SV Wehen Wiesbaden: Konstanz weiter dringend gesucht
Und wieder eine Gelegenheit verpasst: Am Samstag hat der SV Wehen Wiesbaden mit 0:1 (0:0) beim 1. FC Magdeburg verloren und damit erneut einen vorherigen Heimsieg nicht veredeln können. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Spielzeit der Hessen, die damit weiterhin in direktem Kontakt zu den Abstiegsrängen stehen, während der Aufsteiger aus Magdeburg mit bescheidenen Mitteln Platz 4 erklommen hat.
So nah und doch so fern: Schaut man sich die Mittel des 1. FC Magdeburg und des SV Wehen Wiesbaden an, sind trotz der gleichen Ligazugehörigkeit zwei Welten am vergangenen Wochenende aufeinandergetroffen. Am Ende siegte jedoch tatsächlich der FCM, denn die Elf von Sven Demandt hatte die Spielkontrolle unerklärlicherweise im Laufe der zweiten Halbzeit an die Kontrahenten aus Magdeburg abgegeben. Große Chancen während der ersten 60 Minuten? Nun ja, da war nicht wirklich viel. Einzig Luca Schnellbacher verzeichnete in der langen Nachspielzeit der ersten Halbzeit, die Magdeburger hatten durch das Zünden von einigen Rauchbomben eine mehrminütige Unterbrechung verursacht, per Kopfball eine sehr gute Gelegenheit. Patrick Funk (52.) sowie Torsten Oehrl (58.) verzeichneten weitere Chancen, aber so richtig hochkarätig wurde es auch dort nicht. Der SV Wehen Wiesbaden, er bleibt auswärts einfach zu torungefährlich. Drei Tore in sieben Spielen – Minuswert in Liga 3. Und auch in Sachen Punkte befindet sich die Demandt-Truppe in Sachen Auswärtstabelle auf dem letzten Rang.
„Müssen auch mal das Tor machen“
Viel schlimmer kam es jedoch im letzten Spieldrittel, denn urplötzlich erwachten die Ostdeutschen aus der bis dato gezeigten Lethargie und erspielten sich teils sehr gute Torgelegenheiten. Was war los mit dem SVWW? Schon Niklas Brandt hätte per Distanzschuss für die Gastgeber erfolgreich sein können, doch zum Matchwinner reifen sollte Innenverteidiger Ryan Malone. Dieser köpfte eine Vierfach-Kopfballkombination seiner Farben zum 1:0 ins Netz (84.) – eine aus Wiesbadener Sicht vollkommen unnötige Situation. Denn in der hektischen Situation hatten alle Verteidiger komplett die Übersicht verloren, neben Malone hätte noch ein weiterer FCM-Akteur das Leder aus kürzester Distanz unbedrängt über die Linie drücken können. Auch der Trainer des SVWW war folglich nicht begeistert: "Diesen Spielverlauf haben wir in dieser Spielzeit nicht zum ersten Mal so verfolgen können. Eigentlich machen wir über weite Strecken ein sehr gutes Auswärtsspiel und verzeichnen einige Gelegenheiten. Da müssen wir auch mal das Tor machen.“ Ausgerechnet spät in der Partie, als vieles auf ein Remis hindeutete, fiel dann der Treffer zu Ungunsten der Wiesbadener. "Das ist dann natürlich sehr ärgerlich“, so Demandt.
SVWW nun gegen drei Spitzenteams
Denn so grüßt täglich das Murmeltier an der Brita-Arena: Jüngst hatte Wiesbaden erst einen 3:1-Sieg über Holstein Kiel eingefahren und sich so etwas befreien können, aber erneut deutet der Trend nach der jüngsten Niederlage nicht nachhaltig nach oben. Eine durchaus prekäre Lage in Wiesbaden, zumal die kommenden Spiele bei Erzgebirge Aue, zuhause gegen Dynamo Dresden und auswärts bei Preußen Münster kaum leichter werden dürften. 15 Punkte aus 14 Spielen – das ist und bleibt zu wenig für die Ansprüche der Rot-Schwarzen. Und gewinnen sie auch die kommenden Spiele gegen die Spitzenteams nicht, kann es schnell ungemütlich werden…