Erzgebirge Aue: Jetzt wackelt auch die Abwehr
Der FC Erzgebirge Aue hat im Kampf um den Anschluss an die Aufstiegsplätze einen herben Rückschlag hinnehmen müssen: Die Sachsen unterlagen beim Gastspiel in Bremen mit 0:4.
Beste Defensive der Liga – dieses Attribut wurde dem FC Erzgebirge Aue, gemeinsam mit den Würzburger Kickers, vor dem 14. Spieltag zugeschrieben. Damit ist nun zunächst einmal Schluss: Gleich vier Gegentore bekamen die Sachsen beim Tabellenschlusslicht Werder Bremen II eingeschenkt. Dass die Stimmung im Erzgebirge momentan nicht auf ihrem Höchststand ist, zeigte sich zudem an einem Banner der Fans: Die machten Stimmung gegen den Vorschlag von Präsident Helge Leonhardt, ein neues Vereinswappen einzuführen, und skandierten: „Wir wollen kein neues Logo!“
Wegner brachte keine Impulse
Am 10. Spieltag beim 1:1 bei Mainz 05 II erzielten die Auer letztmals ein Tor in der Dritten Liga. Torschütze damals: Max Wegner. Der gab nach einer Verletzung gegen sein Ex-Team sein Comeback nach Verletzungspause. Die zuletzt leblose Auer Offensivabteilung konnte aber auch Wegner nicht entscheidend beleben. Zumeist blieben die Angriffsversuche des Teams von Pavel Dotchev harmlos, den Sachsen gelang es zu keinem Zeitpunkt, die Bremer Kellerkinder ernsthaft unter Druck zu setzen.
Männel patzte, die Gegenwehr schwand
Wenn auch in der Auer Offensive zuletzt wenig bis gar nichts zusammenlief, so blieb die Defensive dennoch das Prunkstück des Teams. Damit war am Freitagabend auf Platz 11 des Weserstadions Schluss. Martin Männel, der bislang so zuverlässig, häufig gar glänzend parierende Keeper, leistete sich einen schweren Patzer beim 1:0 für die Bremer. Nachdem Werders U23 in der zweiten Hälfte das 2:0 nachlegte, gaben die Veilchen dieses Spiel bereits auf, bei den jungen Verteidigern sank offensichtlich die Motivation und damit auch die Gegenwehr.
"Wir sind noch nicht so weit, wie wir in der Tabelle standen“
"Der Ball hatte Schnitt, aber es war natürlich ein klarer Fehler, dass ich den nicht fange“, gestand Martin Männel nach dem Spiel selbstkritisch ein. "Ich habe mich in der Halbzeit entschuldigt, und die Jungs haben mich aufgemuntert.“ Der Auer Kapitän bleibt natürlich weiterhin die unumstrittene Führungsfigur der Mannschaft. Nach dem Spiel zeigte Männel zudem Verantwortung, in dem er sich den mitgereisten Fans stellte, die eine Erklärung für die schlechte Leistung forderten. Männel hatte auch diese parat: "Wir stecken noch in der Entwicklung und sind nicht so weit, wie wir in der Tabelle standen. Wir haben einen weiten Weg vor uns, da kann auch mal ein 0:4 passieren. Da muss man hinterher den Schwamm drüber machen und akribisch weiter arbeiten. Wir werden unseren bislang erfolgsversprechenden Weg nicht verlassen.“