VfL Osnabrück: Gelingt gegen Erfurt ein Sprung nach oben?
Die Tabelle der Dritten Liga ist besonders im Mittelfeld mal wieder eng wie selten. Schon mit zwei bis drei Siegen in Folge kann sich jedes Team schnell an die vorderen Plätze heranarbeiten. Mit einem erlösenden Auswärtssieg in Würzburg hat der VfL Osnabrück den Anfang gemacht. Können Joe Enochs und Co. diesen Dreier nun vergolden?
Rot-Weiß Erfurt gastiert am Samstag in der osnatel-Arena an der Bremer Brücke. Der Tabellenvierzehnte weist zwar lediglich drei Punkte weniger als der VfL auf, doch derzeit geht es bei RWE mal wieder drunter und drüber. Nach der enttäuschenden 0:2-Niederlage gegen Fortuna Köln sind die Abstiegssorgen schneller denn je zurückgekehrt an den Steigerwald, auch Trainer Christian Preußer wird in Frage gestellt. Ist der mit 31 Jahren jüngste Trainer im deutschen Profifußball reif für den Abstiegskampf? Während sich Fans zunehmend über einen Trainerwechsel Gedanken machen, sprach der Vorstand Preußer jüngst das Vertrauen aus. Dennoch dürfte eine Niederlage in Niedersachsen die Situation abermals drastisch verschärfen – theoretisch droht sogar der Sturz auf die unteren drei Ränge.
Perfekte Woche für den VfL?
Nach unten muss der VfL Osnabrück indes vorerst nicht mehr schauen. So knapp kann Fußball in Liga 3 sein – 80 Minuten lang deutete nämlich nicht viel darauf hin, dass die Lila-Weißen bei den Würzburger Kickers drei Punkte mitnehmen würden. Ein kurioses Eigentor, von Christian Groß miterzwungen, ebnete schließlich den Weg für den Auswärtssieg und für drei wichtige Punkte, mit denen der VfL die kommenden Wochen aus einer deutlich entspannteren Ausgangsposition heraus angehen kann. Zudem wurde unter der Woche beim Regionalligisten VfV Hildesheim durch einen 4:0-Erfolg die nächste Pokalrunde im Niedersachsenpokal erreicht und die Hoffnung auf die neuerliche DFB-Pokal-Teilnahme aufrechterhalten.
Erfurt muss ohne Kammlott auskommen, Osnabrück ohne Ostkurve
Fehlt zum Abschluss einer rundum gelungenen Woche eigentlich nur noch der Heimsieg über Rot-Weiß Erfurt. Das wohl vorerst letzte Spiel unter ungewohnten Voraussetzungen, denn erneut wird die Ostkurve geschlossen bleiben und die supportenden Fans daher auf der Nordtribüne Platz nehmen müssen. Nach dem kargen Derby gegen Preußen Münster sowie der Begegnung mit dem VfB Stuttgart II, wo ebenfalls die Heimat der treusten Lila-Weißen infolge des Pokal-Abbruchs gegen RB Leipzig leer bleiben musste, freut man sich sicherlich bereits auf die kommenden Heimpartien ohne Einschränkungen. Zunächst richtet sich der Fokus aber auf Erfurt. Die Thüringer wollen „die Ruhe bewahren“, wie Coach Preußer vor dem Spiel bekanntgab. Zwei Punkte nach unten, aber auch nur fünf Punkte Abstand zum oberen Tabellendrittel – noch ist auch für die Erfurter alles möglich. Diese müssen allerdings auf Torjäger Carsten Kammlott verzichten: Nach einer überflüssigen Grätsche im Mittelfeld wurde Kammlott zu drei Spielen Sperre verurteilt. Eine erhebliche Schwächung für RWE und gleichzeitig ein weiterer die Lila-Weißen begünstigender Faktor in einer ansonsten auf dem Papier völlig ausgeglichenen Spielpaarung.