im heimischen Ostseestadion mit Ladehemmung. Nur einen Sieg sahen die Fans bislang zu Hause gegen Fortuna Köln (4:2). Dem gegenüber stehen die Niederlagen gegen Bremen II, die Stuttgarter Kickers und zuletzt gegen Dynamo Dresden, zweimal teilte man sich die Punkte.

Ein Sieg wird dringend benötigt

Hansas guter Start in die Saison inkl. der knappen Pleite im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern (4:5 n.E.) und ein Top-Zuschauerschnitt von mehr als 15.000 Besuchern pro Heimpartie überdecken nur noch wenig die Tristesse, die nach den vergangenen sieglosen Spielen Einzug hielt. Das Team von Karsten Baumann ist jetzt gefordert, schnellstmöglich einen Sieg einzufahren, um ein Abrutschen in die Abstiegszone – wie in der Vorsaison – zu verhindern.

   

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